Dag WEHNER: "Musicalsommer ist mittlerweile eine erfolgreiche Fuldaer Marke"

17.06.16 - Der Fuldaer Musicalsommer ist gestartet. Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld hat die kulturreiche Jahreszeit auf dem orientalisch anmutenden Uniplatz am Donnerstagnachmittag eröffnet. "Auf dem Platz finden die Menschen eine Oase zum Verweilen und Entspannen umrahmt von orientalischer Musik", freut sich Edi Leib vom City-Marketing. Viele Leute fänden es schön, dass es in der Innenstadt wieder etwas zu sehen gibt.

"Der Musicalsommer ist seit 2004 ein wichtiger Baustein für die Aussendarstellung Fuldas als Kulturstadt", meint Wingenfeld. Viele Menschen von außerhalb kämen das erste Mal in die Domstadt, um sich ein Musical anzuschauen. Das Highlight in diesem Jahr ist der Medicus. "Es ist etwas besonderes, weil es hier entstanden ist. Die Macher kommen aus Fulda, sind hier verwurzelt." Mit einigen habe der Oberbürgermeister seinerzeit in einer Schülerband gespielt. Von Jahr zu Jahr werde der Musicalsommer professioneller und auch immer mehr von der Stadt unterstützt.

Der Fuldaer Uniplatz erstrahlt in orientalischem Flair.

"In Zukunft wollen wir die kulturelle Vielfalt weiter ausbauen. Musicals sind ein Baustein, der auch ein jüngeres Publikum ins Schlosstheater locken soll." Wingenfeld erinnert sich, früher nach Bochum zu Starlight Express gefahren zu seien. Junge Leute müssten heute nicht mehr weit fahren, sondern könnten Musicals in ihrer Heimat genießen. "Das Musical ist ein Brückenbauer, um Menschen jeden Alters an Tanz, Theater und Konzerte im Schloss heranzuführen."

Das Buch "Der Medicus" von Noah Gordon habe Wingenfeld vor gut 25 Jahren schon gelesen. Der Stoff, der weltweit Menschen fasziniert habe, sei gut als Musical umgesetzt worden. "Ich bin gespannt auf die Premiere, so wie jeder andere Leser auch." Bereits die Vorführung der "Schatzinsel" im letzten Jahr habe ihn begeistert. Auch in diesem Jahr sei das Interesse an der Aufführung des Medicus sehr stark.

"Ich denke der Medicus lockt noch mehr Menschen nach Fulda, als letztes Jahr gekommen sind", zeigt sich Dag Wehner, Fuldas Bürgermeister, optimistisch. Immerhin sei das historische Thema, nicht zuletzt durch die Verfilmung, vielen Menschen bekannt. "Der Medicus ist wohl nach der Päpstin das nächste große Musicalhighlight aus Fulda." Die Aktion am Uniplatz sei einmalig. Bei Tee, Mokka, Gebäck und Süßigkeiten könnten sich die Besucher gut auf die Vorpremiere des Medicus einstimmen. "Das zeigt auch, dass der Musicalsommer eine feste Marke geworden ist, um die uns andere Städte beneiden." Lediglich das Wetter könne besser sein. "Ich setzte mich dafür ein, dass das besser wird", scherzt Wingenfeld. Für 2019, zum 1.000 Jährigen Jubiläum der Stadt Fulda, schlägt er eine Neuinszenierung von "Bonifatius" auf dem Domplatz vor.

Doch zunächst steht der Medicus im Rampenlicht, und das weit über Fulda hinaus. "50.000 Menschen werden diesen Sommer mehr als 100 Kilometer fahren, um das Musical im Schlosstheater zu sehen", ist sich Produzent Peter Scholz sicher. Auch er begrüßt das Stadtfest anlässlich des Musicalsommers. "Das ist ein Stück Lebensart, Leidenschaft. Die ganze Stadt zieht mit."

Süßigkeiten aus dem Orient entführen Besucher ins Morgenland.

Zur Einstimmung auf das Musical bekommen die Menschen auf dem Uniplatz jeden Abend ab 17 Uhr einige Szenen aus "Der Medicus" zu sehen. Den Anfang machten am Donnerstag zwei von Sascha Kurth, einem der drei Merdicus-Darsteller, gesungene Musikstücke - "Mein Weg" und "Ich muss es tun". Anschließend trat Sabrina Weckerlin spontan auf und sang "Kilmallock", einen Song der dafür steht, was Heimat bedeutet. (Toni Spangenberg) +++