Archiv

FULDA Ausdruck sichtbarer Volksfrömmigkeit

Über 8.000 Gläubige bei Eröffnung der traditionsreichen Bonifatiuswallfahrten

05.06.16 - Mit einem feierlichen Pontifikalamt auf dem sonnendurchflutenden Domplatz in Fulda sind am heutigen Sonntagmorgen die traditionsreichen Bonifatiuswallfahrten eröffnet worden. An der zentralen Messfeier nahmen mehr als 8.000 Wallfahrer aus den Pastoralverbünden und Pfarreien des Bistums teil, die von Domdechant Prof. Dr. Werner Kathrein begrüßt worden waren. Besonders begrüßte er Pilgergruppen aus Dokkum (Niederlande), aus dem Bistum Mainz und aus St. Meinrad und Fulda (Indiana, USA). Zu Beginn des Gottesdienstes hatte Bischof Algermissen die Gläubigen und die Konzelebranten begrüßt und seine Freude über die vielen Pilger zum Ausdruck gebracht. Dies sei ein Zeichen der „Kirche auf dem Weg“ und, in innerer und äußerer Sammlung Voraussetzung, für ihre Sendung in die Welt. 

Alle Pfarreien des Fuldaer Stadtdekanates zogen zuvor traditionsgemäß wieder in einer Sternwallfahrt zur Kathedralkirche. Hinzu kamen zahlreiche Fußwallfahrten von Pfarrgemeinden des Fuldaer Landes und aus dem gesamten Bistum, um bei der Verehrung des Apostels der Deutschen ihr christliches Zeugnis in der Welt zu geben und für die Kirche Gottes in dieser Zeit zu beten.

Fotos: christian Schmitt / Toni Spangenberg

Der Bistumsheilige Bonifatius, der durch die Missionierung Germaniens als "Apostel der Deutschen" gilt, war etwa 672 im englischen Crediton im damaligen Königreich Wessex als Sohn von großbäuerlichen Landbesitzern mit dem Namen Winfried geboren worden. Er wurde Benediktinermönch, später Abt und Bischof, begann 718 seine Missionsreisen auf das europäische Festland, gründete in Hessen mehrere Klöster, darunter als erstes Amöneburg und sein "Lieblingskloster" Fulda und wurde am 5. Juni 754 nahe dem friesischen Dokkum zusammen mit einer Gruppe Mönchen von Heiden erschlagen.

Noch zu Lebzeiten hatte Bonifatius seine Beisetzung im Fuldaer Dom angeordnet. Bereits im 9. Jahrhundert begannen zur Erinnerung an den Heiligen und seinen Märtyrertod die Pilgerreisen an das Grab in Fulda, die heute mit dem "Bonifatiusfest" am ersten Juni-Wochenende starten und jährlich tausende von Gläubigen an den Sarkopharg in der Krypta des Domes führen. In jedem Jahr ziehen während des Monates Juni fast täglich Pilgergruppen aus ganz Hessen und anderen Bundesländern zum Sarkopharg des "Apostels der Deutschen" und pflegen so die Wallfahrten aus Ausdruck sichtbarer Volksfrömmigkeit.

Hauptzelebrant des Festgottesdienstes auf dem Domplatz war Bischof Heinz Josef Algermissen, während Bischof Dr. Gregor Maria Hanke OSB aus Eichstätt die Festpredigt hielt. Es konzelebrierten Fuldas Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez, Abtprimas Dr. Notker Wolf OSB (Rom) - der am Nachmittag den Winfriedpreis der Stadt Fulda erhält - , Generalvikar Prof. Dr. Gerhard Stanke, Domkapitular Paul Verheijen (Dokkum), Drs. Lubbert Rintje van der Wal, Sekretär des Groninger Domkapitels und Father Anthony Vinson OSB (Fulda, Indiana).

Die getauften und gefirmten Katholiken hat der Bischof von Eichstätt, Dr. Gregor Maria Hanke OSB, heute Vormittag bei strahlendem Sonnenschein zu lebendiger Gestaltung ihres Glaubens nach dem Vorbild des heiligen Bonifatius aufgerufen. Dessen konsequente Gottsuche habe die christliche Kultur in unserem Land befördert, stellte der Festprediger vor den 8.000 Wallfahrern heraus. „Der Gottsucher schreckt nicht vor der Welt zurück“, betonte Hanke und mahnte zu einem christlichen Aufbruch, der nicht nur die Gottsuche, sondern auch die Bildung christlicher Gemeinschaft (Communio) und eine „Schule der Menschwerdung“ umfassen müsse.

Der Fuldaer Jugendkathedralchor unter Leitung von Domkapellmeister Franz-Peter Huber sang bei dem Pontifikalamt auf dem Domplatz Chorsätze aus der „Missa II.mo Domingo“ von G. B. Bassani und weitere Chorsätze im Wechsel mit der Gemeinde singen. Musikalisch wurde der Gottesdienst ferner wieder von einem großen Bläserensemble mitgestaltet, bestehend aus sechs Musikvereinen mit rund 150 Bläsern, davon viele Jugendliche. Unter Leitung von Regionalkantor Ulrich Moormann musizierten: Musikverein Großenlüder, Musikverein St. Antonius Künzell, Musikverein Steinau-Steinhaus, Musikverein Simmershausen-Batten, Musikkapelle Nüsttal und katholisches Jugendblasorchester Meerholz-Hailer. Diese spielen zum Einzug „Festive March“ von H. Smart und zur Kommunion „Andante nobilmente“ von E. Elgar. An der Domorgel, deren Klänge wieder auf den Domplatz übertragen werden, Domorganist Prof. Hans-Jürgen Kaiser.

Nach dem Gottesdienst gab es im Hof der Domdechanei/Dechaneigarten wieder ein Platzkonzert und die Möglichkeit der Begegnung. Viele bunte Angebote der Jugend- und Erwachsenenverbände wie Hüpfburg, Spieleparcours, Jonglieren, Schminken oder Ballonmodellieren richten sich an die Kinder; auch gibt es eine Reihe von Informationsständen. Für die Wallfahrer und ihre Familien bestand auch Gelegenheit, ein Mittagessen einzunehmen, und auch für Getränke ist gesorgt.  +++


Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön