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Die Schlammlawine in Sichenhausen... - Fotos (3): Oliver Märzke

REGION Unwetterwarnung für Osthessen

Schlammlawine rollte durch Sichenhausen - über 100.000 Euro Schaden?

29.05.16 - Das angekündigte Unwetter hat am späten Samstagnachmittag in der Region Osthessen seine ersten Spuren hinterlassen. Wie die Polizei bestätigte, rollte eine massive Schlammlawine durch den Schottener Stadtteil Sichenhausen, überzog Gärten mit einer Schlammschicht, zerstörte und beschädigte viele Teile sowie ließ auch einige Keller volllaufen. Für die Feuerwehr Schotten wurde gegen17 Uhr Einsatzalarm ausgelöst. Über den Schaden liegen auch am Sonntagmorgen nur sehr grobe Beschreibungen vor.

Überall Wasser, Schlamm und Geröll ... Fotos (6): Sascha Burzak, Feuerwehr Sichenhausen

Ausgelöst wurde das Schadensereignis offenbar durch einen vorangegangenen starken Platzregen. "Gegen 16:30 ging über Sichenhausen ein Starkregenschauer nieder. Innerhalb kürzester Zeit sammelte sich so viel Oberflächenwasser, vermischt mit Schlamm und Geröll aus der oberhalb des Dorfes liegenden Feldgemarkung und floss in den Ortskern. Sämtliche Entwässerungsmöglichkeiten waren sofort überlastet. Schlamm und Wasser drückte  durch die Türen, kam durch Lichtschächte, durch die kleinsten Ritzen und lies sogar Fenster zerbersten" beschrieb Sichenhausens Wehrführer Sascha Burzak die Anfangslage. 

Sechs Wohnhäuser waren betroffen von denen zur Zeit eines für mehrere Tage unbewohnbar scheint. Eine Anwohnerin zog sich kleinere Schnittverletzungen zu. Die Feuerwehren aus Sichenhausen, Kaulstoss, Burkhards und Eschenrod waren über vier Stunden im Einsatz. Unterstützt wurden sie durch die Feuerwehr Schotten mit technischem Gerät. Über 40 Einsatzkräfte befreiten Wohnungen und Keller von Schlammmassen so gut es ihnen möglich war, aber auch Hofeinfahrten und Straßen wurden gereinigt.  

Nach einer ersten Übersicht wurden in dem 200-Seelen-Dorf auch das Bürgerhaus im Bereich der "Sängerwaldstraße" durch Schlamm und Wasser in Mitleidenschaft gezogen. Auch die Hausbewohner selbst halfen mit Schaufeln und Bessen, während die Landwirte mit ihren Traktoren und Frontladern die Aufräumungsarbeiten unterstützten. Ersten Schätzungen der Polizei zufolge sollen die entstanden Schäden deutlich über 100.000 Euro liegen. 

Der anhaltende Regen am Abend hinterließ auch in anderen Regionen Osthessen seine Spuren. So wurde etwa in Breitenbach am Herzberg (Kreis Hersfeld-Rotenburg) gegen 21:30 Uhr die Feuerwehr alarmiert, weil Fahrbahnen unter Wasser standen und nicht mehr verkehrssicher befahrbar waren.

Unwetter-Auswirkungen zwischen Eckarts und Rupboden... Fotos (3): Oliver Reuter

Diese drei Bilder konnte ON-Leser Oliver Reuter gegen 20:30 Uhr im Großraum Bad Brückenau / Unter-franken aufnehmen, unter anderem zwischen Eckarts und Rupboden. Hier kam es infolge von heftigem Starkregen im Zuge der Unwetter zu überfluteten Straßen sowie Schlamm/Schotter, der von den Feldwe-gen auf die Straße gespült wurde und sich dort auftürmte. Feuerwehren waren stundenlang im Einsatz.


HINTERGRUND: Der Deutsche Wetterdienst warnte seit Samstagmittag vor heftigen Gewittern, die von Südwesten her aufziehen und von Hagel, Sturm und Starkregen begleitet werden. Im Tagesverlauf entwickelten sich teils kräftige Gewitter, die lokal mit heftigem Starkregen um 30 Liter pro Quadratmeter, Hagel um 3 cm, größeren Hagelansammlungen sowie Sturmböen um 85 km/h (Bft 9) auftreten können.

Bei Blitzschlag bestehe Lebensgefahr! Vereinzelt könnten zum Beispiel Bäume entwurzelt und Dächer beschädigt werden. "Achten Sie auf herabstürzende Äste, Dachziegel oder Gegenstände. Überflutungen von Kellern und Straßen sowie örtliche Überschwemmungen an Bächen und kleinen Flüssen sind möglich. Es können zum Beispiel Erdrutsche auftreten. Schließen Sie alle Fenster und Türen! Sichern Sie Gegenstände im Freien! Halten Sie insbesondere Abstand von Gebäuden, Bäumen, Gerüsten und Hochspannungsleitungen! Vermeiden Sie möglichst den Aufenthalt im Freien! Bei Blitzschlag besteht Lebensgefahr! Während des Platzregens sind kurzzeitig Verkehrsbehinderungen möglich" hieß es in der Unwetterwarnung des Wetterdienstes.+++


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