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- Fotos: Carina Jirsch

BAD HERSFELD Festspielende mit emotionalen Gigs

Singer-Songwriter MILOW begeistert über 2.500 Menschen in Stiftsruine

30.08.16 - Die Bad Hersfelder Stiftsruine hat am Montagabend zum vorerst letzten Mal für dieses Jahr in mystischem Blau geleuchtet. Vorbei ist die 66. Festpiel-Saison. Einen schöneren Abschluss hätte sie jedoch kaum finden können: Gleich zwei Mal gab sich der belgische Singer-Songwriter Milow die Ehre. Im Gepäck hatte er sein neustes Album "Modern Heart" - und ganz viel Gefühl!

"Summer will be over soon" singt Milow, der eigentlich Jonathan Vandenbroeck heißt, in seinem aktuellen Hit. "Der Sommer wird bald vorbei sein." Der 35-Jährige ist wohl der einzige, über dessen Lippen diese Botschaft kommen kann, ohne dass sie für schlechte Stimmung sorgt. Dafür ist wohl die charmante und gefühlvolle Art und Weise verantwortlich, mit der der Belgier ein Liebeslied nach dem anderen auf den Markt bringt.

Sie handeln von Sonnenuntergängen, großer Liebe und Sternenhimmeln - eben davon, wovon Mann singen muss, damit Frauen ihm zu Füßen liegen. So war es auch nicht weiter verwunderlich, dass das geplante Konzert in der Stiftsruine beim Verkaufsstart Mitte Juli innerhalb von zwei Stunden restlos ausverkauft war. "So schnell ging das bisher bei keinem meiner Konzerte", sagte Milow damals und kündigte einen zusätzlichen Gig am gleichen Abend an. Quasi eine Zugabe nach der eigentlichen Zugabe. "Und das ist allein euch zu verdanken", sagt er am Montagabend zum Publikum gewandt.

Seine zumeist weiblichen Fans dankten es mit Euphorie während der beiden Vorstellungen. Für den Künstler selbst hingegen war es eine Bestätigung dafür, dass sein neuer Sound ankommt. Für "Modern Heart" hat der Belgier nämlich ein Stück weit über den Tellerrand geschaut, alternative Elemente aus R&B und Hip-Hop in seine Welt der akustischen Gitarre entführt. 

Die Frage, ob das geklappt hat, erübrigt sich beim Blick in die Publikumsreihen am Montag: Sein neuster Song "Howling at the Moon" reißt gleich zu Beginn der Show alle von ihren Sitzen. Seine Musik - gepaart mit lustigen Ansagen des Sängers - ist es, die den Abend in der Stiftsruine ausmacht. Die roten Schuhe hat sich der 35-Jährige übrigens extra für das abendliche Konzert zugelegt - das wurde er nicht müde zu betonen. Überhaupt war der Sänger den ganzen Abend über im stetigen Kontakt mit seinen Fans, erzählte Geschichten aus seinem Leben, machte Scherze.

Dennoch ist es seine Musik, die im Mittelpunkt steht. Sie ist handgemacht, ehrlich und hat Qualität - und außerdem ist sie gefühlvoll. Auch wenn er es wohl nicht allzu gern hört: Milow ist wahrscheinlich das, was man landläufig in der Schublade "Schmuse-Sänger" ablegen würde - zumindest in der für "besonders gute Schmuse-Sänger"! (Suria Reiche) +++


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