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Abtprimas Notker Wolf zeigt den Winfriedpreis, den er von Bettina Langer, der Tochter des Stifters, und OB Heiko Wingenfeld bekommen hat. - Fotos (16): Johannes Heller

FULDA "Gott in die Welt hineinpflanzen"

Winfriedpreisträger Abtprimas Notker WOLF tritt gern in Fettnäpfchen

06.06.16 - Auch der Nachmittag des gestrigen Bonifatiustages setzte das Gedenken an den "Apostel der Deutschen" - diesmal mit der feierlichen Verleihung des Winfriedpreises an Abtprimas Notker Wolf im vollbesetzten Fürstensaal fort. Diesen Termin hatte sich der Geehrte selbst ausgesucht, berichtete Oberbürgermeister Heiko Wingenfeld bei seiner Begrüßung der zahlreichen Gäste. Als der OB ihn telefonisch davon unterrichtete, dass die Wahl der Stifter in diesem Jahr auf ihn gefallen war, habe Wolf sich besonders gefreut, weil er sich dem Heiligen Bonifatius so verbunden fühle. "Wäre denn der 5. Juni nicht ein schönes Datum für die Preisverleihung", habe er gefragt - und Wingenfeld fand das Bonifatiusfest ebenso passend für diese Würdigung.

Bischof Heinz Josef Algermissen und der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke ...Fotos (27): Tobias Herrling

Weihbischof em. Johannes Kapp

Der Städtische Konzertchor Winfriedia

unter Leitung von Carsten Rupp

Prof. Werner Kathrein hielt die Laudatio

Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wurde heute bereits zum 16. Mal in Folge verliehen. Er würdigt nach den schlimmen Erfahrungen des 1915 geborenen Dr. Heinz Gustav Waider während des Krieges vor allem die Gedanken des Friedens und der der Völkerverständigung. Der im letzten Oktober verstorbene Preisstifter lebte zuletzt zwar in Neuss, blieb seiner Heimat aber immer stark verbunden. Seine Familie, die heute zahlreich vertreten war, hat sich entschlossen, die gute Tradition fortzuführen und den Preis auch künftig zu verleihen. Der Preis war auch der früheren Bundestagspräsidentin Prof. Dr. Rita Süssmuth, dem früheren luxemburgischen Ministerpräsident Jean-Claude Juncker sowie der Mainzer Kardinal Karl Lehmann verleihen worden.

Vizelandrat Fredrik Schmitt

Thorsten Mann begleitete den Chor

Heinz Gellings

Domdechant Prof. Werner Kathrein hielt die Laudatio auf den Abtprimas und hinterfragte dabei, ob sich der Namensgeber des Preises Bonifatius tatsächlich  in der Tradition der Benediktiner verstanden habe, als er 716 seine angelsächsische Heimat verließ, um sich auf den Weg in die Welt zu machen. Sein Blickwinkel sei wie sein Horizont weit gefasst gewesen, er habe Grenzen überschritten und gelte deshalb nicht umsonst als Brückenbauer und Architekt Europas. Darin ähnele Prof. Wolf dem Apostel, denn er wirke weltweit und führe einen fruchtbaren  interreligiösen Dialog von Togo über China bis Nordkorea. Im Kloster Sant Anselmo, dem Hauptsitz der Benediktiner, lebt Wolf in einer Gemeinschaft von 120 Bewohnern aus 40 Nationen. Dabei reiche sein Wirken weit in die Öffentlichkeit, die Liste seiner Publikationen sei lang. Seine Rolle als Vermittler übe er mal laut - Hardrock spielend mit der E-Gitarre  - und auch leise mit der Konzertflöte aus.

Vinzent Reinisch bekam Zuspruch von Wolf

Die Stifterfamilie Waider

Wolf selber bedankte sich, nachdem OB Wingenfeld ihm die Urkunde überreicht und ihn als ebenso streitbare wie überzeugende Persönlichkeit geehrt hatte, dessen Wirken und Verdienste um den interreligiösen Dialog dem großen Namensgeber des Preises würdig seien. Unter den vielen Veröffentlichungen  sei ihm seine regelmäßige Kolumne für "Bild der Frau" eine der liebsten, gestand der 75-Jährige. Immerhin erreiche seine Botschaft so eine 1,2 Millionen-Auflage und er er könne etwas vom Schmunzeln, von der Bamherzigkeit des christlichen Glaubens vermitteln. "Man muss Gott hineinpflanzen  in die Welt, mitten in die Welt". Er freue sich, dass als Abtprimas bereits zweimal wiedergewählt wurde, "obwohl die Äbte meine negativen Seiten viel besser kennen als ich selbst". Er sei - wie Bonifatius - umgetrieben vom Geist des Evangeliums. Er trete durchaus lustvoll in Fettnäpfchen und wolle wie dieser weiter Grenzen überschreiten.

Lioba und Dr. Heiko Wingenfeld

Trost für den jungen Pianisten

Nachdem er bereits wieder Platz genommen hatte, war es Prof. Wolf noch ein Bedürfnis  dem jungen Pianisten Vinzent Reinisch Trost für einen vorausgegangenen Patzer auszusprechen. Er selbst habe bei einem Auftritt mit einem Quartett eine ähnliche Panne erlebt. "Schon nach kurzem sind wir aus dem Takt geraten und mussten abbrechen. Ich habe dann zum Publikum gesagt: Meine Damen und Herren, wir können es auch besser - und unter dem Gelächter ganz entspannt von vorn angefangen". Zu Beginn der Preisverleihung hatte der Städtische Konzertchor Winfridia unter Carsten Rupp Haydns "Abenlied zu Gott" gesungen - eine Premiere zu diesem Anlass.+++ci



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