Drei Schläge - und das erste Fuldaer Bierfestival ist eröffnet

30.07.16 - "Kühles Blondes", "Gerstensaft", "Hopfenkaltschale" - ja, der Deutsche hat viele Beschreibungen für sein liebstes Getränk: das Bier. In Fulda wird dem "Nationalgetränk" jetzt sogar ein ganzes Festival gewidmet. Bis Sonntag dreht sich im Museumshof alles um das Gemisch aus Wasser, Gerstenmalz und Hopfen. Und was darf da natürlich nicht fehlen? Klar, der obligatorische Fassanstich. Den übernahm am Freitagnachmittag Bürgermeister Dag Wehner. Auch der trinkt lieber Bier als Wein, ließ er anklingen.

Mike Mochow, Projektleiter beim Veranstalter "Seven Days"

29 verschiedene Sorten Bier, Bedienungen in schwarzen engen Shirts und Pop-Musik aus den Boxen - wer an Bierzelt-Atmosphäre gedacht hat, wird am Wochenende enttäuscht. "Wir wollten ganz klar weg davon", sagte Mike Mochow, Projektleiter beim Veranstalter "Seven Days". Statt Bierzelten gibt es also Pavillons, statt Dirndln schwarze Shirts und statt Lederhosenmusik Elektro-Pop - zumindest am Eröffnungstag. Insgesamt 5.000 Gäste erwarten die Veranstalter bis Sonntag. Von denen ist am Freitag erst wenig zu sehen, "aber der Freitag ist ja bekannt für eher schwachen Zulauf. Die meisten Menschen arbeiten noch und kommen vermutlich erst zur Live-Musik."

Auf der Bühne, von der die später tönen soll, steht am Freitagnachmittag Bürgermeister Dag Wehner gemeinsam mit Seven-Days-Geschäftsführer Florian Kamberi, Wiesenmühlen-Geschäftsführer Jonas Renner und Braumeister Florian Bischoff. Ein bisschen nervös ist er. Vor allem deswegen, weil er mit Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld eine Wette laufen hat: "Er macht den Fassanstich heute Abend auf dem Schützenfest. Wir haben gewettet, wer mehr Schläge braucht", so Wehner lachend.

Mit der Idee, ein Bierfest im Museumshof zu veranstalten, hat Kamberi offene Türen bei ihm eingerannt. "Das ist ein weiterer Baustein für das Bestreben der Stadt, die Innenstadt lebendiger zu machen. Und dass der Museumshof super dafür ist, sehen wir ja jedes Jahr beim Weinfest." Vielleicht, so sagt er, könnte mit dem Bierfest ja eine weitere Tradition geschaffen werden. Ihn selbst würde es sicher freuen. "Ganz ehrlich, ich trinke lieber Bier als Wein." Am liebsten das Fuldaer Hochstift. 

Bürgermeister Dag Wehner gemeinsam mit Seven-Days-Geschäftsführer Florian ...

... hier ist auch Wiesenmühlen-Geschäftsführer Jonas Renner dabei.

Prost!

Katharina Blum gemeinsam mit Dag Wehner.

Das gibt es beim Bierfest im Museumshof übrigens nicht. "Schade, dass Hochstift als regionale Brauerei nicht dabei ist", bedauert Kamberi. Aber es gibt ja mit insgesamt 29 Sorten genug Ersatz. Zum Beispiel das Wiesenmühlen-Bier, das im Fass auf der Bühne darauf wartet, getrunken zu werden. Bürgermeister Dag Wehner setzt auch sogleich zum Schlag an. Der erste sitzt leider noch nicht. Der zweite auch nicht, dafür aber der dritte. "Ich bin aber etwas enttäuscht. Eigentlich kann ich das besser." Na ja, vielleicht läufts bei Oberbürgermeister Wingenfeld ja auch nicht besser.

Anlass für das Fest im Museumshof ist übrigens der 500. Geburtstag des Reinheitsgebots. "Es wäre fatal, in diesem Jahr nichts zu machen, was das Bier in den Mittelpunkt stellt", so die Veranstalter. Doch im Museumshof sollen die Gäste nicht nur verköstigt, sondern auch unterhalten werden. Nach dem Fassbieranstich und der Krönung der Bierkönigin 2016 tritt am Freitagabend die Band "Akustica" mit Rock und Pop unplugged auf. Am Samstag steht um 17 Uhr das Akustik-Duo "Two Simple" auf der Bühne, um 21 Uhr folgt Singer und Songwriter Philip Bölter. Am Sonntag geht es schon um 10 Uhr weiter mit einem Frühschoppen, der von der Musik des "Duos Madison" begleitet wird. Ab 17 Uhr spielt dann die Eventband "Madison". (Suria Reiche) +++