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Großes Mausohr - Foto: Klaus Bogon KS

FULDA Fledermäuse brauchen Freunde

Fledermausschützer erfassen Hausquartiere in der Region

15.06.16 - Die Arbeitsgemeinschaft für Fledermausschutz Fulda e.V., der Verein RhönNatur e.V., die hessische Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats Rhön und die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Fulda haben mit der Aktion „Fledermäuse brauchen Freunde“ ein neues Citizen Science-Projekt (Bürger schaffen Wissen) gestartet. Und das Schöne bei dieser Aktion ist: Jeder kann mitmachen!

Viele der 17 im Landkreis Fulda vorkommenden Fledermausarten suchen im Sommer die menschliche Nähe. Dachböden, Mauerlücken, Verschalungen oder Spalten bieten den Fledermäusen optimale Bedingungen für die Aufzucht des Nachwuchses. Fledermäuse bringen ihre Jungen im Frühsommer zur Welt. Sie brauchen möglichst zugluftfreie, warme und störungsfreie Plätze. Die im Landkreis häufig vorkommende Zwergfledermaus oder die seltene Breitflügelfledermaus nutzen enge Spalten zwischen den Balken oder hinter der Fassadenbekleidung als Quartier. „Fledermäuse nutzen nur vorhandene Hohlräume und beschädigen keinesfalls Dämmungen“, sagt Stefan Zaenker, der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Fledermausschutz. „Darüber hinaus sind sie sehr nützliche Tiere. Eine Fledermaus kann in einer Nacht bis zu 5.000 Mücken vertilgen.“

Ziel des neuen bürgerwissenschaftlichen Projektes ist die Erfassung möglichst vieler Fledermaus-Hausquartiere in der Stadt und im Landkreis Fulda. Falls jemand ein Fledermausquartier am Haus hat oder ein Hausquartier in der Region kennt, ist dieser aufgerufen am Projekt zur Meldung von Quartieren teilnehmen. Durch die Mithilfe möglichst vieler Bürger können wichtige Erkenntnisse über Verbreitungsgebiete und Quartiere der geschützten Fledermausarten gewonnen werden.

Der Meldebogen für die Fledermaus-Hausquartiere kann auf der Homepage der Arbeitsgemeinschaft für Fledermausschutz Fulda unter www.fledermausschutz-fulda.de (Menüpunkt „Meldebogen Fledermausquartier“) aufgerufen und ausgefüllt werden. Die erhobenen Daten werden auf Wunsch auch vertraulich behandelt, so dass kein Hausbesitzer befürchten muss, dass sein Gebäude unter „Naturschutz“ gestellt wird. Bei Fragen rund um die Fledermausquartiere stehen die ehrenamtlichen Fledermausschützer gerne zur Verfügung. „Es wäre toll, wenn sich möglichst viele Bürger an den Projekt beteiligen würden“, sagt Zaenker, der erklärt, dass über die Nutzung von Gebäudequartieren durch Fledermäuse in der Stadt und im Landkreis Fulda nur wenig bekannt ist. „Hier bietet sich die deutschlandweit einmalige Möglichkeit, flächendeckend über einen gesamten Landkreis solche Daten zu erheben.“

Aber auch dort, wo sich noch kein Fledermausquartier befindet, kann jeder durch das Anbringen eines sogenannten „Fledermausbretts“ an der Außenwand des Hauses einen kleinen Beitrag zum Fledermausschutz leisten. Es sollte aus sehr rauem, unbehandeltem Holz gefertigt werden. Die Konstruktion ist im Prinzip ein nur unten offener und nach oben schmaler werdender Spalt. Da die Vorderwand etwas kürzer ist als die hintere, können Fledermäuse leicht unter dem Spalt landen und nach oben ins Versteck klettern. Das Fledermausbrett sollte so am Haus angebracht werden, dass es möglichst hoch hängt und zeitweilig von der Sonne beschienen wird. Eine einfache Bauanleitung findet sich auf der Homepage Fuldaer Fledermausschützer. Zum Schutz der Fledermausquartiere an Gebäuden hat der NABU Hessen zusammen mit dem Land Hessen schon vor einigen Jahren die Aktion „Fledermausfreundliches Haus“ ins Leben gerufen. Hierbei sollen bestehende Fledermausquartiere erhalten und neue Quartiere geschaffen werden. Hausbesitzer können dabei mit einer Urkunde und einer Plakette ausgezeichnet werden. +++

 


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