Heute 2. "Tag der Architektur": Schlosspark-Weiher und von-Padua-Schule

26.06.16 - "Architektur für alle" - unter diesem Motto steht an diesem Wochenende der diesjährige Tag der Architektur. Und welches Beispiel wäre da in Fulda wohl besser als der 2015 erneuerte Weiher im Schlosspark? Seine Geschichte als gemeinnützige Fläche geht weit zurück. Bereits im Jahr 1899 wurde in einer Chronik festgehalten, dass aus dem Weiher in seiner damaligen Form eine Eisbahn werden solle. Ein Vorhaben, dass auch in die grundständige Erneuerung 2015 erheblich einfloss. Landschaftsarchitekt Tobias Mann setzte diese und weitere Ideen im vergangenen Jahr um und er war es auch, der zum Tag der Architektur einer Gruppe Interessierter die Verwandlung des Weihers vom undichten See zum attraktiven Anlaufpunkt im barocken Park zeigte. 

Landschaftsarchitekt Tobias Mann erklärt den Anwesenden das Konzept

In bester Nachbarschaftslage zum Schloss liegt der Weiher

Fotos: Sabrina Ilona Teufel

 Bei einer historischen Anlage wie dieser seien Veränderungen gar nicht so einfach. Rundherum gibt es einen klaren Stil, in dem Bepflanzung und Gestaltung gehalten sind. Einen modernen und dennoch passenden Ruhepol in die Mitte dieser Anlage zu setzen sei daher eine Herausforderung. Bei der Anfrage der Stadt im Jahr 2014 und den folgenden Planungen habe man sich entschieden dafür ein Holzdeck zu installieren. Dieses soll zum einen als Sitzfläche für Besucher und Menschen, die etwas Ruhe am Wasser genießen wollen, dienen, andererseits wird es in Wintern, in denen das Wasser im Weiher tatsächlich durchfriert, als Zugang zur Eisfläche genutzt werden.

An heißen Sommertagen wie dem Samstag genießen viele Bürger auf dem Holzplateau eine Auszeit. Sie sonnen sich und lassen die Füße im Wasser baumeln. "Es wird vieles gemacht, was der Bürger nicht so unmittelbar sieht", lobt eine Bürgerin das Projekt. Die Attraktivitätssteigerung, die sich das Architektenteam um Tobias Mann erhofft hat, scheint also eingetreten. 

Zwischen 300.000 und 400.000 Euro sind in das gesamt Projekt geflossen. Auf eine genaue Zahl legt sich der Architekt am Samstag nicht fest. Der größte Teil des Geldes floss in die Springbrunnenanlage. Sie heißt "Lilie" und passt daher auch vom Namen wunderbar zum Fuldaer Umfeld. Durch eine Anpassung der umliegenden Bepflanzung wurde der Blick auf das Gewässer und auch auf die sprudelnde Lilie geöffnet und man sieht beide nun von jedem Punkt des anliegenden Rundweges wunderbar.

Aber nicht nur stilistisch ist das Konzept durchgeplant. Die alten Probleme mit dem Weiher bestehen nicht länger. Drohte er noch vor wenigen Jahren jeden Winter bei Eisdruck zu zerspringen, ist der Weiher heute mit robuster Folie ausgelegt. Wasserpflanzen sollen bei der Saubererhaltung des Wassers helfen und während früher das Wasser im Winter abgelassen werden musste, sind auch kalte Minustemperaturen heute kein Problem mehr - im Gegenteil. In dieser Form und mit diesen Maßnahmen sollte er mindestens die nächsten zwanzig Jahre halten und beliebter Treffpunkt an Sommernachmittagen bleiben und vielleicht hat der Tag der Architektur dem Weiher ja noch einige neue Fans hinzugewinnen können. (st) +++

HINWEIS:  Die Antonius von Padua Schule Fulda ist das einzige Hochbauprojekt im ganzen Kreis Fulda, das für den Tag der Architektur 2016 zugelassen wurde. Eine Förderschule die den Weg zur Inklusiven Schule geht und damit die EU Menschenrechtsrichtlinie umsetzt, die in ganz Hessen nach Meinung vieler "den Dornröschenschlaf schläft".  Die Schule ist am heutigen Sonntag von 11.00 Uhr bis ca. 15.30 geöffnet. Neben den Architekten, die den notwendigen "Raum" geschaffen haben,  wird die Schulleitung über das wirklich bemerkenswerte Konzept "erzählen".