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Die größte Unterkunft der Region: das ehemaliga Max Bahr in Fulda - Archivfoto: Hans-Hubertus Braune

REGION Betroffene wissen nichts davon!

Osthessische Erstaufnahmestellen schließen - 718 Flüchtlinge werden verlegt

19.05.16 - In der gesamten Region werden die Erstaufnahmeeinrichtungen und Notunterkünfte für geflüchtete Menschen noch Ende Mai oder spätestens Mitte Juni geschlossen. Die größte Einrichtung, das ehemalige Max-Bahr in Fulda, wird auf Stand-By geschaltet. Die 546 Menschen, die dort untergebracht sind, ziehen vom 19. auf den 20. Juni nach Kassel-Calden. Insgesamt werden 718 Flüchtlinge aus fünf Unterkünften in der Region verlegt. Einzig die Notunterkunft in Flieden (Landkreis Fulda) mit PLatz für bis zu 500 Menschen bleibt in Betrieb.

Nach Informationen von OSTHESSEN|NEWS wissen die meisten Flüchtlinge von ihrer weiteren Verlegung überhaupt nichts. Die Betreiber wurden vom Land am Dienstagnachmittag schriftlich informiert. Die Mitarbeiter der Betreiber dieser Einrichtungen werden in Betriebsversammlungen unterrichtet.

„Mit dem neuen Standortorganisationskonzept ist Hessen gut aufgestellt. Wir sind damit perspektivisch in der Lage, auf verschiedene Szenarien bei den Flüchtlingszugängen angemessen, geordnet und flexibel zu reagieren", sagt Hessens Minister für Soziales und Integration, Stefan Grüttner. Am 20. April wurde das Konzept im Sozialministerium vorgestellt, nun soll die Umsetzung folgen.

In Osthessen bedeutet das:
Die beiden Notunterkünfte in Bad Hersfeld (Herkules-Center) und Bebra (Toom-Baumarkt) werden geschlossen - am 23. Mai erfolgt der Umzug der 117 verbliebenen Flüchtlinge nach Kassel-Calden. Die Erstaufnahmeeinrichtung Feriensiedlung in Sontra, in der noch 148 Menscgen leben, wird am 6. Juni geschlossen - die Flüchtlinge von dort ziehen nach Fuldatal-Rothwesten um. Auch die Notunterkunft Rewe-Markt in Großenlüder wird geschlossen. Die 98 verbliebenen Flüchtlinge ziehen am 25. Mai nach Neustadt um. Die Erstaufnahmestelle Max-Bahr in Fulda wird am 20. Juni auf Stand-by geschaltet - die 546 Flüchtlinge, die derzeit noch dort untergebracht sind, werden ebenfalls nach Kassel-Calden verlegt. Auch die noch unbenutzte Unterkundt in Eichenzell-Welkers, in der PLatz für 400 Menschen ist, bleibt als stille Reserve auf Stand-by. 

„Wir reduzieren unsere aktiven Einrichtungen auf insgesamt 19 Standorte mit dann rund 20.000 Plätzen. Parallel dazu behalten wir als passive Reserve, die wir in angemessener Zeit bei Bedarf aktivieren können, 20 Standorte mit rund 15.000 Plätzen bei“, erklärt Grüttner das Vorgehen. So sei man auf einen unvorhersehbaren Anstieg der Zuwanderung vorbereitet und könne den Menschen, die hier Schutz suchen, eine menschenwürdige Unterbringung ermöglichen. Mit einer gewaltigen Gemeinschaftsleistung habe man das letzte Jahr gut gemeistert und Obdachlosigkeit vermieden. Ziel des neuen Standortkonzeptes sei die Vermeidung von kurzfristigen wesentlichen Erhöhungen von Zuweisungen an die Kommunen und damit deren Entlastung sowie die Vermeidung der genannten Katastrophenschutzbefehle in der Zukunft.

Dennoch: Zum Beispiel dem Landkreis Fulda werden weiterhin wöchentlich 30 bis 50 Menschen zugewiesen. "Der Verteilungsdruck war Anfang des Jahres noch viel größer - da waren es noch über 100 Flüchtlinge in der Woche", sagte Landrat Bernd Woide unter der Woche. Zwar kämen immer weniger Menschen nach Deutschland, der große Berg an nicht zugewiesenen Menschen sei aber ebenso groß wie der an unausgefüllten Asylanträge. (Julius Böhm) +++


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