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Das Café Panama in der Langebrückenstraße - Fotos: Suria Reiche

FULDA Wie gehts weiter in der Langebrückenstraße?

Investor BURG: "Stehe CAFÈ PANAMA extrem positiv gegenüber"

20.08.16 - Es ist ein Ort der Kultur, ein Platz, der auch Subkulturen ihren Raum gibt, der Menschen befriedet - das Areal in der Langebrückenstraße 14 ist vielen Fuldaern ans Herz gewachsen. Nicht nur wegen der alternativen Partys und Konzerte im Café Panama, sondern auch, weil in den Räumlichkeiten des Jugendwerks der AWO Nordhessen viele Vereine und Initiativen ihren Platz gefunden haben. Jetzt wurde das komplette Areal verkauft. Der Aufschrei war groß: "Das Café Panama dürft ihr uns nicht nehmen", hieß es in zahlreichen Sozialen Netzwerken. Nächste Woche will der neue Eigentümer ein Gespräch mit dem Jugendwerk der AWO führen. Wie geht es weiter mit dem Café Panama?

Viele der Initiativen und Vereine, die hier beheimatet sind, sind gar nicht allen Fuldaern ...

Katharina Weiner und Christian Schmitt vor dem Café Panama

In den Räumlichkeiten ...

Viele Gruppen, Initiativen, Vereine, aber auch Einzelpersonen, die sich gegenseitig in ihren Zielen unterstützen und meist demokratisch organisiert sind, machen das Areal in der Langebrückenstraße zu dem, was es ist – einem liebenswerten Ort, an dem es sich lohnt, sich zu engagieren und den man gern besucht. Knapp 18.000 Nutzer, über 250 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sowie ehrenamtliche Organisatorinnen und Organisatoren realisieren etwa 500 Termine, unter anderem kulturelle Veranstaltungen, regelmäßige Öffnungszeiten der Angebote, Workshops und Sitzungen unterschiedlicher Art in der Langebrückenstraße 14. So beschreibt das Jugendwerk der AWO Nordhessen den Standort in Fulda. Bei den Zahlen handelt es sich um Werte, die 2015 für eine Statistik zusammengetragen worden sind.

Seit dem Jahr 1997, also seit knapp 20 Jahren, ist das Jugendwerk Mieter der Räumlichkeiten. Diese halten die Verantwortlichen seitdem selbst in Stand. "Der frühere Eigentümer wollte nichts mehr machen", sagt Christian Schmitt, Jugendbildungsreferent beim Jugendwerk der AWO. Auch er war überrascht vom kurzfristigen Verkauf des Geländes. "Aber dass irgendwann etwas passieren würde und auch muss, war schon längere Zeit absehbar, da unter anderem die Gebäudesubstanz immer schlechter wurde und das Gelände in vielerlei Hinsicht Potential bietet." 

... gibt es viel zu entdecken

 Gemeinsam mit Katharina Weiner sitzt er vor dem Café Panama in der Sonne. Weiner ist Koordinatorin des neusten Projektes, das im September hier einziehen soll: die Erneuer:Bar. Ein Café, in dem Interessierte kostenlos und unter ehrenamtlicher Anleitung erfahrener "Repairer" ihre defekten Dinge reparieren können. An dem Plan, es zu eröffnen, halten alle fest. "Wir machen weiter wie bisher. Das und Geduld sowie Ruhe zu bewahren, ist in der aktuellen Situation das Allerwichtigste", sagt Schmitt. Anfang kommender Woche will er sich mit Christopher Burg, einem der neuen Eigentümer, treffen.

Der Veranstaltungsraum, in dem Konzerte und Partys stattfinden

Sogar ein alternatives Kino ist hier zuhause.

 Auch die Stadt Fulda hat sich nach eigenen Angaben seit geraumer Zeit darum bemüht, das Grundstück zu erwerben. Von dem Verkauf an Dritte habe die Verwaltung nur sehr kurzfristig erfahren, heißt es aus der Pressestelle. Dennoch sei die Stadt zuversichtlich, dass auch unter den neuen Gegebenheiten eine gemeinsame Entwicklung dieses innerstädtischen Quartiers mit einem Fokus auf das Thema Wohnen möglich sei. Erste Gespräche dazu haben bereits stattgefunden. "Möglicherweise ergeben sich weitere Anknüpfungspunkte, wenn die Stadt mit der laufenden Bewerbung um die Aufnahme in das Stadtumbauprogramm für das gesamte Gebiet Langenbrückenstraße/Hinterburg Erfolg haben sollte." Mit Blick auf das Café Panama hoffe die Stadt, dass auch im neuen Nutzungskonzept ein Platz dafür sein wird. Sollte dies nicht möglich sein, setze sie auf gemeinsame Gespräche mit alle Beteiligten, damit konstruktive Lösungen gefunden werden.

Christopher Burg ist ebenfalls die ganze Zeit über in regem Dialog mit dem Jugendwerk der AWO. Im Café Panama war er schon selbst zu Gast. Beim "Soundclash", einer Party-Veranstaltung. "Aber ich weiß auch, dass auf dem Gelände viel mehr stattfindet als nur Partys und Konzerte", so Burg. Ein Grund, warum er dem Café Panama "extrem positiv" gegenüberstehe und an einer Möglichkeit interessiert ist, die die Interessen aller berücksichtigt. 

"Hakuna Matata"

Der Kleidertauschladen

Bisher ist lediglich bekannt, dass die Investoren Christopher Burg (42) und Martin Geisendörfer (58) Wohnanlagen bauen wollen. Das Gebäude entlang der Langebrückenstraße steht unter Ensembleschutz und muss saniert, die Lagerhallen im hinteren Bereich abgerissen werden. "Aber eine Prognose darüber, wie das alles letztendlich ausgeht, kann ich noch nicht abgeben", so Burg. Christian Schmitt vom Jugendwerk der AWO ruft währenddessen zur Ruhe auf: "Spekulationen bringen rein gar nichts." Er hofft, bis Anfang 2017 Planungssicherheit zu haben, weiß aber auch, dass laute Partys und Konzerte problematisch werden könnten, wenn Wohnungen auf dem Areal entstünden. Aber solche Events sind ja, wie bereits erwähnt, nicht alles, was das Café Panama in der Langebrückenstraße ausmacht ... (Suria Reiche) +++

Die "Nähbar"

Die Werkstatt des Repair-Cafés


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