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Michael Günther betrachtet die Karte, auf der die überflutete Fläche zu sehen ist. - Fotos: Greenpeace

FULDA Greenpeace demonstriert in Fulda

Gegen den Bau eines Amazonas-Staudamms - "katastrophale Auswirkungen"

27.07.16 - Gegen den geplanten Bau eines knapp acht Kilometer langen Amazonas-Staudamms unter möglicher deutscher Beteiligung haben Greenpeace-Freiwillige am Samstag in 23 deutschen Städten demonstriert - auch in Fulda. Die Umweltschützer errichteten symbolische Baustellen und informierten über die "katastrophalen" Auswirkungen, die der Bau des São-Luiz-do-Tapajós-Staudamms für Mensch und Natur hätte. Der Damm wäre der erste von über 40 geplanten Staudämmen im brasilianischen Regenwald, heißt es in einer Pressemitteilung. 

Sein Bau bedrohe die Heimat des indigenen Munduruku-Volkes. In der Vergangenheit sei auch Siemens am Bau von Amazonas Staudämmen beteiligt gewesen. Trotz weltweiter Proteste habe sich der deutsche Konzern bislang nicht von dem Projekt distanziert. "Der Tapajós-Staudamm würde Tausende Quadratkilometer intakten Urwald zerstören und die Munduruku aus ihrer Heimat vertreiben. Siemens muss sich öffentlich von diesem zerstörerischen Projekt distanzieren“, fordert Michael Kolb von Greenpeace Fulda.

Siemens sei bereits an vier Dämmen im Amazonas beteiligt gewesen und könnte auch Teile für den geplanten Tapajós-Staudamm liefern. "Mehr als 20.000 Menschen wurden allein für den mit Siemens Unterstützung errichteten Belo-Monte-Staudamm umgesiedelt - gegen ihren Willen." Eine Arbeitsgruppe des UN-Menschenrechtsrats habe das Belo-Monte-Projekt untersucht. Die Empfehlung des Rats: In Brasilien tätige Unternehmen müssen Betroffenen die Möglichkeit geben, sich zu äußern, bevor sie ein Projekt zusagen. "Die Position der Munduruku ist klar: Sie wollen durch den geplanten Tapajós-Staudamm nicht ihre Heimat verlieren. Siemens muss das respektieren und sich klar von dem Projekt distanzieren", sagt Jannes Stoppel, Waldexperte bei Greenpeace Deutschland.

Die deutschlandweiten Proteste gegen Siemens sind Teil einer internationalen Greenpeace-Kampagne zum Schutz des Amazonas-Regenwaldes. "Die Munduruku kämpfen seit Jahrzehnten für die offizielle Anerkennung ihres Landes – jetzt werden sie mit Hilfe einer Petition von über einer Million Menschen dabei unterstützt."

Das Tapajós-Tal zählt zu den artenreichsten Regionen der Erde. Es ist Heimat und Lebensgrundlage der Munduruku und Lebensraum für Jaguar, Flussdelfine und Hunderte von Fisch- und Vogelarten. Der Amazonas-Regenwald ist zudem von herausragender Bedeutung für unser Klima. "Sogar der brasilianische Umweltminister nennt den Staudamm unnötig. Wie Greenpeace unterstützt auch er den Ausbau von Solar- und Windkraft. Siemens hat mit dem Kauf des Windkraftanlagenherstellers Gamesa eine starke Position in Brasilien. Statt den Amazonas zu zerstören, muss der Konzern in Brasilien mehr in Windkraft investieren", so Stoppel. +++


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