CDU-MdL MEYSNER zu "Christoph 28"-Ausschreibung: "Es muss um Qualität gehen"

20.06.16 - "Never change a running system!" Dieser bekannte Spruch ist die Kernaussage von Verantwortlichen für die Luftrettung in Fulda. Der Rettungshubschrauber-Standort "Christoph 28", der seit 32 Jahren von der ADAC Luftrettung und den beiden Partnern Deutsches Rotes Kreuz und Klinikum Fulda betrieben wird, befindet sich mitten in einem europaweiten Ausschreibungsverfahren. Herrin des Verfahrens ist das Regierungspräsidium Gießen. Von dort erklärt Pressesprecherin Gabriele Fischer am Montag auf Nachfrage von OSTHESSEN|NEWS: "Die Frist für die Abgabe der Teilnahmeanträge ist am 30. Mai abgelaufen. Die bislang eingegangen Anträge werden jetzt geprüft und im Anschluss wird entschieden, welche Bewerber zur Abgabe eines konkreten Angebotes aufgefordert werden. Ein Datum hierfür steht nicht fest."

Der CDU-Landtagsabgeordnete Markus Meysner stattete der Station am Rettungszentrums des Klinikums letzten Freitag einen Besuch ab. "Es muss bei der Ausschreibung um Qualität und Fachkompetenz gehen - und nicht um das billigste Angebot. Was der ADAC hier leistet, liegt über dem gesetzlichen Standard - und so muss es auch bleiben", fordert der Abgeordnete, der selbst über Jahrzehnte aktiver Feuerwehrmann war. "Über die Notwendigkeit des Hubschraubers müssen wir nicht diskutieren. Gerade für die abgelegene Orte in unserer Region ist er unverzichtbar." Meysner spricht auch für seinen Kollegen im Landtag, Dr. Walter Arnold. Beide sind sich einig: "Der Gelbe Engel gehört zur Region. Wir sind froh, dass es ihn gibt und setzen uns auch dafür ein, dass der ADAC in Fulda bleiben kann."

Seit 32 Jahren gehört Christoph 28 als unverzichtbarer Bestandteil zur Region. ...

CDU-Landtagsabgeordneter Markus Meysner.

Claus-O. Herzig, Vize-Chef des ADAC Landesverbands Hessen-Thüringen.

Zum Wohle der Bevölkerung wolle man die "hervorragende Zusammenarbeit" mit dem ADAC und dem DRK Fulda fortsetzen, betont Priv.-Doz. Dr. Thomas Menzel, Vorstand für Krankenversorgung am Klinikum Fulda. Die Abteilung für Anästhesie stelle die Notärzte für den Rettungshubschrauber. "Uns ist besonders wichtig, dass die Kollegen immer sicher zu den Einsätzen und wieder zurück ins Klinikum geflogen werden." In den über drei Jahrzehnten sei es noch nie zu einem Zwischenfall gekommen, so der Klinik-Chef. Und auch Christoph Schwab, Geschäftsführer des Deutschen Roten Kreuzes in Fulda, erklärt: "Wir sind ein Team. Die Piloten, Notfallsanitäter und Notärzte arbeiten schon seit Jahren sehr gut und eng zusammen. Sie kennen die Region, die geographischen Gegebenheiten und die Strukturen vor Ort. Das ist im Notfalleinsatz von enormer Bedeutung und nicht zu unterschätzen." Auch er sieht das Thema Qualität weit oben angesiedelt.

Die Klinikum-Vorstände PD Dr. Thomas Menzel (li.) und André Eydt (re.) mit Anästhesie-Chefarzt ...

DRK-Kreisgeschäftsführer Christoph Schwab.

"Wir haben hier innerhalb der Crew ein tolles Arbeitsklima", sagt Pilot Oliver Kleinmann und vergleicht die gewachsenen Strukturen mit einer Orchidee. "Es wäre sehr schade, wenn man die blühende Pflanze jetzt einfach rausreißen würde und eine Neue züchten müsste." Für Claus-O. Herzig, den Vize-Chef des ADAC Landesverbands Hessen-Thüringen, steht fest: "Wir haben über 32 Jahre Erfahrung und viel in den Aufbau der hessischen Luftrettung investiert. Deshalb kämpfen wir vom Regional-Club für den Standort Fulda und wollen die Erfolgsstory fortsetzen." (Christian P. Stadtfeld). +++