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Herbert Henkel, Bürgermeister Edwin Schneider, Heinrich Bauer und Peter Kraus an dem Gedenkstein am Langenhain - Foto: Dieter Graulich

ULRICHSTEIN "Zum Vergessen zu schade"

Heinrich BAUER entdeckt Gedenkstein zur Notstandsarbeit von 1950/51

02.08.16 - „Zum Vergessen zu schade“ unter diesem Motto machte sich der Helpershainer Heinrich Bauer vor einigen Wochen im Ulrichsteiner Stadtwald am „Langenrain“ auf die Suche nach einem Gedenkstein, der im Zuge von Notstandsarbeiten nach dem II. Weltkrieg dort aufgestellt worden war.

Die Kenntnis davon hatte er von seiner inzwischen verstorbenen Schwiegermutter Ottilie Göbel, geborene Langer (Mährisch-Schönberg), denn sie war in den Jahren 1950/51 bei den Notstandsarbeiten zusammen mit weiteren heimatvertriebenen und einheimischen Männern und Frauen dort tätig gewesen. Völlig zugewachsen und vermoost fand er ihn schließlich und begann ihn freizulegen. Der eingemeißelte Schriftzug „Notstands Arbeit 1950/51“ musste in mühevoller Arbeit wieder in weißer Steinfarbe hervorgehoben werden. Die Farbe stellte dankenswerter Weise Steinmetz Voss/Alsfeld zur Verfügung.

Der verstorbene Ehrenbürgermeister Reinhard Thomas sen. hat in seinem Heimatbuch „Ulrichstein – Burg und Stadt“ zur Notstandsarbeit geschrieben, dass durch den starken Rückgang der Gemeindeschäfereien Anfang der 50er Jahre, seither extensiv genutzte Flächen zur Waldbestockung frei wurden. Die Flächen am Langenrain und in der Fell seien als Notstandsarbeiten in den Jahren 1950 bis 1952 aufgeforstet worden. Die Flächen auf der Höhe und am Köppel seien in mehrjährigen Pflanzaktionen bis zum Jahre 1958 gefolgt. Damit seien rund 80 Hektar in wenigen Jahren aufgestockt worden und die Fläche des Stadtwaldes habe sich auf 133,05 Hektar erhöht.

Bei einem Ortstermin Anfang der Woche mit Bürgermeister Edwin Schneider, dem ehemaligen Revierleiter Herbert Henkel und Heinrich Bauer, waren weitere interessante Einzelheiten über das Waldstück am Langenrain vom jetzigen Revierleiter Peter Kraus zu hören. So sei die damals unter Förster Walter Dorndorf, der vom 1. Juli 1948 bis 1954 in Ulrichstein tätig war, aufgepflanzte zwölf Hektar große ehemalige Hutweide, eine der beste Fichtenbestände im Vogelsberg geworden und es seien mehrere Versuchsflächen mit hoher Bonität darin enthalten gewesen. Leider habe der Orkan „Kyrill“ im Jahre 2007 den kompletten Bestand zerstört. Bereits ein Jahr danach wurde die Fläche wieder aufgeforstet, diesmal jedoch nicht nur mit Fichte, sondern mit einem 30-prozentigen Anteil an Bergahorn, damit der Waldbestand stabiler wird.

Bürgermeister Schneider dankte Heinrich Bauer für die Freilegung, Säuberung und Renovierung des Gedenksteines. Dank ging auch an die beiden Ulrichsteiner Revierleiter sowie die zahlreichen Waldarbeiter für die Pflege des Stadtwaldes. Da der Gedenkstein an dem Hessischen Radfernweg R4 (Nord-Süd Radroute durch Hessen) liegt, wurde angeregt, noch eine Informationstafel über die Bedeutung des Gedenksteines aufzustellen. (Dieter Graulich) +++


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