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Großer Bahnhof bei der Übergabe des Kunstwerks auf Hof Huhnstadt: Die Künstler Thomas Hermann, Hilmar Horn und Fred Tetzlaff mit Eckhard Hermann von der Lebenshilfe (2. v. l.), Kurator und Initiator Dr. Klaus M. Schmitt (2. v. r.) und Gruppenleiterin Claudia Marker (links). Es fehlt der vierte Künstler Dennis Doublier ... - Fotos: Privat

ALSFELD Kunst aus Müll und tollen Einfällen

Gruppe der bhvb-Wohnstätte in Altenburg stellt im Hof Huhnstadt aus

29.07.16 - „Gestrandet“ ist der Titel einer 3D-Collage, die in diesem Sommer die dritte Ausstellung auf Hof Huhnstadt bereichern wird. Hergestellt wurde das Kunstwerk von Fred Tetzlaff, Thomas Hermann, Hilmar Horn und Dennis Doublier, allesamt Bewohner der der Wohnstätte für Menschen mit Behinderung der bhvb - Behindertenhilfe Vogelsbergkreis e.V. in Alsfeld-Altenburg.

Mit diesem Kunstwerk treten die Künstler der bhvb-Wohnstätte in Alsfeld-Altenburg ...

Farbenfroh und kunstvoll ausgearbeitet – die versunkenen Bojen, um die sich Unrat ...

Surferin vor Flüchtlingsboot – ein kleines Detail mit Aussagekraft auf dem Werk ...

Müll auf dem Meeresboden – eindrucksvoll ausgeführt in 3D.

Vom Zitronennetz zum Fischernetz: „Upcycling“ heißt auch hier die Devise. ...

„Die Idee kam über einen persönlichen Kontakt zu dem Hofbesitzer und Ausstellungskurator Dr. Klaus M. Schmitt zustande“, berichtet Claudia Marker. Sie ist Gruppenleiterin in der Hauswirtschaft in der Wohnstätte und konnte die vier Männer für das Projekt begeistern, dem sie sich auf verschiedene Weise näherten: Ausgehend von der Geschichte der Arche Noah, die zwar als Mittelpunkt auf dem Bild zu sehen, aber dennoch nur ein Motiv von vielen ist, stellten die fünf ihre Überlegungen an: „Wir haben uns überlegt, in welcher Zeit und Umwelt wir heute gestrandet sind“, so Marker. Es folgten immer wieder auch gedankliche Exkurse in die Themen Meer, Umwelt und Müll. Diese drei Stichpunkte sind es, die die Künstler mit unterschiedlichen Mitteln auf ihrer Collage verknüpft haben: Ausgehend von der Arche Noah entspinnt sich auf dem großformatigen Werk eine ganze Welt: Bohrtürme sind dort zu sehen, ein Flüchtlingsboot, eine Surferin, Fischschwärme, Taucher und auf dem Meeresboden immer wieder Müll und Gift.

„Wir haben in dieser Zeit unser Bewusstsein für die Müllentstehung auch in unserem Alltag vertieft“, führt Marker aus. Und so war es nur ein kleiner Gedankensprung, bis der Plastikmüll zum Mittel wurde: In der Küche der Wohnstatte oder in den eigenen Haushalten wurden die Künstler fündig, selbst in dem angrenzenden Naherholungsgebiet „In den Erlen“ fanden sie jede Menge davon. Und machten daraus Kunst: Fische aus silberner Folie bevölkern das Meer der Collage, Plastikscherben wurden zur Müllfässern, ein Gemüsenetz zieht sich durch das Wasser und wird zur Falle für große und kleine Fische.

„Mit der Aufwertung von Müll zur Kunst treffen die Künstler eines der bestimmenden Themen unserer Ausstellungen“, freut sich Kurator Klaus M. Schmitt: „Upcycling statt Recycling.“ Und weil das große Bild viel Platz hat und die vier Künstler offenbar viel Phantasie und jede Menge Ideen, tummeln sich darauf tausend Sachen und verblüffende Einfälle, die den Betrachter auch beim wiederholten Hinsehen noch überraschen.

Für Fred Tetzlaff, Thomas Hermann, Hilmar Horn und Dennis Doublier war die Erschaffung eines solch großen Werks jedenfalls eine tolle Erfahrung, die sie gerne wiederholen würden – an Einfällen scheint es jedenfalls nicht zu mangeln, zumal Schmitt der Künstlertruppe eine Tüte mit Objekten mitgegeben hat, aus denen sie nun wieder etwas erschaffen können. „Getreu unserem Kunstmotiv ‚Die drei Gefährten‘ habe ich Schindel, Tonziegel und eine Schraube eingepackt. Dazu noch ein altes Handy, chinesische Essstäbchen und eine amerikanische Getränkedose“, freut sich Schmitt, der mit diesen Dingen schon viele andere Künstler zu den verschiedensten Werken inspirieren konnte. Nun aber waren die Künstler aus Altenburg erst einmal wahnsinnig stolz, ihr erstes Kunstwerk auf Hof Huhnstadt abzugeben. Bei der Vernissage der Ausstellung im September werden sie auf jeden Fall anwesend sein. Und wer weiß, vielleicht präsentieren sie bis dahin schon ihr zweites Werk. +++


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