SPD-MdL WASCHKE im Zentralausschuss: "Ich stimme für SOMMERLAD-Neubau"

25.08.16 - Wenn am Montag in einer Woche (05.09.) die 15 Mitglieder des Zentralausschusses der Regionalversammlung zusammenkommen, schaut die Wirtschaftsregion Osthessen gespannt zum Sitzungsort Kassel. Es geht um einen Antrag der Gemeinde Künzell. Diese hat in Abstimmung mit der Stadtregion Fulda den Antrag auf Abweichung vom Regionalplan gestellt, um der Möbelstadt Sommerlad einen Neubau direkt an der Autobahn A 7 nahe der Anschlussstelle Fulda-Mitte zu ermöglichen. Wie mehrfach berichtet, lehnt das Regierungspräsidium Kassel in einer Beschlussvorlage den Antrag ab. Für gewöhnlich folgt der Zentralausschuss den Beschlussvorlagen.

Die heimische Landtagsabgeordnete Sabine Waschke gehört dem Zentralausschuss an. In einem Facebook-Post macht sie jedoch deutlich, dass sie dagegen stimmen wird: "Ich werde im Zentralausschuss der Regionalversammlung gegen die Vorlage des Regierungspräsidiums stimmen." Gegenüber OSTHESSEN|NEWS bestätigte Waschke ihre Entscheidung. "Es geht mir im Kern um die 130 Arbeitsplätze. Diese gehen verloren, wenn Sommerlad wie angekündigt die Region verlässt", sagte Waschke. "Ich werde da sein und gegen die Beschlussvorlage stimmen. Ich zeige klare Kante", sagte die Sozialdemokratin gegenüber O|N, verheimlicht aber nicht, dass es auch innerhalb der SPD-Fraktion im Zentralausschuss unterschiedliche Auffassungen gibt.

Die Beschlussvorlage liegt Waschke inzwischen schriftlich vor. "Die Vorlage ist intensiv ausgearbeitet. Juristisch ist da sicher alles in Ordnung." Ihrer Meinung nach hätte es aber sicher Spielräume im Vorfeld gegeben, wenn denn die Politik der Region Fulda geschlossen hinter den Plänen gestanden hätte. "Für mich ist es ein Härtefall, wenn 130 Arbeitsplätze gefährdet sind. Das Unternehmen ist 30 Jahre vor Ort", begründet Waschke, dass es durchaus Möglichkeiten gebe, wenn man denn wolle. Dass die Sommerlad-Mitarbeiter problemlos neue Jobs finden, glaubt sie nicht. "Wenn alle Akteure vor Ort an einem Strang gezogen hätten, hätte es sicher mehr Spielräume gegeben. Nun sind 130 Arbeitsplätze gefährdet. Wieder sind die Arbeitnehmer und ihre Familien die Leidtragenden. Da kann und will ich nicht mitmachen", schreibt Waschke auf ihrer Facebook-Seite weiter. Offenbar soll es in der kommenden Woche nochmals eine "Elefanten-Runde" mit allen heimischen Protagonisten geben. Sabine Waschke begrüßt dies. Es sei gut, wenn Alle miteinander reden und nicht übereinander.

Gibt es bereits konkrete Nachmieter für die Sommerlad-Immobilien in petersberg? ...Archivfoto: Hendrik Urbin

Gibt es einen konkreten Nachmieter?

Unterdessen bestätigt Uwe Kutsch, Inhaber der Sommerlad-Immobilie in Petersberg, O|N-Informationen: "Es gibt mehrere Interessenten für das Objekt, im dem Sommerlad derzeit noch Mieter ist". Sommerlad hat angekündigt, den Standort zum 30. März 2017 zu verlassen. Nach O|N-Informationen sind die Verhandlungen für einen Teilbereich weit fortgeschritten. Zu möglichen Namen wollte Kutsch im jetzigen Verhandlungsstadium naturgemäß keine Angaben machen.

Der Zentralausschuss in Kassel

Folgende Mitglieder gehören dem Zentralausschuss an: Thomas Ackermann (Bündnis 90/Die Grünen, Fuldatal), Jörg Althoff (Bündnis 90/Die Grünen, Ludwigsau), Grischa Betram (Bündnis 90/Die Grünen, Hessisch-Lichtenau), Hermann Dücker (CDU, Nüsttal), Manfred Fehr (SPD, Rotenburg/F.), Dieter Franz (SPD, Wehretal), Horst Groß (CDU, Bebra), Frank Hellwig (CDU, Fuldatal), Bernd Heßler (SPD, Borken), Karl-Wilhelm Lange (CDU, Fritzlar), Harald Plünnecke (SPD, Vöhl), Andreas Trube (CDU, Sontra), Sabine Waschke (SPD, Neuhof), Willi Werner (FWG, Edermünde) und Volker Zeidler (SPD, Kassel). (Hans-Hubertus Braune) +++