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- Fotos: Kolpingwerk im Diözesanverband Fulda

HÜNFELD Kolpingtag auf Diözesanebene

„Aktion Brasilien“ wird zur „Aktion Eine Welt“ – Gottesdienst als spiritueller Höhepunkt

27.09.16 - Als die Planungen zur Vorsitzendentagung 2016 begannen, entschloss man sich beim Kolpingwerk im Diözesanverband Fulda, es dieses Jahr einmal ganz anders zu machen. „Inspiriert wurden wir vom überaus motivierenden Kolpingtag 2015“ in Köln mit 15.000 Teilnehmern“, erzählt Diözesanvorsitzender Josef Richter. Und so gab es einen Mix aus Angeboten für die circa 100 Besucher, der Tag war gleichermaßen Ideenbörse und Tankstelle, es fanden aber auch tiefgründige Gespräche und Begegnungen statt.

Nach Stehkaffee und Zeit zur Begegnung begann das Vormittagsprogramm mit einem Impulsreferat von Josef Richter, in dessen Zentrum die Kraft der Familie stand. Richter begann mit einem Paar Stiefel als Symbol für Adolph Kolping aber auch als Einleitung zu einer Geschichte, die von einem Siedlertreck im 19. Jahrhundert in der Sierra Nevada in den USA handelte. Dieser Treck würde über den Winter eingeschlossen, die Vorräte gingen zu Ende und nur die Hälfte der Teilnehmer überlebte. Tatsächlich überlebten im Durchschnitt mehr Familien als allein reisende junge Männer. Dies zeige die Kraft der Familie, die sich in Krisen stützt und Leben retten kann.

Darauf sollten sich Kolpingsfamilien in schwierigen Zeiten besinnen und aus Gemeinschaft und Zusammengehörigkeitsgefühl Mut zum Aufbruch und Durchhalten schöpfen. Das Kolpingwerk mit seinen vielen Gruppierungen sei auch eine große Familie, die gute und schlechte Zeiten durchgestanden habe. So nannte er beispielsweise die Zeit des Nationalsozialismus, wo Kolping verboten war und mutige Männer das Erbe gerettet und in die neue Zukunft weitergetragen hätten. Hier wurde beispielhaft ein gerettetes Kolpingbanner gezeigt. Wenn man in dieser Zeit überleben kann, dann kann man es auch heute.

Durchhaltevermögen habe auch der Erfinder der Glühbirne, Thomas Alpha Edison bewiesen und selbst nach 1.000 Fehlversuchen nicht aufgegeben. „So müsst auch Ihr für Eure Kolpingsfamilie und deren Zukunft brennen.“ Schon in der Bibel habe Jesus anhand des kleinen Senfkornes gezeigt, was daraus Großes werden kann. So erhielt jeder Teilnehmer ein kleines Senfkorn als Hoffnungszeichen. Und aus Kolpings Initiative im Kleinen sei ein weltumspannendes Netz mit vielen segensreichen Einrichtungen und Projekten geworden.

Hieran knüpfte Diözesangeschäftsführer Steffen Kempa an, indem er erklärte, warum aus der „Aktion Brasilien“ die „Aktion Eine Welt“ wird. Entstanden vor über 40 Jahren zur Unterstützung der Fuldaer Diözesanpriester in Brasilien, wurden die Förderländer bereits seit einigen Jahren auf die ganze Welt ausgedehnt. Dieser Entwicklung wolle man nun auch mit der Änderung des Namens gerecht werden, wohlwissend dass sich der Name „Aktion Brasilien“ auch zu einer Marke entwickelt hat.

Inhaltlich gibt es auch Neuerungen wie die Festlegung eines Jahresmottos und des Verwendungszwecks bereits im Vorjahr sowie praktischen Aktivitäten wie z.B. Hausbau in Sri Lanka. So wird Engagierten wieder die Möglichkeit gegeben, an einen Einsatzort zu reisen und dort mitzuhelfen. Dass die Welt bunt und international ist, zeigten beim anschließenden Showteil die Starlights des Fastnachtsclubs Kolping Großentaft mit ihrem Tanz zum Thema „Ägypten“. Auch das ist Kolping, so wie das Kolpingbanner in schwarz-orange die beiden Bereiche Lebensernst und Lebensfreude symbolisiert. Natürlich kamen die Tänzer ohne eine Zugabe nicht von der Bühne.

Ein Pyramidenstein war auf der Bühne zurückgeblieben, aus dem Verbandsreferentin Melanie Möller das Kolping-Jahresprogramm 2017 zauberte. Alle Termine des Jahres sind bereits festgelegt und es gibt als Neuerung buchbare Programme unterschiedlichster Art für die Kolpingsfamilien. Ein weiterer Ausflug in den Showbereich war das Interview, welches Daniela Möller, Vorsitzende der Kolpingsfamilie Flieden mit dem Komponisten der spotlight Musicals, Überraschungsgast Dennis Martin führte. Natürlich stand hier das Kolping-Musical im Mittelpunkt und Dennis Martin erzählte über dessen Entstehungsgeschichte. Er selbst hat als Kolpingmitglied besonders positive Erfahrungen bei einem Familienwochenende gemacht, das ihm persönlich viel gegeben hat.

