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Blumen für Prof. Dr. Helma M. Bleses (Mitte) und die Mitglieder des studentischen Projekts der Hochschule Fulda: Sie präsentierten ihre Ergebnisse zum Thema „Gutes Leben mit Demenz“ und einen hilfreichen Ratgeber im Handlungsfeld „Gesundheit und Pflege“ des Vogelsberger Familienbündnisses - Fotos: Gaby Richter, Pressestelle Vogelsbergkreis.

VOGELSBERGKREIS Projektideen und nächste Schritte

Studierende der Hochschule Fulda präsentierten Ratgeber zum Thema Demenz

28.06.16 - Das Thema Demenz gehört zu den wichtigen und großen Herausforderungen, die mit dem demografischen Wandel in Zusammenhang stehen. „Die Freude daran, dass Menschen ein hohes Lebensalter erreichen, ist nicht ungetrübt. Allzu oft entwickeln sich mit zunehmenden Alter auch altersbedingte Krankheiten, zu denen auch eine Demenz gehört.“ – so Landrat Manfred Görig in seinem Vorwort zu dem neu erschienen Ratgeber „Gutes Leben mit Demenz“. Dieser wurde jetzt bei einer Veranstaltung des Handlungsfelds „Gesundheit und Pflege“ im Vogelsberger Familienbündnis von Studierenden der Hochschule Fulda vorgestellt.

Die studentische Projektgruppe aus dem Studiengang Pflegemanagement war unter der Leitung von Prof. Dr. Helma M. Bleses, Fachbereich Pflege & Gesundheit der Hochschule Fulda in den vergangenen zwei Semestern der Frage nachgegangen, wie Personen mit Demenz noch stärker in die in die Gesellschaft – also in ihr soziales Umfeld – eingebunden werden können.

Im Gespräch (v. l.): Frau Prof. Dr. Helma M. Bleses, Landrat Manfred Görig und Frau ...

Dazu hatte die Projektgruppe eine systematische Literaturrecherche zu den Themen „Versorgungs- und Wohnformen“, „Konzepte im Krankenhaus“, „Informationsvermittlung“, „Vernetzung“ und „Notfallversorgung“ durchgeführt. So habe man zum Beispiel herausgefunden, dass es zur Versorgung von Personen mit Demenz im Krankenhaus verschiedene einfach umzusetzende und hilfreiche Konzepte gebe, wie beispielsweise Piktogramme zu alltäglichen Handlungen. Zum Thema „Notfallversorgung“ haben die Studierenden die verschiedenen gesetzlich geregelten Entlastungsmöglichkeiten für pflegende Angehörige aufgezeigt und herausgestellt, dass es sich dabei nicht um einen Notfall im Sinne eines Verkehrsunfalls handele. Vielmehr trete unverhofft die Situation ein, dass die Pflegeperson akut verhindert sei und dadurch die pflegebedürftige Person nicht betreut werden könne.

Auf der Basis von Forschungsergebnissen formulierte die Projektgruppe folgende Empfehlungen an den Vogelsberg: Innovative Wohnformen auf Realisierbarkeit prüfen, fortlaufende Schulung von Pflegefachkräften bezüglich Demenz, Ergänzung von spezifischen Assessmentinstrumenten in stationären Einrichtungen, Beratungsangebote zum Thema Demenz erweitern, flächendeckende Telefonberatung anbieten und Case Manager implementieren.

Studentin Stephanie Brockmann stellt den Ratgeber vor

Ein weiteres konkretes Ergebnis des Hochschulprojektes stellt der Ratgeber „Gutes Leben mit Demenz“ dar, den die Studiereden präsentieren konnten. Er knüpfe unmittelbar an die Forschungsergebnisse der ersten Projektgruppe aus dem Jahr 2014/2015 an, die aufzeigten, dass die Bürger und Bürgerinnen sich mehr Informationen zum Thema Demenz wünschen. Der Ratgeber bündele wichtige Informationen zu Hilfsangeboten und Unterstützungsmöglichkeiten wie auch zu Finanzierung und Ansprechpartnern im Vogelsbergkreis. „Damit haben wir jetzt eine konkrete Hilfe für Angehörige und Personen mit Demenz, die es in dieser Art im Vogelsberg noch nicht gab“, sagte Landrat Manfred Görig. Er verband damit auch den Dank an die Projektgruppe und ihre Leitung sowie die Fachstelle Gesundheitliche Versorgung und die Pressestelle, die gemeinsam den Ratgeber erstellt haben.

Empfehlungen der Hochschule Fulda vorgetragen von Nathalie Eultgen

„Dieses Projekt diente dazu, einen ersten Überblick zu gewinnen. Jetzt ist wichtig zu klären, wie wir mit dem Thema weitermachen wollen“, stellte Görig nach der Präsentation der Studierenden fest. Eine weitere Zusammenarbeit mit der Hochschule Fulda könne er sich gut vorstellen, und auch seitens der Hochschule machte Prof. Bleses auf diese Möglichkeit aufmerksam: Ein dreijähriges Forschungsprojekt sei auf dem Weg und hierbei würde die Hochschule Fulda weitere drei Jahre eng mit dem Vogelsbergkreis zusammenarbeiten können, um zu erforschen, wie technische Angebote bei der Versorgung von Personen mit Demenz angenommen werden und so ein Verbleib im häuslichen Umfeld ermöglicht werden kann.

Es könne aber durchaus auch kleinschrittig weiter gearbeitet werden, so die Professorin. Was braucht der Vogelsbergkreis an Versorgungsstrukturen? Wo gibt es Versorgungslücken und wo zu lange Wege? Wo existiert und funktioniert Ehrenamt bereits und wo kann es ausgebaut werden? „Gerade auf Grundlage der Erkenntnisse und anhand vorhandener Geodateninformationssysteme könnte erarbeitet werden, wo genau und welche Angebote ausgebaut und verbessert werden könnten“, so Prof. Dr. Bleses.

Dr. Sigrid Stahl (Fachstelle Gesundheitliche Versorgung) regte die Bildung einer Arbeitsgruppe zum Thema Demenz an, die in Kooperation mit einem möglichen neuem studentischem Projekt konkrete weitere Schritte erarbeite. Dies werde beim nächsten Handlungsfeldtreffen Gegenstand der Diskussion sein. +++


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