Ilona VOGEL: "Ich möchte die Windkraft so lang wie möglich verhindern"

02.07.16 - Ilona Vogel will Bürgermeisterin der Gemeinde Neuhof werden. Und dafür will die 49-Jährige alles geben. Auf die Straße gehen, an Türen klingeln, am besten jeden einzelnen Neuhofer kennenlernen - der Wunsch, gewählt zu werden der gebürtigen Dorfbornerin ist riesig. Das machte sie am Freitag deutlich. In der Gaststätte Schmitt hatte sie zur Pressekonferenz geladen, zu der auch Bürgerinnen und Bürger kommen konnten.

So soll es laufen, wenn Vogel Bürgermeisterin werden sollte.

Mut, Selbstbewusstsein, Führungserfahrung, Entscheidungsfreudigkeit - die Liste der Gründe, aus denen Ilona Vogel für das Amt der Neuhofer Bürgermeisterin ihrer Meinung nach geeignet ist, ist lang. "Der wichtigste Punkt darauf ist jedoch die soziale Kompetenz, die ich transportiere", sagte sie. Um das zu unterstreichen, hatte sie eine Fotografie vom Deutschland-Achter im Rudern dabei. "Auf dem Foto rudern alle in die gleiche Richtung. Das ist mein Wunsch für Neuhof." Bisher sei es so, dass fünf in die eine und drei in die andere Richtung ruderten. "Das will ich ändern."

Für Vogel ist es die zweite Kanditur als Bürgermeisterin. Ihr erster Versuch in Flieden scheiterte. Ein schwerer Schlag, den sie auf ihre Arbeit im Fliedener Ordnungsamt zurückführt, das sie ebenso wie das Haupt- und Personalamt lange Jahre geleitet hat. "Dort musste ich den Bürgern sagen, was sie zu tun und nicht zu tun haben. Die haben mich also als unangenehmen Menschen kennengelernt. Das war eine ungünstige Ausgangssituation." Sechs Jahre ist das nun her. Zeit, um wieder neuen Mut zu schöpfen.

Steffen Reith, Leiter des SPD-Wahlkreisbüros von Birgit Kömpel (SPD-MdB), moderierte ...

Denn genau der hat Ilona Vogel, die als parteilose Kandidatin mit Unterstützung der SPD und Bündnis 90/Die Grünen zur Wahl antritt, dazu bewogen: "Ich möchte ihn an andere Menschen weitergeben, ihnen Mut machen, ihre Träume zu leben." Aus ihrem letzten Wahlkampf hat sie eine Menge mitgenommen, sagt sie. "Schaun wir mal, was jetzt kommt." Sollte es klappen, dann hat sie sich eine Menge für die Gemeinde Neuhof vorgenommen: "Der Erhalt von Kali und Salz ist mir besonders wichtig, außerdem möchte ich eine bürgerfreundliche Verwaltung schaffen." Das bedeute ein offenes Rathaus an Samstagen, das die Dienstleistungen auf digitalem Wege direkt zu den Bürgern nach Hause bringe, und regelmäßige Bürgersprechstunden.

Neben der Installation eines Ferienprogramms, mit dem sie auch in Flieden schon Erfolg hatte, würde Vogel gern einen Begegnungstreff für Jung und Alt schaffen, sich für Feuerwehrleute, Erzieherinnen und die Integration von geflüchteten Menschen einsetzen. "Und ich möchte die Windkraft so lang wie möglich verhindern. Falls es sie doch geben sollte, dann will ich sie so erträglich wie möglich für die Neuhofer gestalten." Heißt: so weit weg von Wohnhäusern wie möglich. "Ein Kilometer reicht da bei Weitem nicht." Außerdem, das unterstrich sie, will sie in ihrer Amtszeit politischen Gegnern immer wieder die Hand reichen. Das versuchte sie auch bei der Bürgerliste, die sie nach Unterstützung für die Kandidatur fragte. "Die haben sie bisher aber leider abgelehnt", bedauerte die fünffache Mutter.

Für die Betreuung ihrer Kinder im Alter von acht, 13, 14 und 18 Jahren - ihr ältester Sohn ist verstorben - hat sie ausreichend Rückendeckung. "Meine Familie steht voll und ganz hinter mir." Diese war auch am Freitag bei der Pressekonferenz anwesend. "Darüber bin ich froh. Wenn man Bürgermeisterin werden will, dann tut man das aus Leidenschaft. Wünscht mir Erfolg, aber wünscht mir auch Spaß." (Suria Reiche) +++