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BAD HERSFELD Schnell, schlagfertig und amüsant

Komödie "Unsere Frauen" mit Mathieu und Justus CARRIÈRE

02.07.16 - Französische Komödien sind eine Stilrichtung für sich. Entweder man mag sie, oder man kann sich so ganz und gar nicht zum Lachen und Mitfühlen durchringen. Als eine Mischung aus Witz und Schrecken, Lustspiel und Drama sind sie meist schnell, schlagfertig und fesselnd. So auch „Unsere Frauen“ von Éric Assous, mit dem das famose Schauspielertrio Mathieu Carrière, Justus Carrière, Ulrich Bähnk und Regisseur Jean-Claude Berutti durch Deutschland touren. Seit Freitagabend macht die Inszenierung als Teil des Programms der Bad Hersfelder Festspiele 2016 auch im Schloss Eichhof halt.

Fotos: Erich Gutberlet

Ein gemütlicher Abend unter Männern ist geplant. Seit vielen Jahren sind diese Abende für Simon, Max und Paul Tradition. Alle drei haben Partnerinnen, Paul ist sogar Vater, doch wie sich zeigen soll, weiß er von seiner Tochter nicht viel. Auch Max und Simon haben in gewisser Weise Ärger mit ihren Herzdamen: Max wurde erst kürzlich von Magali verlassen und Simon, den hat es ganz dick erwischt. An diesem Abend kommt er - ganz ungewöhnlich für ihn - zu spät, ist betrunken und vollkommen aufgelöst. Den Grund dafür wollen ihm die beiden anderen Männer zunächst nicht ganz glauben: er hat seine Frau Estelle umgebracht.

Max (Justus Carrière) und Paul (Mathieu Carrière) sind sich des Öfteren uneins ...

Als den Freunden dämmert, dass Simon die Wahrheit sagt, bittet der sie um ein Alibi und verschläft dann den halben Abend. Zeit für Max und Paul, die Möglichkeiten zu diskutieren. Max ist sich sofort sicher, dass Simon gestehen sollte. Für ihn lügen möchte er jedenfalls nicht. Paul sitzt da eher zwischen den Stühlen. Auch er möchte nicht lügen, doch eine wirkliche Lösung sieht er nicht. Mehrere Male haben sie bereits den Hörer am Ohr, wollen der Polizei den Vorfall melden und können es dann doch nicht. Justus und Mathieu Carrière stehen in „Unsere Frauen“ als Max und Paul erstmals gemeinsam auf der Bühne und haben auch den größten Sprechanteil im Stück. Sie diskutieren sich in einen Rausch, schreien, toben und leiden. Spannend ist der unentschlossene Paul, gespielt von Mathieu Carrière, der im Stück einen weiten Weg macht, aber auch das Dominanzverhältnis zwischen den beiden Rollen der Cousins, das immer wieder umgekehrt wird und ihrem Auftreten abseits der Bühne vollkommen gegensätzlich gegenüber steht.

Und dann ist die Polizei am Telefon: Simon (Ulrich Bähnk, links) und Max (Justus Carrière) ...

Während die anderen beiden diskutieren, liegt Ulrich Bähnk am Boden und mimt für etwa die Hälfte des Stückes den Schlafenden. Dabei ist der Schauspieler hellwach und reagiert immer wieder punktgenau auf das Geschehen um ihn herum. Das eingespielte Trio nimmt ständig an Fahrt auf, spielt schnell und wendig.

Französische Musik und ein Bühnenbild einer typisch französischen Männerbude – im von Frauen verlassenen puristischen Look – wirken zugleich karg und atmosphärisch. Sie geben den Akteuren genügend Raum und nehmen Ablenkungsmöglichkeiten. In knapp eindreiviertel Stunden unterhält „Unsere Frauen“ sein Publikum glänzend – doch man sollte stets auf der Hut sein, denn es geht verdammt rasant zu. (st) +++


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