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Pater Stanislaus Wentowski lässt sich von Günter Metz seine Gedanken zu den beiden Kreuzweg-Stationen erklären - Fotos: Eckert

KREUZBERG „Wichtig ist der Bezug zum Kreuzberg“

Kreuzweg vervollständigt - Originale hingen früher im Fuldaer Dom

20.08.16 - Am Kreuzweg auf dem Weg zur Klosterkirche wird derzeit eifrig gebaut. Es wurden zwei neue Nischen geschaffen und eine Station wurde versetzt. In der Klosterkirche sind vor dem Antoniusaltar die beiden neuen Tafel zu sehen, die in der nächsten Woche in die Wand eingesetzt werden sollen. Den Kreuzweg zu vervollständigen war den Guardian des Klosters Kreuzberg, Pater Stanislaus Wentowski ein Herzensanliegen. Auch, wenn es ihm anfangs gar nicht aufgefallen war, dass zwei Stationen in der Darstellung des Kreuzwegs schlichtweg fehlten. Es waren bisher nur zwölf Gusseiserne Kreuzwegstationen in der gemauerten Basaltsteinwand neben der Klosterkirche.

„Eines Tages habe ich die Stationen gezählt und festgestellt: da stimmt was nicht. Ausgerechnet die Kreuzigung fehlt und die Grablegung“, berichtete er von seinen Recherchen. So oft gehe man an dem Kreuzweg vorbei, die Darstellungen vom Leiden und Sterben Christi werden nur am Rande wahrgenommen. Das Fehlen der Stationen fiel daher nicht weiter auf. Doch warum fehlten ausgerechnet die Kreuzigung und Grablegung? Der Langenleitner Künstler und Bildhauer Günter Metz konnte Pater Stanislaus weiterhelfen. „Die Tafeln waren ursprünglich in den Kreuzwegstationen, entlang des Weges hinauf zum Gipfel, eingebaut. Bei der Restaurierung dieser Stationen kamen die dahinter liegenden Barock-Sandstein-Darstellungen zum Vorschein und es wurde beschlossen diese zu restaurieren und freizulegen“, erklärte Metz.

„Die nun übrig gebliebenen Tafeln wurde in die Wand eingelassen.“ So erkläre sich auch das Fehlen der Kreuzigung und Grablegung: „Die Kreuzigungsgruppe auf dem Gipfel stellt die zwölfte Station dar und das Grab auf halber Höhe der Treppen ist die vierzehnte Station.“ Für Kreuzigungsgruppe und Grab gibt es also keines der kleinen Andachtshäuschen und so war es auch nicht notwendig entsprechende Platten anzufertigen. Es nun einfach so belassen, mit einem Hinweis auf die besondere Situation auf dem Kreuzberg, das wollte Pater Stanislaus nicht. Er beauftragte Günter Metz, die beiden fehlenden Platten nachzuarbeiten.

Die Vorbereitungen, um die fehlenden Kreuzweg-Stationen einzusetzen wurden bereits ...

„Es ist vielen älteren Menschen nicht möglich, den Kreuzweg bis zum Gipfel hinauf zu gehen“, erklärte Pater Stanislaus. Den Kreuzweg hinter der Klosterkirche sei eine gute Alternative, um die Darstellungen zu betrachten und entsprechende Meditationen und Andachten zu halten. „Da sollte der Kreuzweg schon vollständig sein, gerade die Kreuzigung darf nicht fehlen.“ Günter Metz hatte sich auf die Suche nach Original-Vorlagen der Kreuzwegplatten gemacht. Seine Recherchen ergaben, dass die Original Darstellungen des Kreuzwegs früher im Fuldaer Dom hingen, heute jedoch in einer anderen Fuldaer Kirche zu sehen sind. Es sind Holzschnitzarbeiten, farbig gefasst und idealerweise gibt es auch die Darstellung, der beiden am Kreuzberg fehlenden Platten, der Kreuzigung und Grablegung. Doch für Günter Metz war klar, dass er die zwei Platten nicht kopieren, sondern eigene Gedanken einarbeiten möchte. „Man hätte sie einfach nachgießen können, aber das wollte ich nicht. Ich habe meinen eigenen Stil eingebracht“, so Metz. „Man soll auch sehen, dass die Platten ergänzt wurden.“ Dennoch seien die neuen Platten in enger Anlehnung an die Originale entstanden, so dass der Kreuzweg als Einheit gesehen werden könne. „Wichtig ist der Bezug zum Kreuzberg“, sagte Pater Stanislaus und verweist auf die drei Kreuze auf dem Berg, die Günter Metz in der Darstellung der Grablegung einarbeitete.

Die neuen Platten bestehen aus Aluguss. „Aluguss rostet nicht und ist leicht“, hob Metz die Vorteile hervor. Mit der Zeit werden sie eine Patina ansetzen, ähnlich des Franziskus-Relief an der Kerzenkapelle und mit einem warmen grau den Gußeisernen Platten ähnlich werden. Glücklicherweise ist in der Wand genügend Platz vorhanden, um zwei weitere Platten einzusetzen. Da die Darstellung von der Annahme Christus vom Kreuz vorhanden war, musste umgeräumt werden. Die Kreuzabnahme wurde versetzt, um für die Darstellung der Kreuzigung Platz zu machen. Die Grablegung schließlich wird den Kreuzweg abschließen.

Die vorbereitenden Arbeiten wurden bereits getätigt. Nach dem Einsetzen der Platten müsse noch der obere geschwungene Abschluss fertig gestellt werden. Die Segnung des Kreuzweges soll am 17. September im Rahmen des Festes Kreuzerhöhung stattfinden. Zwar werde Kreuzerhöhung bereits am 14. September gefeiert, der Gottesdienst finde aber erst am Wochenende statt. Beginn ist um 10 Uhr.

Doch um die Kosten für den Guss finanzieren zu können, werden noch Spenden benötigt. Pater Stanislaus baut auf die Unterstützung der treuen Kreuzbergfreunde und Wallfahrer, die ihn in seinem Anliegen unterstützen. „Vor allem die Wallfahrer haben in der Vergangenheit für die Kreuzwegstationen gespendet“, dankt Pater Stanislaus für die Bereitschaft den über 100 Jahre alten Kreuzweg zu vervollständigen. (Marion Eckert) +++


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