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BAD ORB Niederländische Komponist

Jacob DE HAAN im Interview: "Freue mich jedes Jahr auf das Musikfest"

06.09.16 - Bereits zum 14. Mal findet das Internationale Blasmusikfest der Jugend Europas in Bad Orb statt. Es werden rund 1.100 Musikerinnen und Musiker aus 12 Nationen in der Kurstadt erwartet. Vom 09. Bis zum 11. September 2016 werden die 29 Orchester aus ganz Europa gemeinsam in Bad Orb musizieren. Auch in diesem Jahr hat der niederländische Komponist Jacob de Haan bereits zum vierten Mal die Schirmherrschaft für das dreitägige Festival übernommen. De Haan ist einer der meistgespielten Komponisten symphonischer Blasmusik unserer Zeit und damit ein echter Gewinn für das Blasmusikfest. Im Interview mit Lara Bangert schildert er seine Eindrücke zum Fest.

Zum vierten Mal in Folge haben Sie die Schirmherrschaft des internationalen Blasmusikfestes in Bad Orb übernommen. Was macht für Sie als Komponist, der viel in Europa unterwegs ist, den Reiz aus, auch in diesem Jahr nach Bad Orb zurückzukehren?

Das Musikfest in Bad Orb hat mittlerweile einen ganz besonderen Stellenwert für mich erreicht. Jedes Mal freue ich mich aufs Neue, dabei zu sein. Durch meine Teilnahme unterstütze ich das ORGA-Team und zeige sowohl den Musikern als auch den Bad Orber Bürgern, dass dieses Fest etwas ganz Besonderes ist. Trotz meines vollen Terminkalenders mit Anfragen aus aller Welt nehme ich mir immer wieder gern die Zeit, zu diesem besonderen Anlass in die Kurstadt zurückzukehren.

Am Freitagabend, dem „Abend der Nationen“, stellen sich die teilnehmenden Orchester einem begeisterten Publikum musikalisch vor. Es ist ein Wiedersehen mit alten Bekannten und das Schließen von Freundschaften mit den neuen Teilnehmern. Der Slogan „Musik kennt keine Grenzen“ wird an diesem Abend gelebt. Was ist für Sie die Besonderheit dieser Auftaktveranstaltung?

Die mitreißende Musik, die internationalen Freundschaften und der perfekt durchdachte Ablauf. Jedes Mal, wenn eines der teilnehmenden Orchester einmarschiert, gibt es tosenden Beifall des Publikums, welches sich an den Klängen der Blasmusik erfreut. Das Gemeinschaftsorchester bestehend aus dem TV Blasorchester und dem Musikverein Bad Orb empfängt die 29 Orchester aus 12 Nationen sehr herzlich.

Die Kurstadt im Spessart verwandelt sich für drei Tage in einen großen Konzertsaal. Auf der Konzertmeile vom Untertor bis in den Kurpark finden im Stundentakt rund 90 Platzkonzerte statt. Als Besucher, aber auch als teilnehmender Musiker, hat man die Qual der Wahl – ebenso Sie als Schirmherr. Wie bewältigen Sie das vielfältige musikalische Angebot?

Es ist ein Traum! Vor allem, wenn man die Klänge bereits aus der Ferne hören kann und so die unterschiedlichen Melodien vermischt werden. Man kann dies insbesondere während der Andacht auf dem Molkenberg erleben. Dieser besondere Moment hat mich vor einiger Zeit auch dazu inspiriert, eigens für Bad Orb die Komposition „Call of the Valley – Bad Orb Impressions“ zu schreiben. Darüber hinaus ist es wunderbar, die Nähe zwischen Musikern und dem Publikum auf der Konzertmeile mitzuerleben.

Es ist ein Musikfest mit lauten, aber auch mit sehr leisen Momenten. Auf der einen Seite eine große Party mit Rock- und Popmusik einer Coverband im Festzelt, auf der anderen Seite ein hochkarätiges Gala-Konzert und eine Andacht auf dem Molkenberg. Wie passt das für Sie zusammen?

Genau diese Mischung macht für mich den Reiz dieses Festes aus. Es ist gerade die Kombination, warum Orchester alle zwei Jahre nach Bad Orb zurückkehren. Auf der einen Seite können sich die jungen Musiker als Kapelle einem begeisterten Publikum musikalisch präsentieren, auf der anderen Seite haben sie die Möglichkeit, sich zurückzulehnen und auch mal selbst Zuhörer zu sein.

Der Sonntag stellt für viele Musikerinnen und Musiker, aber auch für die Besucher, das Highlight des Festes dar. Vormittags gibt es Platzkonzerte auf der Konzertmeile, am frühen Nachmittag den Aufmarsch zum Großkonzert. Dann erklingt aus allen 1.100 Instrumenten die Europa-Hymne. Was geht Ihnen da durch den Kopf, wenn Sie Ihren Blick über den Salinenplatz schweifen lassen?

Ich verspüre Glück und eine große Liebe zur Blasmusik. Das gemeinsame Musizieren aller Orchester unter freiem Himmel auf diesem Platz, der genau für dieses Großkonzert angelegt worden zu sein scheint, macht mich glücklich. Ich sprudel jedes Mal voller Lebensfreude, wenn ich mit den 1.100 Musikern aus ganz Europa mein Werk „Cornfield Rock“ aufführen darf.

Junge Menschen für das Hobby „Blasmusik“ zu begeistern ist in der heutigen Zeit keine leichte Aufgabe für traditionsverbundene Musikvereine, Kapellen und Orchester. Die Vielfalt an Freizeitmöglichkeiten konkurriert mit dem Erlernen eines Instruments und dem regelmäßigen Besuch einer Probe. Wie können Vereine es dennoch schaffen, neue Musikerinnen und Musiker für sich zu gewinnen? Was macht dieses Hobby so besonders?

Ich sage, nehmt diese jungen Menschen mit nach Bad Orb und sie werden erleben, warum das Spielen in einem Blasorchester eine Bereicherung für das eigene Leben ist. Ich glaube, dass es auch wichtig ist, Stücke zu spielen, die speziell die jugendliche Generation ansprechen. Darüber hinaus gilt es, eine freundschaftliche Atmosphäre zu schaffen. Denn dann wird dieses Hobby für die jungen Musiker immer einen hohen Stellenwert einnehmen und sie möchten keine Probe mehr verpassen. Die Freude am Musizieren und das Knüpfen von Freundschaften werden überwiegen.

An diesen drei Tagen herrscht Ausnahmezustand in Bad Orb. Viele freiwillige Helfer engagieren sich vor und hinter den Kulissen. Viele Interessierte studieren im Vorfeld aufmerksam das Programm, um bestens informiert zu sein. Doch es gibt immer noch Freunde und Bekannte, die einem Blasmusikfest eher skeptisch gegenüber stehen. Wie können wir aus diesen ebenfalls begeisterte Fans unseres Festes machen?

Greift die einzelnen Elemente des Festes heraus und redet darüber! Blasmusik und Bad Orb passen zusammen wie eine kunstvoll bemalte Vase und ein bunter Blumenstrauß. Auch wenn man normalerweise kein großer Liebhaber von Blasmusik ist, ist dieses Fest auf jeden Fall einen Besuch wert. Sobald man es einmal erlebt hat, möchte man das internationale Musikfest nicht mehr missen. +++


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