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v.l.n.r. Lothar Behounek, Direktor der Landesmusikakademie Hessen Schloss Hallenburg Schlitz, Uta Weyand, Pianale-Gründerin, international gefragte Konzertpianistin und Musikpädagogin, Christoph Stibor, Leiter der Musikschule Fulda, zukünftiger Leiter des Schlosstheaters Fulda - Fotos: Dennis Hainer

FULDA / SCHLITZ "Musik ist eine Sprache ohne Barriere"

PIANALE-Wettbewerb lockt die Meister von Morgen nach Osthessen

26.07.16 - 411 junge Pianisten aus insgesamt 46 Ländern nahmen in den vergangenen Jahren an der Pianale an der Landesmusikakademie Hessen Schloss Hallenburg teil. „Eine enorme Internationalität die sich bei uns in dieser Zeit getroffen hat“, resümiert Uta Weyand, Initiatorin der Pianale am Dienstag bei einem Pressegespräch im Romantik Hotel Goldener Karpfen in Fulda. In diesem Sommer, so Weyand, freue man sich auf 31 Studentinnen und Studenten im Altern von 18 bis 30 Jahren aus 21 Ländern. Hinzu kämen noch 13 Nachwuchspianisten zwischen 14 und Jahren zur parallel laufenden Pianale Junior. „Das ist absoluter Rekord.“

Was im Jahr 2007 zwar mit hohem Anspruch aber deutlich bescheidener begann, hätte sich zu einer in dieser Form einmaligen Erfolgsgeschichte entwickelt, erzählt Weyand, die selbst eine international gefragte Konzertpianistin und Klavierprofessorin am Königlichen Konservatorium in Madrid ist. In die Region Osthessen habe sie sich auf Anhieb verliebt, so die sympathische Initiatorin. „Wir sind durch die Pianale- Teilnehmer der vergangenen Jahre weltweit bekannt geworden. Jetzt wünschte ich mir, dass wir bei den Menschen, die hier leben, mehr in den Fokus rücken würden.“ Während der Pianale finden mehrere Konzerte in Sälen in Osthessen statt. „Von dieser Veranstaltungsreihe profitieren auch die hier ansässigen Musikfreunde. Sie können auf den Konzerten Talente aus aller Welt live erleben.“

„In einer Großstadt, vor allem in einem fremden Land, ist es schwer, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Bei uns in Schlitz kann man trotz eines vollen Stundenplans auch einmal durchatmen“, sagt Weyand. Ein beschauliches Umfeld, das auch die Dozenten schätzen. Sonst daheim in den großen Häusern und Hochschulen aller Kontinente, Städten wie New York, Sydney, Tokyo, Petersburg oder Buenos Aires, fühlen sie sich hier einfach wohl. „Ich muss es nur schaffen, sie für das erste Mal zu gewinnen. Danach hat die das Pianale-Fieber gepackt“, sagt Uta Weyand. Auch deshalb wird nicht nur der Kreis der Teilnehmer, sondern auch der Dozenten von Jahr zu Jahr größer. Und oft finden die jungen Musiker hier ihren (Lehr-) Meister und Mentor, wechseln an dessen Hochschule.

In diesem Jahr stehen nicht nur zwölf Konzerte auf dem Programm. Alle Teilnehmer stellen sich auch einem hochkarätigen Wettbewerb. Auf die Sieger warten Konzertengagements, unter anderem mit dem Bridgewater Sinfonia Berghamsted (England) und eine eigene CD Einspielung. 

Ein besonderes Augenmerk gilt der Junior Pianale für Nachwuchspianisten. In diesem Jahr haben sich 13 angemeldet. Einer der Jüngsten ist Nukulvutthiopas Chindanai aus Thailand. Der gerade erst 14 Jahre alte Thailänder gilt als die große Nachwuchshoffnung und hat schon etliche Preise gewonnen. „Es ist wirklich erstaunlich, auf welch hohem Niveau diese jungen Musiker spielen“, sagt Uta Weyand, selbst Jurorin bei vielen Wettbewerben weltweit. Deshalb gilt auch das Junior-Konzert am Donnerstag 4. August, in der Theologischen Fakultät Fulda als Geheimtipp des gut dreiwöchigen Zyklus. Ein Konzert der Wunderkinder auf der Suche nach dem Lang Lang von morgen? Begriffe, die Uta Weyand nicht gerne hört. „Das hat nichts mit Wundern zu tun, sondern mit sehr, sehr harter Arbeit“, sagt die Pianistin, die auch heute noch bis zu 25 Stunden in der Woche übt.

Mag Musik keine Grenzen kennen müssen sich Pianisten auch fern ihres Flügels verständigen können. Deshalb bietet die Pianale allen Teilnehmern in der proben- und unterrichtsfreien Zeit Sprachkurse an. „Gerade die jungen Musiker aus Asien sprechen zumeist kein Englisch. Wir bieten bei uns in den drei Wochen Sprachkurse an. Das ist wirklich einmalig“, sagt Lothar Behounek, Direktor der Landesmusikakademie Hessen Schloss Hallenburg. „Und wo die Sprache aufhört, fängt Musik an.“ Die Kommunikation zwischen den Teilnehmern und Dozenten sei nie schwierig, betont auch Christoph Stibor, Leiter der Musikschule Fulda.

„Durch die Musik kann man sich immer verständigen, auch ohne Worte.“ Aber nicht nur die Teilnehmer oder die Musikfreunde aus der Region würden von der Pianale profitieren, erklärt Weyand abschließen. „Alleine im letzten Jahr haben wir während des Kurses Stücke von über 50 Komponisten gehört. Es ist absolut spannend wenn zum Beispiel ein Teilnehmer aus den USA etwas spielt, was wir hier noch nie gehört haben.“ (Miriam Rommel) +++


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