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- Fotos: Gerhard Manns

BAD HERSFELD Auf Bahnunfälle gut vorbereitet

Anspruchsvolle Übung der Feuerwehr Bad Hersfeld-Kernstadt mit DB Netz

22.09.16 - Es sah schon alles sehr echt aus, als die Flutlichtmasten der Bad Hersfelder Feuerwehr mit ihren starken Scheinwerfern den Übungsort auf der Bahnstrecke 3810 Bad Hersfeld-Niederaula, an der B 62 zwischen der Firma Trox und dem Eichhof ausleuchteten, wo für den zweiten Löschzug und den Alarmzug eine Bahnübung angesetzt war.

Es handelte sich um keine „Alarmübung“, sondern um eine praktische Übung zu Vorgehensweisen bei Unfällen oder Bränden im Bereich der Eisenbahn. Lediglich der Alarmierungsweg der Bahn über Triebfahrzeugführer, Fahrdienstleiter, Notfallleitstelle der Deutschen Bahn und Zentraler Leitstelle des Landkreises Hersfeld – Rotenburg wurde geprüft und unter dem Gesichtspunkt Zeitfaktor in Augenschein genommen.

Raser an der "Einsatzstelle"

Für alle Verkehrsteilnehmer die auf der B 62 am Übungsort vorbeifuhren, hatte die Übungsleitung schon weiträumig Warnschilder mit der Aufschrift "Übung" und Warnleuchten aufgestellt und es fuhren fast alle in mäßigem Tempo dort vorbei. Allgemeines Kopfschütteln bei den an der Übung beteiligten löste aber der Fahrer eines Sportwagens aus, der mit seinem Boliden auf der B 62 und in sehr hohem Tempo an der Übungsstelle trotz der aufgestellten Warnschilder und des schon von weitem gut sichtbar ausgeleuchteten Übungsortes vorbeibrauste. Ein mehr als unverantwortliches Verhalten des Rasers, der trotz Warnhinweisen nicht das Tempo drosselte. Diese Leute sollten auch mal daran denken, dass die Ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Feuerwehr vielleicht mal bei einem, von einem solchen Temposünder versursachten Unfall, technische oder erste Hilfe leisten müssen mit unabsehbaren Folgen für sich und andere. Wie bemerkte ein Feuerwehrmann sehr treffend, „beim Anblick des Gaspedals schaltete bei diesen Rasern das Gehirn ab“.

Die „Aufgleisung“ des HLF-S am Bahnübergang Eichhof.

PKW gegen Lok und besondere Unfallgefahren auf Bahnstrecken

Das Übungsszenario: Bei einer Zugfahrt eines Holzzuges von Niederaula nach Bad Hersfeld erfasst auf Bahnübergang (BÜ) bei km 3,838 am Eichhof einen Pkw und schleift diesen bis km 3,200 mit. Eine Person wurde im Unfallfahrzeug eingeschlossen und eingeklemmt.

Hierfür stellt die Holzlogistik und Güterbahn GmbH aus Bebra freundlicherweise zwei Güterwagen und eine Diesellok zur Verfügung. Mit dabei waren die für die Region zuständigen Notfallmanager der deutschen Bahn, Constantin Paar und Tobias Viebach, um den Ablauf der Übung zu beobachten und die Feuerwehrleute über besonderen Gefahren im Schienenverkehr aufmerksam zu machen.

Zunächst zeigte ein Rangierer der DB den Wehrleuten wie ein Güterwagen von der Lok abgekuppelt wird, wie die Bremsen angezogen oder gelöst werden, wie ein Hemmschuh richtig auf die Schienen aufgelegt wird und welche Gefahren es dabei zu beachten gibt. Der DB-Bedientete weis die Feuerwehrleute noch daraufhin, beim Ab-oder Ankuppeln von Waggons nicht zwischen die Puffer zu geraten, man sollte unbedingt darauf achten, nur gebückt unter den Puffern durchzugehen, um sich nicht der Quetschgefahr auszusetzen.

Danach stand die Rettung eines eingeklemmten Fahrzeugführers auf dem Programm, der mit seinem PKW von der Lok erfasst und ein Stück weit mitgeschleift worden war, so die angenommene Lage. Hierbei mussten die Einsatzkräfte hydraulisches Rettungsgerät (Rettungsschere) einsetzen. Weil der PKW teilweise unter der Lok eingekeilt war, mussten die eingesetzten Wehrleute dabei Schwerstarbeit leisten, um das Dach des PKW´s abzutrennen, damit man den verletzten Fahrzeugführer retten konnte.

Obersuhler Spezial-Löschfahrzeug für Bahnstrecken

Die Feuerwehr Wildeck-Obersuhl war mit dem Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug-Schiene (HLF-S) dabei, das am Bahnübergang Eichhof „eingegleist“ wurde und fuhr dann auf der Schienenstrecke zur technische Hilfeleistung unmittelbar bis an die Unfallstelle. Außerdem hat dieses Fahrzeug 1400 Liter Löschwasser an Bord.

Auch die Bebraer Feuerwehr war mit dem sogenannten „Rüstsatz-Bahn“ ebenfalls an der Übung beteiligt und stellte ihre Ausstattung für Zugunfälle vor, besonders die beiden Schienenrollwagen, mit denen technisches Gerät zu Einsatzstellen auf Bahnstrecken transportiert werden kann und auch für Verletztentransporte können diese Spezialrollwagen genutzt werden. Beschafft wurden diese Spezial-Tarnsportmittel von der Deutschen Bahn und die wurden der Feuerwehr Bebra für alle Einsätze auf den umliegenden Bahnstrecken zur Verfügung gestellt.

Das Abschleppunternehmen Hess stellte einen Unfall-PKW und ein Abschleppfahrzeug mit Kran dankenswerterweise zur Verfügung. Vorbereitet hatte diese sehr anspruchsvolle Übung mit den fachlichen Unterweisungen der Gruppenführer des zweiten Löschzuges der Feuerwehr Bad Hersfeld-Kernstadt André Oldenburg und er plante diese dann gemeinsam mit Kreisbandmeister Stefan Hertrampf. Mit dabei als interessierte Zuschauer waren die Zugführer der Dienstgruppen, sowie Kreisbrandmeister Martin Orf, der auch Kreisbrandinspektorin Tanja Dittmar vertrat, die sich zurzeit im Urlaub befindet. (Gerhard Manns) +++

Die beiden Notfallmanager der Bahn, Constantin Paar, links und Tobias Viebach

Frau und Manneskraft waren gefragt beim Güterwagen schieben

Der Bahnrollwagen beim Personentransport


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