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Bedeutet der BREXIT den Niedergang für die heimische Wirtschaft? -

REGION Und was sagen Sie zum BREXIT?

Von Schock bis Chance - Statements von IHK, JUMO, EDAG, ONDAL, DESOI

24.06.16 - Welche konkreten Auswirkungen hat der Brexit auf die Handelsbeziehungen bzw. Geschäftstätigkeit hiesiger Unternehmen? OSTHESSEN|NEWS hat die Industrie- und Handelskammer und einige führende Firmen aus der Region Osthessen gefragt und erste Reaktionen eingeholt:

Stefan Schunck

IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan Schunck ist derzeit im Urlaub, hat uns aber wegen der Brisanz den-noch sein Statement zukommen lassen: "Für die IHK Fulda bedauere ich die Entscheidung der Briten zum Austritt aus der Europäischen Union zutiefst. Wie groß die Unsicherheit über die zukünftige Entwicklung ist, zeigen die ersten Reaktionen auf den Börsenmärkten. Mit dem Austritt aus der EU verlässt Großbritannien den großen Binnenmarkt mit all seinen Vorteilen. Es besteht nun die große Gefahr, dass Handelsbarrieren und neue Zollschranken den Warenaustausch zwischen Europa und Großbritannien erschweren. Das betrifft auch die regionale Wirtschaft und wird zu Investitionszurückhaltung führen. Eine Reihe von regionalen Unternehmen unterhält intensive Geschäftskontakte nach Großbritannien und diese haben auch eigene Produktions- und Vertriebsstätten dort und beobachten die Entwicklung mit großer Sorge.

Außerdem ist die bisherige Freizügigkeit zwischen Deutschland und Großbritannien gefährdet. Es wird zukünftig als Deutscher nicht mehr so einfach sein, in Großbritannien zu arbeiten und umgekehrt. Großbritannien und insbesondere London ist bislang der größte europäische Finanzplatz. Auch hier werden sich mittelfristig Änderungen ergeben und Frankfurt wird eventuell als Finanzplatz gewinnen. Insgesamt wird diese Entscheidung wirtschaftlich Europa aber auch Großbritannien eher schaden. Wichtig ist es nun, neue europäische Impulse zu setzen."

Die Firma JUMO für Mess- und Regeltechnik in Fulda hat ein Tochterunternehmen in Großbritannien und ist damit konkret von den Auswirkungen des EU-Austritts der Briten betroffen. Doch was das ganz konkret bedeutet, könne derzeit niemand sagen, erklärt JUMO-Sprecher Michael Brosig: "Das ist eine Reise ins Ungewisse, niemand kann heute wissen, was passieren wird." Erst die nächsten zwei Jahre würden zeigen, wie es konkret weitergeht und welche Auswirkungen der Austritt auf die Handelsbeziehungen haben wird. 

Bernhard Juchheim...

Der Inhaber und geschäftsführende Gesellschafter Bernhard Juchheim "bedauert im Sinne des europäischen Gedankens die Entscheidung der britischen Wählerinnen und Wähler zutiefst. Über mögliche Folgen für die JUMO-Unternehmensgruppe kann man jedoch derzeit nur spekulieren. Hier hängt alles von den kommenden Austrittsverhandlungen und der Ausgestaltung möglicher neuer Verträge ab. England ist natürlich ein wichtiger Handelspartner für uns, wir sind mit 24 Tochtergesellschaften aber global aufgestellt und nicht übermäßig von einzelnen Märkten abhängig. Sollte der Brexit mittelfristig negative Effekte auf die gesamtweltwirtschaftliche Entwicklung haben, so wird das JUMO natürlich spüren. Das betrifft dann aber natürlich auch jedes andere Unternehmen."

Christoph Horvath

Michael Engels

Für die EDAG erklärt deren Sprecher Christoph Horvath, dass die Handelsbeziehungen mit Großbritannien vom Volumen her sehr gering ausfielen und erst ganz am Anfang stünden. Konkrete Auswirkungen seien für das Unternehmen deshalb nicht zu befürchten bzw. nicht erwähnenswert.

Firma DESOI, Hersteller im Bereich der Injektionstechnik, aus Kalbach, hat enge Handelsbeziehungen nach Großbritannien. Geschäftsführer Michael Engels meint aktuell:"Man muss die demokratisch gefallene Entscheidung der Engländer für den Brexit akzeptieren und nach vorne schauen. Es kann eine Chance sein, die bisherigen Wirtschafts-Strukturen in Europa zu überdenken. Unsere Firma muss erst mal schauen, was das konkret für uns und unsere Wirtschafts-Beziehungen nach Großbritannien bedeuten wird. "

Für Ondal-medical systems in Hünfeld, die einige Kunden in England hat, bedauert Helmut Weppler den Brexit und zeigt sich vom Austrittswillen der Briten geschockt. Bis zuletzt habe er auf eine gegenteilige Entscheidung gehofft. Jetzt müsse eine genaue Analyse  folgen, wo die derzeitige Misere der EU begründet liege. Ob sich englische Produkte auf lange Sicht verteuerten und Zölle erhoben würden, müsse sich erst erweisen. Abschließend meint  Michael Weppler: "Ein Austritt Frankreichs würde mehr schmerzen." +++ci


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