Wasserfreunde zurück in Liga zwei - HÖRL hört auf

30.05.16 - Die Wasserfreunde Fulda haben auch die Spiele zwei und drei der Bundesliga-Play-Downs am Wochenende gegen den SC Neustadt verloren und treten den schmerzlichen Rückgang in die Zweite Wasserball-Bundesliga Süd an. Damit hat es die Fuldaer Mannschaft nicht mehr geschafft, die durchwachsenen Ergebnisse der Vorrunde in letzter Minute zu korrigieren. Neustadt hingegen bleibt sicher in Liga eins und tritt nun zu den Platzierungsspielen um die Ränge in der Gruppe B an.

Dabei bildeten die drei Play-Down-Spiele um den Klassenerhalt die Leistung der Fuldaer in der Bundesliga recht zutreffend ab: Die Wasserfreunde zeigten in den meisten Phasen der Begegnungen guten Wasserball, für die höchste deutsche Klasse reichte die Leistung der Mannschaft jedoch nicht aus. Auch wenn alle drei Partien jeweils bis in das zweite Viertel offen gehalten werden konnten, war spätestens ab dem dritten Abschnitt klar, dass die WFF das Becken nicht als Sieger verlassen werden. Nachdem die von Januzs Gogola trainierte Mannschaft bereits am Mittwoch vor heimischem Publikum mit 8:12 das erste Spiel der Best-of-Five-Serie verlor, hatte Fulda auch am Samstag das Nachsehen. Hier stand nach 32 Spielminuten ein 7:15 (1:5, 3:2, 2:3, 1:5) zu Buche. Dabei verschliefen die Wasserfreunde das erste Viertel völlig, konnten sich aber mit einem guten Auftritt im zweiten Abschnitt im Rennen halten. Der beim Seitenwechsel noch bestehende Drei-Tore-Rückstand wollte jedoch in der zweiten Spielhälfte nicht mehr schrumpfen, stattdessen sorgte eine Serie clever vorgetragener Neustädter Angriffe für ein ernüchterndes Schlussviertel, in dem Torwart Sebastian Arany gleich fünf Mal hinter sich greifen musste.

Wer am Sonntagmittag bei dem dritten Spiel der Serie erwartete, dass Fulda aufstecken oder seinem Schicksal ergeben würde, der hatte nicht mit dem couragierten Auftritt des Teams um Kapitän Marc Weber gerechnet. Auch das Neustädter Team selbst schien überrascht, als Fulda durch David Horvath und Marc Weber mit 2:0 in Führung ging. Bis zum Ende des ersten Abschnitts spielten die Wasserfreunde einen guten Stiefel, gerieten durch sehenswerte Schnellangriffe der Kurpfälzer jedoch unglücklich in Rückstand (2:3). Eine durch Auswechslungen und individuelle Fehler geprägte Schwächephase sorgte dann für einen weiteren Rückstand, zum Seitenwechsel stand es bereits 2:6. Ein Aufraffen in der zweiten Spielhälfte und tolle Tore durch Horvath und Weber genügten jedoch nicht, um das Ruder noch herumzureißen. Die letzte Partie der Wasserfreunde Fulda in der Bundesliga 2015/16 endete mit 7:13 (2:3, 0:3, 1:2, 4:5).

Nun heißt es für die Wasserfreunde erst einmal, die Wunden zu lecken und zu analysieren, warum es auch im zweiten Anlauf nicht geklappt hat, die Klasse zu halten. Sicherlich war die dünne Personaldecke der Wasserfreunde für das magere Ergebnis der Vorrunde (ein Punkt aus 14 Spielen) und für das schnelle Ausscheiden in der Best-of-Five-Serie verantwortlich. Zu viele Spieler standen Trainer Gogola verletzungs- oder berufsbedingt über lange Zeit, insbesondere in der heißen Schlussphase der Saison, nicht zur Verfügung. Und auch die vorhandene Mannschaft schien in der Breite nicht für erfolgversprechende Einsätze in Deutschlands höchster Spielklasse aufgestellt zu sein. Wie sich das Gesicht der Mannschaft im Hinblick auf das kommende Jahr verändern wird, steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abschließend fest. Die Verantwortlichen hoffen natürlich, dass die meisten Spieler auch weiterhin zur Verfügung stehen werden. Einer der Routiniers wird jedoch im kommenden Jahr nicht mehr zur Verfügung stehen: Linkshänder und Schwimmrakete Alexander Hörl beendet nach dieser Spielzeit seine lange und erfolgreiche Karriere. Trainer und Vorstand haben nun bis zum Herbst Zeit, um für ihn und für weitere Spieler, die im kommenden Jahr möglicherweise kürzer treten, adäquaten Ersatz zu finden. (alw) +++