Mit über drei Promille Schutzplanke touchiert - geladene Kartoffeln unversehrt

19.08.16 - Über eine wirklich abenteuerliche Fahrt am Donnerstagabend auf der A7 berichtet die Autobahnpolizei Petersberg und spricht hier unverhohlen von einer "tickenden Zeitbombe". Ein 43-jähriger Fahrer aus Lettland befuhr mit seinem Sattelzug die A 7 in Richtung Würzburg. Eine Zeugin meldete, dass er in Schlangenlinien unterwegs sei und in Höhe eines Parkplatzes kurz vor Fulda die Leitplanke touchiert habe.

Da der Fahrer sich nicht um den Schaden kümmerte, sondern seine Fahrt in gleicher Weise fortsetzte, unterstützte die Polizeistation Fulda bei der Fahndung. Kurz vor der Raststätte Uttrichshausen konnte der Sattelzug festgestellt werden, der die komplette Fahrbahnbreite, einschließlich Seitenstreifen und Überholspur, beanspruchte. Somit könne kaum noch von Schlangenlinien die Rede sein, sondern vielmehr von einem regelrechten Zickzackkurs, heißt es in der Pressemeldung.

Nur mit großer Mühe gelang es, am Sattelzug vorbei zu fahren, um das Gefährt letztlich an der Raststätte Uttrichshausen anzuhalten. Schnell stellte sich der Grund der auffälligen Fahrweise heraus. Beim Aussteigen aus dem Führerhaus fiel der Fahrer der Streife entgegen und konnte sich kaum auf den Beinen halten. Der Atemalkoholtest zeigte einen Wert von über drei Promille. Dieser Wert machte eine Ausnüchterung bei der Autobahnpolizei Petersberg erforderlich. Zudem musste ein Arzt neben der obligatorischen Blutentnahme auch eine Untersuchung auf Haftfähigkeit durchführen.

Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft wurde der Fahrer am darauffolgenden Vormittag entlassen. Zu diesem Zeitpunkt war sein Arbeitgeber bereits eingeschaltet, der sich darum bemühte, einen Ersatzfahrer einfliegen zu lassen. Der Gesamtschaden an Schutzplanke und Sattelzug wird auf 9.000 Euro geschätzt. Die geladenen 22 Tonnen Kartoffeln dürften den Vorfall unbeschadet überstanden haben. +++