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Die Lkw-Ausbeute weniger Minuten... -

FULDA Genervte Anwohner

Zuviel Schwerlastverkehr in der Niesiger Straße - und jetzt noch für den Ausbau zahlen

22.06.16 - Genervt von Lärm und Abgasen von bis zu tausend Lastern täglich sind die Anwohner der Niesiger Straße in Fulda-Horas. Dass sie jetzt auch noch für die Sanierung der vom Schwerlastverkehr kaputt gefahrenen Straße zur Kasse gebeten werden sollen, bringt die Hausbesitzer zwischen Schlitzer und Mackenrodtstraße nun endgültig auf die Barrikaden. Die Stadt plant demnach einen 1,7 Millionen Euro teuren Um- und Ausbau dieses Straßenabschnitts, dem auch die bisherigen Parkstreifen zum Opfer fallen sollen.

tatsächlich folgt einer nach dem anderen..

in der Niesiger Straße Fotos: Suria Reiche

Deshalb fanden sich am Wochenende rund 60 Betroffene zu einem ersten Austausch im Adalbert-Endert-Haus in Horas ein. Die 43 Grundstücksbesitzer, die anteilig für den Um- und Ausbau der Straße zahlen sollen, gründeten eine Interessengemeinschaft und beschlossen mehrheitlich, sich gegen dieses Ansinnen mit anwaltlicher Hilfe zu wehren. Immerhin kämen - je nach Grundstücksgröße - bis zu 20.000 Euro an Kostenbeteiligung auf die einzelnen Hausbesitzer zu.

Es seien hauptsächlich so genannte Mautvermeider, die die Autobahn in Lehnerz verließen, um sich dann durch die enge Niesiger Straße zu quälen, sind sich die Anwohner einig. "Oft stauen sie sich dann noch vor der Ampel, wodurch die Abgasbelastung und der Lärm beim Anfahren noch potenziert wird", beklagt Wolf-Dieter Bauer. Und auch Ingo Schaumburg sieht sich mittlerweile an der Grenze der Belastbarkeit. Sie beklagen zusätzlich, dass dadurch ihre Immobilien an Wert verlieren. 

Niemand bestreitet, dass der Straßenabschnitt sanierungsbedürftig ist - die Schlaglöcher sind unübersehbar. Dass hier Handlungsbedarf besteht, sei ja offensichtlich. "Doch für die reine Reparatur müsste die Stadt alleine aufkommen, deshalb wird gleich eine Ausbaumaßnahme daraus gemacht, dann müssen die Anwohner mitbezahlen", bewertet Ingo Schaumburg das Vorgehen. Gegen den Schwerlastverkehr und die Umbaumaßnahme haben die Betroffenen ihre massiven Einwände bei der Stadt geltend gemacht - und zwar schriftlich und gleich mehrfach. Doch dort habe niemand auf die Beschwerden reagiert. Stattdessen wurde bei Hessen Mobil das Entfallen des Planfeststellungsverfahrens beantragt. Sollte dem stattgegeben werden, könnte die Stadt sofort mit der Baumaßnahme beginnen. Die Einwände der Anwohner blieben dann völlig unberücksichtigt.

Auf ON-Anfrage teilt Joachim Schmidt von Hessen Mobil dazu wörtlich mit: "Auch wenn es sich um eine Landesstraße handelt, ist die Stadt Fulda gemäß § 41 Hessisches Straßengesetz (HStrG) Baulastträger und damit Unterhaltspflichtiger für die Ortsdurchfahrt im Zuge der L 3139 in Fulda-Horas. Die Zuständigkeit von Hessen Mobil ist für die Niesiger Straße nur insoweit gegeben, als hier die Entscheidung getroffen wird, ob im Einzelfall ein Planfeststellungsverfahren entfallen kann. Hessen Mobil liegt ein entsprechender Antrag der Stadt Fulda auf Entfallen der Planfeststellung für die Niesiger Straße vor. Die damit verbundene Prüfung der eingereichten Unterlagen - ob die Voraussetzungen für das Entfallen eines Planfeststellungsverfahrens gegeben sind - befinden sich noch am Anfang. Über das zu erwartende Ergebnis kann zur Zeit keine Auskunft gegeben werden." 

"Die Laster sind nicht zu verhindern."

Monika Kowoll-Ferger von der Magistratspressestelle der Stadt Fulda will die Problematik der von Lärm und Abgasen Betroffenen nicht kleinreden: "Rechtlich ist die Stadt aber nicht in der Lage, den Lkw-Verkehr zu hindern oder gar zu verbieten. Auch eine Alternativstrecke auszuweisen, wäre nur dann möglich, wenn dadurch nicht andere Anwohner belastet würden - eine solche Alternative gibt es aber definitiv nicht". Zudem werde die Verbindung über die Niesiger Straße von jedem Navi als kürzeste Strecke angezeigt - "und diesem Hinweis folgen die Lkw-Fahrer halt mehrheitlich". Der Stadt seien die Hände gebunden. "Das klingt vielleicht herzlos - aber das Verständnis für die Situation der Anwohner ist durchaus da - nur der Verkehr ist eben auch da", sagt Kowoll-Ferger. Kein Trost, sondern schlechte Aussichten für die Lärmgeplagten an der Niesiger Straße. +++ ci


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