20-jährige Städtepartnerschaft - "geeintes und friedliches Europa ohne Barrieren"

31.05.16 - Mit einem Festakt im Bad Sodener Spessart Forum haben der Verein der Freunde Guilherand-Grandes und das französische Partnerschaftskomitée das 20-jährige Bestehen der Verschwisterung der beiden Städte gefeiert. Die Städtepartnerschaft zwischen Bad Soden-Salmünster und Guilherand-Granges sei ein lebendiges Zeichen des menschlichen Miteinanders, verbeugte sich Gastgeber Lothar Büttner vor den Leistungen der beiden Partnerschaftsvereine. Die Verschwisterung basiere auf der Initiative weitsichtiger Menschen und habe einen festen Platz im Herzen der Bürger. „Es lebe die Freundschaft in einem geeinten und friedlichen Europa ohne Barrieren“, so der Rathauschef. Die französischen Freunde seien „des amis pour la vie“ - Freunde fürs Leben – geworden.

„In Frankreich nennt sich eine Ehe, die zwei Jahrzehnte besteht, eine Porzellanhochzeit. Die Stärke der Liaison verbindet sich mit einer so zerbrechlichen Keramik“, betonte Mathieu Darnaud, Senator der Ardèche und Bürgermeister von Guilherand-Granges. Eine Städtepartnerschaft sei der Aufbau vom Europa der Bürger. Sie lasse sich nicht verordnen und müsse immer gepflegt werden. „Hinter der Verschwisterung stehen Männer und Frauen, die Europa sichtbar machen. Ein erlebtes Europa, ein Europa der Herzen. Wir sind heute dessen Zeugnis“, hob der Bürgermeister hervor.

Bereits zum dritten Mal besuchen junge Franzosen die Kurstadt.

Bürgermeister Lothar Büttner und die Sprachenklasse 6a.

Bürgermeister Mathieu Darnaud und sein Vorgänger Dr. Henri-Jean Arnaud. ...

Clemens Michel, Vorsitzender des Vereins der Freunde Guilherand-Granges, und Josette Mallet, Präsidentin des Comitées, blickten auf die Entstehung der Partnerschaft zurück. Im Jahre 1994 kam die Deutschlehrerin Marion Pinède auf den damaligen Bürgermeister Dr. Henry-Jean Arnaud zu und überbrachte den Wunsch der Kurstadt, eine freundschaftliche Beziehung zu der französischen Rhone-Gemeinde aufzunehmen. „Schon die erste Begegnung fand in einer herzlichen Atmosphäre statt und allen Beteiligten war es klar, dass Bad Soden-Salmünster die Stadt war, mit der der Partnerschaftsvertrag unterzeichnet werden sollte“, berichtete Josette Mallet von der Entstehung der Freundschaftsbande.

Der Musikverein Salmünster spielt beim Sektempfang.

Die Sprachenklasse der Henry-Harnischfeger-Schule und ihr Schneewitchen auf französisch. ...

Während dieser 20 Jahre habe es in jedem Jahr viele Begegnungen zwischen den beiden Städten gegeben. Schon seit 18 Jahren besuchten die Deutschen den Weihnachtsmarkt in Guilherand-Granges und zwei Wochen später finde der Gegenbesuch in Bad Soden-Salmünster statt. Der Jugendaustausch sei rege. Die Präsidentin teilte mit, dass im September nach zehnjähriger Pause das Collège Charles de Gaulle wieder Deutsch als Fremdsprache unterrichte und damit der Grundstein für eine neue Schulpartnerschaft mit der Henry-Harnischfeger-Schule gelegt werde.

Vocalensemble Quintessenz.

Und die Sprachenklasse 6a der Schule zeigte mit Szenen aus dem Schneewittchen, wie fließend sie bereits französisch spricht. Vom Feinsten war das kulturelle Rahmenprogramm. Der Musikverein Salmünster spielte zum Sektempfang. Das Vocalensemble „Quintessenz“ besang „La Mer“ und empfahl auf immer den Sorgen zu entsagen. Die New Voices trafen ebenso den Geschmack des Publikums wie die Chansons „Les Copains“, „Douce France“ und „Göttingen“, die die Lehrer Norbert Auth und Thierry Guy vortrugen. Der Franzose unterrichtet übrigens genau 20 Jahre an der Salmünsterer Schule. „Ich bin schon fast ein Kind der Städtepartnerschaft“, meinte der Pädagoge. Mit den schönsten Anekdoten aus zwei Jahrzehnten begeisterten Mitglieder des Freundschaftsvereins. Amüsant moderierte Dr. Tobias Viering den Abend. +++