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Die Fuldaer Pilgergruppe mit Bürgermeisterin Marga Waanders (erste Reihe, zweite von links) und Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez (letzte Reihe, erster von rechts) im Bonifatiusheiligtum Dokkum - Fotos: Privat

FULDA „Durch Bonifatius verbunden“

Pilgerreise des Bistums Fulda zum Bonifatiusfest nach Dokkum

29.06.16 - Zum diesjährigen Bonifatiusfest in Dokkum traf sich Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez mit 36 Pilgerinnen und Pilgern aus dem Bistum Fulda. Die Pilgergruppe wurde von Prof. Dieter und Veronika Wagner begleitet. Ehrendomkapitular und Pfarrer der Fuldaer Innenstadtpfarrei, Stefan Buß, führte die Mitreisenden durch die täglichen spirituellen Morgenimpulse nicht nur in den Pilgertag ein, sondern eröffnete auch den Blick auf ungewöhnliche Ansichten über den heiligen Bonifatius.

Die Pilgergruppe aus dem Bistum Fulda reiste über Münster in die niederländische Bonifatiusstadt Dokkum, um mit Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez das erste ökumenische Bonifatiusfest zu erleben. Das dreitägige Bonifatiusfest stand unter dem Leitthema „Moedig en opmerzaam“, „Mutig und aufmerksam“. An der Vorbereitung waren das Bistum Groningen-Leeuwarden, die protestantische Gemeinde Dokkum-Aalsum-Wetens, die Vereinigte Christliche Gemeinde zu Dokkum, die Christlich-Reformierte Kirche von Dokkum und die Dokkumer katholische Pfarrei St. Martinus und St. Bonifatius und Gefährten, beteiligt.

Eröffnet wurden die Festtage mit einer ökumenischen Vesper in der protestantischen PKN Grote Kerk zu Dokkum. Pastor Paul Verheijen eröffnete die Vesper und begrüßte unter anderem sehr herzlich die Fuldaer Pilgergruppe. In seiner Ansprache stellte Dominee Jaap van der Goot, der leitende Pastor der Grote Kerk, an ausgewählten Strophen des „Fuldaer Bonifatiusliedes“ Bonifatius als vorreformatorischen Heiligen in den Mittelpunkt seiner Überlegungen. Im Anschluss fand in der katholischen Kirche die Theatervorstellung „Francesco: die Geschichte von einem Menschen im Mittelalter“ von und mit Peter Vermaat statt.

Nach einem geistlichen Impuls mit Innenstadtpfarrer und Ehrendomkapitular Stefan Buß begleitete das Freundschaftskomitee Dokkum die Fuldaer Reisegruppe auf einer Grachtenfahrt und zu einem Besuch einer Windmühle. Im sogenannten „Magistrats-Saal“ des historischen Rathauses empfing Bürgermeisterin Marga Waanders die Fuldaer Pilger. Die Bürgermeisterin lobte die außerordentlich lebendige Beziehung zwischen den Partnerstädten Dokkum und Fulda und nicht zuletzt die intensiven Kontakte zwischen dem Bistum Fulda und der katholischen Pfarrgemeinde in Dokkum. „Die Städtepartnerschaft zwischen Dokkum und Fulda ist insofern wohl einzigartig in Europa, weil sie sich auf eine historische Person und sogar einen Heiligen, den Angelsachsen Wynfreth Bonifatius, bezieht“, unterstrich Weihbischof Diez in seiner Ansprache.

Pastor Paul Verheijen mit symbolischem Scheck des Bistums Fulda über 50.000 Euro ...

Sehr beeindruckend war die ökumenische „Gedachtenistocht“, „Gedächtnis-Tour", die zu Dokkumer kirchenhistorischen Plätzen und Monumenten führte, um an wichtige kirchenhistorische Persönlichkeiten zu erinnern, die in Dokkum gewirkt haben. Erinnert wurde an Dominee Jozef Wilhelm Bernard Cohen, Prediger an der Dokkumer Grote Kerk: Cohen verstarb am 23. Mai 1942 im KZ Dachau; Dirk Raphaelsz. Camphuysen, ein niederländischer Dichter und Remonstranten-Prediger, der 1627 in Dokkum verstarb; Karmelitenpater Titus Brandsma, der Initiator der friesisch-niederländischen Bonifatius-Renaissance in Dokkum. Pater Titus wurde im KZ Dachau durch eine Giftspritze ermordet und Wynfreth-Bonifatius, der 754 in der Nähe von Dokkum ermordet wurde. Vertieft wurde die „Gedächtnis-Tour“ durch ein musikalisches Inspirations-Theater im Dokkumer Bonifatiusheiligtum. Das mutige und aufmerksame Leben und Wirken der vier historischen Persönlichkeiten wurde den Menschen des 21. Jahrhunderts als impulsgebende Vorbilder näher gebracht.

Höhepunkt des dreitägigen Bonifatiusfestes war der Sonntag. Am Vormittag wurde in den evangelischen Kirchen ein Brief des ehemaligen Bischofs von Groningen-Leeuwarden, Gerard de Korte, zum Thema „mutig und aufmerksam“ verlesen und diskutiert. Nach der Prozession von der katholischen Kirche zum Bonifatiusheiligtum, an der auch Weihbischof Karlheinz Diez, Ehrendomkapitular Stefan Buß und die Fuldaer Pilger teilnahmen, fand eine ökumenische Begegnung im Prozessionspark statt. Den Festgottesdienst leitete Bischof de Korte; unter anderen konzelebrierten Weihbischof Diez und Buß. Vor dem Segen verlas Diez einen Brief des Fuldaer Generalvikars Prof. Dr. Gerhard Stanke und kündigte in dessen Auftrag eine Spende des Bistums Fulda über 50.000 Euro an Pastor Paul Verheijen und die katholische Kirchengemeinde Dokkum für die Renovierung des Kirchenturms und der Kirche. Der Dokkumer Pastor, sonst nie um ein Wort verlegen, war völlig sprachlos und konnte nur „Danke“ sagen. Als die zahlreichen Gottesdienstbesucher den symbolischen Scheck sahen, setzte ein langer Applaus ein.

Vor Abreise der Pilgergruppe am Montagmorgen erteilte Weihbischof Karlheinz Diez den Reisesegen. In der Krypta des Paderborner Doms hielt Ehrendomkapitular Stefan Buß eine Andacht, in deren Mittelpunkt der Fuldaer Bistumsheilige stand. Nach einer Besichtigung des „Drei-Hasen-Fensters“ und des Mosaiks „Das brennende Paderborn“ von Agnes Mann fuhr Pilgergruppe nach Fulda. +++


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