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Bürgermeister Edwin Schneider mit Prof. Dr. Siegfried Bauer und Dr. Renate Buchenauer am Ende der Informationsveranstaltung -

ULRICHSTEIN Wenig Interesse am Demografischen Wandel

Bildung einer neuen Arbeitsgruppe scheiterte mangels Teilnehmer

13.05.16 - Trotz mehrerer Veranstaltungshinweise in den Tageszeitungen und dem amtlichen Mitteilungsblatt der Stadt war die Resonanz bei der Vorstellung der Ergebnisse der Workshops zum Demografischen Wandel in der Stadt Ulrichstein nur sehr gering. Gerade einmal 15 Personen waren im Innovationszentrum erschienen, um sich über die ab dem Jahre 2008 durchgeführte Veranstaltungsreihe von interessierten Bürgerinnen und Bürger der Stadt Ulrichstein mit fachlicher Unterstützung durch die Hessische Akademie der Forschung und Planung im ländlichen Raum (HAL) zum Thema „Demografischer Wandel im ländlichen Raum – Perspektiven für Ulrichstein“ zu informieren.

Nach der damals sehr gut besuchten Auftaktveranstaltung waren in zwei Workshop-Treffen die Handlungsfelder „Soziales und Kultur“, „Wirtschaft und Gewerbe“ sowie „Bauen und Wohnen“ Möglichkeiten erörtert worden, wie die Stadt darauf vorausschauend reagieren könne. Zur Abschlussveranstaltung fanden wiederum etwa 40 Interessierte den Weg in den Spiegelsaal des Innovationszentrums. Die sehr interessanten Ergebnisse hierzu wurden der Öffentlichkeit jedoch bisher noch nicht vorgestellt. Die Stadtverordnetenversammlung hatte sich dann in jüngster Zeit mehrfach mit dem Bericht befasst und zuletzt am 18. Dezember 2015 beschlossen, den Demografiebericht in der damaligen Form und den damaligen Inhalten der Öffentlichkeit vorzustellen, auch wenn er inzwischen in Teilen überholt sei. Die Mandatsträger waren allerdings nur in geringer Anzahl anwesend.

„Auch wenn im Vogelsbergkreis im letzten Jahr über 400 Menschen mehr zugezogen als weggezogen sind, die Bevölkerung in Ulrichstein und anderen ländlichen Gemeinden schrumpft – langsam, aber stetig und anscheinend unaufhaltsam. Und ebenso langsam, aber stetig werden die Menschen immer älter“, so Bürgermeister Edwin Schneider zu Beginn der Veranstaltung am Montagabend. Der demografische Wandel sei in der Bundesrepublik Deutschland weiterhin ein topaktuelles Thema. Erste Auswirkungen wären seit einiger Zeit spürbar, auch wenn in Ulrichstein der Ev. Kindergarten und die Schlossbergschule noch ausgebucht seien. „Zwar sind wir nicht vom Aussterben bedroht, aber es ist doch an der Zeit, sich erneut mit dem demografischen Wandel zu befassen“, so Schneider.

Der schriftliche Abschlussbericht „Demografischer Wandel-was nun? Was tun in Ulrichstein?“ wurde dann von Prof. Dr. Siegfried Bauer und Dr. Renate Buchenauer von der Hessischen Akademie der Forschung und Planung im ländlichen Raum vorgestellt. Als Handlungsempfehlungen für den Leerstand und Gebäudeverfall sah der Bericht die Modellsanierung eines Anwesens, die Bereitstellung von günstigem Wohnraum für zuziehende Familien ein Flächenrecycling, Generationenhäuser, die Organisation ehrenamtlicher Bauhilfen, Beratungsangebote für Sanierungswillige und eine Immobilienbörse vor.

Für das Handlungsfeld Wirtschaft wurde empfohlen, Beratungen für Betriebsübergaben nach dem Beispiel der Existenzgründungsberatung, Organisation eines Existenzgründer-/ Übergabeseminars, Netzwerkpflege unter den Unternehmern, Seminare zu dem Thema erneuerbare Energien in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Windenergie, Ausbildungsförderung für die Betriebe, Einsatz von Seniorpaten (rüstige Handwerker), die junge Ulrichsteiner bei der Berufsfindung unterstützen, Touristische Vermarktung des Angebots „Freibad“, Stärkere Bewerbung von Nordic-Walking, Laufen und Wandern und die Schaffung einer Hotelkapazität zur Auslastung des Zentrums für Windenergie.

In dem Bereich Soziales und Kultur wurden vorgeschlagen, eine persönliche Begrüßung neuer Stadtbewohner durch den Bürgermeister, ein attraktives Informationsheft für Neubürger, Schnupperkursangebote in den Vereinen, gezielte Einladung zu Festen, Feiern und Veranstaltungen, Versorgungsnetzwerke sichern, neue Ansätze aufbauen, die Tagespflegeangebote weiter ausbauen und öffnen, Plätze für die Kommunikation und das Zusammentreffen aller Bevölkerungsteile draußen und drinnen schaffen. Die Bildung einer beziehungsweise mehrerer Arbeitsgruppen zur weiteren Behandlung scheiterte abschließend an der zu geringen Bereitschaft zur Mitarbeit. In den nächsten Tagen soll durch persönliche Gespräche und Aufrufe in dem amtlichen Mitteilungsblatt ein weiterer Anlauf zur Bildung von Arbeitsgruppen versucht werden. (gr) +++

 


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