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Kultusminister Alexander Lorz (CDU) - Fotos: ON-Archiv

FULDA Politische Einflussnahme?

Kultusminister LORZ beendet Schulkooperationen mit Mittelstandsvereinigung/MIT

26.08.16 -

MIT-Kreisvorsitzender Jürgen Diener contra...

"Wir hatten etwas Gutes im Sinn - ich bin total enttäuscht!" So kommentiert Jürgen Diener, Kreisvorsitzender der Mittelstandsvereinigung (MIT) der CDU die Meldung aus dem hessischen Kultusministerium, wonach die Lernpartnerschaft mit der Eiterfelder Lichtbergschule beendet wird, bevor sie richtig begann. Vor den Sommerferien hatte der Eiterfelder Schulleiter Helmuth Herbst die Kooperation mit der MIT vereinbart, damit seine Schüler Kontakte zu regionalen Unternehmen knüpfen, Schulpraktika und dadurch Berufsorientierung erhalten sollten. Eine politische Einflussnahme auf die Schüler sei damit auf keinen Fall verbunden, sagt Diener. "Ich finde es unwahrscheinlich schade, dass unsere Initiative im politischen Räderwerk kaputtgeredet wurde."

SPD-MdL Sabine Waschke

Kultusminister Alexander Lorz (CDU) hatte mit seinem Veto auf eine entsprechende Anfrage der SPD-Landtagsabgeordneten Sabine Waschke reagiert, die den Grundsatz der schulischen Neutralität durch die MIT-Initiative gefährdet sah und als indirekte politische Einflussnahme scharf kritisiert hatte. "Die Lernpartnerschaft soll aufgelöst werden", beschied Lorz und lehnt auch gleich alle weiteren Kooperationen ähnlicher Art ab. "Es wird davon ausgegangen, dass weitere Kooperationen dieser Art von staatlichen Schulen in Zukunft nicht abgeschlossen werden. Mit der Aufnahme der Thematik als Tagesordnungspunkt bei der Dienstversammlung aller Schulleiterinnen und Schulleiter sollen die Schulen nochmals sensibilisiert werden", heißt es in Lorz`Antwort auf Waschkes Anfrage. 

Auch der Leiter des Staatlichen Schulamts Fulda, Stephan Schmitt bestätigt, die Zusammenarbeit von Schulen und MIT sei "im gegenseitigen Einvernehmen beendet worden". Wegen der zu wahrenden Neutralität seien alle bereits vereinbarten Kooperationen aufgekündigt worden. Dazu habe es vor den Sommerferien Gespräche mit dem Vorstand der MIT gegeben. "Im Prinzip war das eine gute Sache und für beide Seiten fruchtbar", beurteilt der Schulamtsleiter die Initiative zur Praktikavermittlung. Doch die Tatsache, dass die MIT parteigebbunden sei, habe für das Kultusministerium den Ausschlag gegeben. Davon betroffen ist auch die Konrad-Adenauer-Schule in Petersberg, deren Vereinbarungen mit der Mittelstandsvereinigung für das kommende Schuljahr ebenfalls hinfällig sind.

Jürgen Diener will trotz dieser ministeriellen Anordnung die Hoffnung auf weitere Zusammenarbeit mit den Schulen der Region nicht aufgeben: "Wir suchen nach einer Lösung, um den Schülern auch weiterhin mit Praktikumsplätzen zu einer Berufsorientierung verhelfen zu können", sagt der MIT-Kreisvorsitzende. (Carla Ihle-Becker) +++ 


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