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FULDA "130 Familien klagen an"

SOMMERLAD-Mitarbeiter demonstrieren: "Landrat Woide, Danke für nichts!"

22.08.16 - Im Kampf um den Erhalt ihres Standortes in Petersberg - und damit den geplanten Neubau an der A 7 umzusetzen - gingen Betriebsrat und Mitarbeiter der Möbelstadt Sommerlad am heutigen frühen Montagmorgen auf die Straße. Vom Kreishaus in der Wörthstraße aus - Landrat Bernd Woide war am Morgen wegen Urlaubs nicht vor Ort, hatte aber im Vorfeld angeboten, die Demo zu verschieben - zogen rund 150 Menschen durch die Innenstadt vor das Gebäude des Parzeller Verlages. Die Wut der Sommerlad-Mitarbeiter richtet sich vor allem gegen die ablehnende Haltung von Landrat Woide und dem Regierungspräsidenten Dr. Walter Lübcke in Sachen Neubaupläne in einem Gewerbegebiet an der A 7.

Fotos: Hendrik Urbin

Die Fuldaer Zeitung wird wegen ihrer aus Sommerlad-Sicht einseitigen Berichterstattung pro anderer Möbelhäuser kritisiert. Auf Plakaten war unter anderem zu lesen: "130 Familien klagen an", "Sommerlad muss gehen, wann geht Woide?" Sommerlad-Geschäftsführer Frank Sommerlad hatte vor einigen Tagen erklärt, dass der Standort Petersberg aufgrund des gescheiterten Neubaus nur 300 Meter vom jetzigen Sitz entfernt, zum 31. März 2017 geschlossen werde. Rund 130 Mitarbeiter verlieren ihre Jobs. Seitdem streitet die Politik über alternative Standorte, die für den Unternehmer allerdings nicht in Frage kommen.

"Wir wollen unsere Arbeit behalten", rief Karsten Simon, Betriebsratsvorsitzender bei Sommerlad den Demonstranten zu. "Wir sind nicht bereit still zu sterben." Die Mitarbeiter von Sommerlad seien unverschuldet zwischen die Mühlen der Politik und der Geschäftsleitung geraten. Der Standort für den Neubau an der A 7 sei von den Bürgermeistern von Fulda, Künzell, Eichenzell und Petersberg als möglich und machbar eingestuft worden. "Es wäre die ideale Lösung gewesen." Die Demonstranten geben Fuldas Landrat Bernd Woide maßgeblich die Schuld an dem "Nein" zum geplanten Neubau an der A 7. "Woide betont er stehe für Recht und Gesetz. Der Neubau würde dagegen verstoßen. Die Möglichkeit eines Abweichungsantrages, um den Bau doch noch zu realisieren, lehnt er ab." Simon zeigt sich entsetzt darüber, wie leichtfertig der Landrat den Verlust von 130 Jobs in Kauf nimmt, setze er sich doch laut eigener Darstellung vor allem für den Erhalt und die Schaffung neuer Arbeitspläzte ein.

Über die Ochsenwiese, den Bahnhof und durch die Altstadt marschierten die Demonstranten lautstark pfeiffend in Richtung der Fuldaer Zeitung. Der Parzeller Verlag schloss das Tor zu dem Gelände und schirmte sich vor dem Demonstrationszug ab. "Die Fuldaer Zeitung ist als Heimatzeitung ein Garant für herausragend einseitigen und parteiischen Journalismus", wirft Sommerlad-Mitarbeiterin Christiane Schipotinin FZ-Redakteur Volker Nies und Michael Tillmann, dem Chefredakteur der Zeitung, vor. Extra für sie haben die Mitarbeiter Urkunden vorbereitet und beurteilen die Berichterstattung der Fuldaer Zeitung über Sommerlad auf ironische Art und Weise. "Die Vermischung von Meinung und Fakten ist ein reiner Lesegenuss."

Nies und Tillmann haben sich nicht gezeigt. "Feige, feige, feige", riefen die Demonstranten entsprechend. "Sie haben wohl Angst vor ihrer eigenen Schmierenpresse", gröhlte es aus der Menge. Gegen 9 Uhr war die Demo beendet. Die Teilnehmer legten ihre Schilder vor das Tor der Fuldaer Zeitung. Keine 15 Minuten später, machte sich ein Mitarbeiter der FZ ans Aufräumen. (hhb/ ts) +++

Handyfotos: Christian P. Stadtfeld


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