Aufstieg durch Weiterbildung: Sabine MÜLLER wird als Vorbild ausgezeichnet

22.06.16 - „Weiterbildung 4.0 - fit für die digitale Welt“ heißt das Motto des diesjährigen Deutschen Weiterbildungstages. Dieser ist ein bundesweiter Aktionstag, der alle zwei Jahre rund um das Thema Bildung, Weiterbildung und Qualifizierung stattfindet, in diesem Jahr am 29. September. Im Vorfeld des Aktionstages ehren die Initiatoren traditionell „Vorbilder der Weiterbildung“ – Menschen oder Projekte, die im besten Sinne für Weiterbildung und lebenslanges Lernen stehen. Auch 2016 erhalten vier Preisträgerinnen und Preisträger in verschiedenen Kategorien die „Ehrenpreise des Deutschen Weiterbildungstages“. Darunter eine Absolventin des Online-Fernstudiums Soziale Arbeit.

Sabine Müller erhält den Preis in der Kategorie "Aufstieg durch Bildung"  Prof. Dr. jur. Sabine Pfeffer, Studiendekanin des Fachbereichs Sozialwesen sowie Wissenschaftliche Leiterin des Zentrums für Wissenschaftliche Weiterbildung an der Hochschule Fulda, hatte die Preisträgerin vorgeschlagen. Petra Hennicke vom Büro des Deutschen Weiterbildungstages übermittelte ihr die frohe Nachricht: „Besonders freut mich, dass mit dem Zentrum für Wissenschaftliche Weiterbildung an der Hochschule Fulda ein Sektor bei der Preisverleihung ins Rampenlicht rückt, der in diesem Jahr über die Deutsche Gesellschaft für Weiterbildung und Fernstudium
(DGWF) erstmals explizit beim Weiterbildungstag vertreten ist. Da kommt zusammen, was zusammen gehört“, so Hennicke.

Die DGWF beteiligt sich in diesem Jahr erstmals als Mitveranstalterin beim Deutschen Weiterbildungstag. Sie stellt auf diese Weise die Hochschulen mit ihren vielfältigen Angeboten im Bereich der wissenschaftlichen Weiterbildung und des Fernstudiums in den Fokus. „Da ist es besonders erfreulich, dass eine Absolventin aus dem Hochschulbereich mit einem der vier Preise geehrt wird“, so Dr. Margot Klinkner, Vorstandsmitglied der DGWF und stellvertretende Geschäftsführerin der Zentralstelle für Fernstudien an Fachhochschulen (ZFH).

Sabine Müller, die von einer 15-köpfigen Jury zum „Vorbild der Weiterbildung in der Kategorie Aufstieg durch Weiterbildung“ gewählt wurde, hat eine Vita, die sie nicht auf direktem Weg zu einer Hochschule führte: 1970 geboren, wuchs sie als sogenanntes „Arbeiterkind“ auf, also ohne familiären Zugang zur akademischen Bildung. Ihre Teenagerzeit war geprägt durch vielfältige Interessen, jedoch nicht für ihre schulische Bildung. Letztlich musste sie in der neunten Klasse als „aufsässig und frech“ die Schule verlassen. Es gelang ihr, eine Lehre als Feintäschnerin erfolgreich zu absolvieren; der Lebensweg schien nach dem Sieg in der Europameisterschaft der Auszubildenden und beruflichen Angeboten im In- und Ausland gesichert. Doch gesundheitliche Gründe machten alle Hoffnungen zunichte. Ihre Fähigkeiten als Handwerkerin konnte Sabine Müller dann ab Januar 1994 in der Lebenshilfe Gießen e.V. einbringen. Dort wurde sie als Gruppenleiterin eingestellt und unterstützte fortan behinderte Menschen dabei, berufliche Kompetenzen zu entwickeln.

Der Beruf wurde Berufung; jedoch blieben viele Aufstiegsmöglichkeiten ohne Abitur und Studium oder vergleichbaren Abschluss versperrt. 2006 erfuhr sie von der Möglichkeit, über eine Prüfung die Hochschulzugangsberechtigung zu dem Studium der Sozialen Arbeit zu erlangen. Sie schaffte die Prüfung mit Erfolg und hörte danach von einem besonderen Angebot des Fachbereichs Sozialwesen an der Hochschule Fulda, nämlich einem Bachelorstudiengang der Sozialen Arbeit im blended learning Format: BASA-online. Sabine Müller hatte Ängste – auch vor dem digitalen Lernen - wagte aber den Schritt. 2012 begann sie zu studieren und hat vier Jahre später, im Januar 2016 ihr Studium der Sozialen Arbeit erfolgreich abgeschlossen. Zwischenzeitlich wurde ihr die Leitung der promundio gGmbH übertragen und ihre Aufgabe ist es nun, gemeinsam mit behinderten Menschen passgenaue Reiseangebote zu planen und durchzuführen: ihr Traumjob! +++