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SCHLÜCHTERN Kiss and say Goodbye

Die Kultband Moondogs nimmt beim Weitzelfest Abschied

29.07.16 - Das waren noch Zeiten, als die Cavazzini-Brüder Bernd, Thomas und Mike vor einem halben Jahrhundert das Big Valley in Radmühl, den Beat-Wettbewerb in der Fuldaer Orangerie, der Alten Piesel und die sagenumwobenen Würzburger Huttensäle rockten. Nach 50 Jahren sagen die Moondogs beim Weitzelfest am Samtag, 6. August, auf dem Acis "Kiss and say Goodbye". Mit diesem Hit der Manhattans wird sich die Kultband aus dem Bergwinkel für alle Zeiten verabschieden. "Wir heißen nicht ,Rolling Stones'. Das ist definitiv unser Abschied", betont Frontman Mike, mittlerweise 70 Jahre alt. "50 Jahre sind verdammt viel für eine Classic Rockband", findet er und ist sich sicher, dass die treuen Fans noch einmal authentischen Rock hören wollen.

Fotos: Dietmar Kelkel

"Vielleicht waren andere Bands perfekter. Was uns ausmacht, ist, dass wir uns mit unserer Musik identifizieren. Wir geben immer 120 Prozent." Und das mit exzellenten Musikern wie Sologitarrist Matthias Strobel, Keyboarder Manny Schneider, Bassist Reiner Gold, Schlagzeuger Matthias Müller und dem dreistimmigen Chorgesang von Michael und Thomas Cavazzini und Steffi Darmstadt. "Für den Abschiedssong haben wir den Originalchor von den Manhattans eingeprobt. So haben wir das Lied noch nie arrangiert", verspricht Cavazzini Gänsehaut-Feeling.

Die "Moondogs" anno 1966

Außergewöhnliche Arrangements wurden in der 50-jährigen Bandgeschichte immer groß geschrieben. Das hatte die zufällige Begegnung am Fuldaer Bahnhof an Weihnachten 1967 mit Rockprofi Detlef Redlitz bewirkt. "Der musste sich damals neu orientieren und wurde unser Mann an der Orgel." Gesangsproben gab es bei den Cavazzinis im Wohnnzimmer am Klavier. "Und die Mutter hat dann eine Rieseneierpfanne gemacht. Waren halt andere Zeiten", erinnert sich Mike Cavazinni daran zurück, als die Musik die Hauptrolle spielte und nicht das Honorar. Damals stieg mit Schwester Uschi übrigens die vierte Cavazzini als Sängerin in die Band ein.

Dass die "Moondogs" – der Name ist übrigens eine Hommage an die Beatles, die ebenfalls als Moondogs die Musikszene eroberten – zu dieser Zeit bei zwei Agenturen unter Vertrag waren und in renommierten US-Army-Clubs auftraten, erwähnt Frontman Mike ebenso nebenbei wie den Umstand, dass er nach einem Schlaganfall vor drei Jahren schon drei Wochen später wieder auf der Bühne stand.

Los geht es am 6. August wie bei jedem Konzert seit 40 Jahren mit "Barbara Ann". Das ist für Mike Beach-Feeling-Pur: "Den Zeitgeist von damals halten wir beim Goodbye hoch." In dem fünfstündigen Konzert kommen natürlich alle Glanzlichter der Band zu Gehör. Thomas Cavazzini zelebriert noch einmal die unvergessene "Unchained Melody". Fehlen darf natürlich auch das Rock'n'Roll-Medley nicht. "Wir legen mit ,Johnny be good' los, dann kommt ,Roll over Beethoven' und ,Long Tall Sally'. Das Ganze dauert bestimmt eine Viertelstunde. Wir wechseln dreimal die Tonart und garnieren das Medley mit Gitarren- und Schlagzeug-Soli“, verrät Mike Cavazzini.

Beatles oder Rolling Stones? „Natürlich die Stones. Vielleicht spielen wir ,(I can't get no) Satisfaction', aber auf jeden Fall ,Honky Tonk Women'“, kündigte Mike Cavazzi an. Wo Matthias Strobels Gitarre aufheulte, flippten die Fans regelrecht aus. Das wird beim Abschiedskonzert nicht anders sein. „,Hey Joe' von Jimi Hendriks wird bestimmt so ein Knaller. Wir fangen Accappela an und überlassen dann dem Matthias den Part.“ Und Strobel darf noch einmal gegen kultige Sologitarristen antreten. „,Samba Pa Te' von Santana darf natürlich auch nicht fehlen. Wir wollen doch nicht leise Servus sagen, sondern bei unseren Fans Erinnerungen wachrufen an unvergessliche musikalische Nächte“, sagt Mike Cavazzini. Er hofft, dass auf dem Acis das Festzelt aus den Nähten platzt.

Dass beim Weitzelfest Abschied genommen wird, ist rein zufällig. „Als Schlüchterner erfährst Du alles immer als Letzter. Da gab es eine Ausschreibung für den Musikpart. Das habe ich in allerletzter Sekunde erfahren und gerade so in der Zeit meine mündliche Bewerbung abgegeben. Wir werden auf dem Acis den finalen Auftritt bekommen.“ Und der wird es in sich haben: „Beim Abschied spreche ich das Intro und Thomas singt.“ Da heißt es dann: Ich will dich nur noch einmal halten. Wenn du dich umdrehst und weggehst, schaue nicht zurück. Ich werde Dich vermissen. (Dieter Kelkel) +++


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