Vorstandsmitglied Brigitte Kram, verantwortlich für den Bereich „Gesellschaft und Politik“ appellierte an die Kolpingmitglieder, im Vorfeld der Bundestagswahl 2017 aktiv mitzuwirken. „Wir dürfen das Feld nicht irgendwelchen Populisten überlassen sondern müssen uns für unsere Demokratie tatkräftig engagieren.“ Vor dem Mittagessen gab der stellvertretende Diözesanpräses Ulrich Trzeciok aus Naumburg einen geistigen Impuls und sprach das Tischgebet. Während der Mittagspause verwandelte sich der Saal der Stadthalle Kolpinghaus in einen bunten Marktplatz mit vielfältigen Ständen und Möglichkeiten. Es war ein Feuerwerk für die Sinne, was man kaum in Worte fassen kann. Man muss einfach dabei gewesen sein.

Der Stand des Kolpingbüros informierte über Veranstaltungen des laufenden und kommenden Jahres. Renner war hier das Programm 2017, was stapelweise mitgenommen wurde. Außerdem erfolgte eine Information über die Nutzung der Homepage und den Verleihservice. Der Kolpingshop zeigte seine vielfältigen Angebote u.a. fair gehandelten Kaffee und wurde begleitet vom Ehepaar Schreiber vom Weingut Schreiber in Hochheim, welches Kolpingwein vertreibt.

Der Stand des Referats Ehe, Familie, Lebenswege war altersmäßig besetzt mit allen Generationen. Hier stand die Frage im Mittelpunkt, wie Kolpingsfamilien Familien für ihre Arbeit begeistern können, welche letzten Endes die Zukunft darstellen und das Überleben sichern können. Hier wurden Programmideen und Spiele angeboten und der Stand war immer umlagert, weil das Thema für die Kolpingsfamilien sehr wichtig ist. Das Referat Eine Welt informierte an seinem Stand über die Internationalität des Kolpingwerks, Projekte und Workcamps. Hier gab es auch jede Menge Materialen, Spiele und Gespräche. Gast war Sigrid Stapel vom Internationalen Kolpingwerk in Köln.

Ein weiterer Stand, an dem sehr tiefgründige Gespräche geführt wurden, war der Stand zum Thema: “Begleiten und beraten von Kolpingsfamilien “ kurz BuB. Als Einstieg gab es ein Memory, es wurde sehr schnell klar, dass die Zukunft der Kolpingsfamilien den Verantwortlichen unter den Nägeln brennt. Analyse der Probleme und Begleitung über einen längeren Zeitraum stehen bei BuB im Mittelpunkt. Die Kolpingjugend präsentierte sich bunt und vielfältig mit inhaltlichen Spielideen, Fotogalerien und einer Schokoladenverkostung. Ein weiteres buchbares Angebot, „Kess erziehen“ stellte sich vor und präsentierte Methoden für verschiedene Altersgruppen.

Die Kolping Recycling GmbH berichtete über ihre Arbeit, den Weg des Kleidungsstücks von der Sammeltüte bis ins Sortierwerk und die Verwendung der Erlöse. Von besonderem Interesse war die Aktion „Mein Schuh tut gut!“ Das Kolping-Jugendwohnen war mit seiner Einrichtungsleiterin, einer Mitarbeiterin und drei unbegleiteten minderjährigen Ausländern da und bot schwarzen Tee und die orientalische Spezialität Baklava an. Auch hier bestand die Gelegenheit zum Gespräch und es wurde zu einem späteren Besuch im Jugendwohnen eingeladen. Zentraler Mittelpunkt des Markttreibens war das „Café Kolping“, in dem man mit dem Diözesanvorstand ins Gespräch kommen konnte. Der Vorstand servierte Kaffee und die Plätze waren immer besetzt.

Spiritueller Höhepunkt des Vorständetags war der Abschlussgottesdienst in der Stadtpfarrkirche Hünfeld mit Generalvikar Prof. Dr. Gerhard Stanke, dem stellvertretenden Diözesanpräses Ulrich Trzeciok, Ortspfarrer Peter Borta und dem Burghauner Präses Pfr. Hilfenhaus. Regionalkantor Christoper Löbens gestaltete den Gottesdienst musikalisch mit dem begeisternden Kinder- und Jugendchor St. Benedikt aus Hünfeld mit. Nach einem großen Bannereinzug mit 25 Bannern begann der berührende Gottesdienst. Im Mittelpunkt der Predigt von Generalvikar Prof. Dr. Stanke stand die Eine-Welt-Arbeit des Kolpingwerks, die er als sehr segensreich lobte. Die Fürbitten wurden von der Kolpingjugend gelesen.

Diözesanvorsitzender Josef Richter dankte zum Schluss noch einmal allen Engagierten und stellte wieder die Stiefel in den Mittelpunkt. „Hinterlasst mit Eurem Wirken Spuren!“ forderte er die Gottesdienstbesucher auf. Außerdem schenkte er dem Generalvikar das kleine Senfkorn Hoffnung. Voller Eindrücke machten sich die Teilnehmer nach dem Gottesdienst auf den Heimweg.  „Dieser Tag hat mich sehr bereichert, sowohl für unsere Kolpingsfamilie als auch privat für mich und meine Familie“ drückte ein Besucher seine Begeisterung aus. Von anderen war zu hören: “Es weht ein frischer Wind und es herrscht Aufbruchstimmung.“ Die von weiter her angereisten Teilnehmer äußerten den Wunsch, einen solchen Kolpingtag auch mal in ihrer Region erleben zu dürfen. +++


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