Archiv
Heute kann Horst Schad wieder lächeln. Der Krebs ist besiegt. - Foto: Toni Spangenberg

FLIEDEN Vorsorge rettet Leben

Dem Tod von der Schippe gesprungen - Horst SCHAD besiegt den Prostatakrebs

"DEINE MANNDECKUNG"Die Aktion "Deine Manndeckung", unterstützt vom Förderverein für die Krebsberatungsstelle in Fulda, ist erfolgreich in die heiße Phase gestartet. "Deine Manndeckung" will über die Gefahren von Prostatakrebs und die Wichtigkeit von Vorsorgeuntersuchungen aufklären.

30.09.16 - "Als ich die Diagnose Prostatakrebs bekam, war das ein Riesenschock für mich. Ich wusste gar nicht, was da auf mich zu kommt", schildert der Fliedener Horst Schad seine Erfahrungen mit der tödlichen Krankheit. Im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS berichtet der heute 69-Jährige über den Umgang mit dem Krebs und macht immer wieder deutlich, wie wichtig die regelmäßige Vorsorge ist.

"Meine Frau war damals zur Kur. Ich habe sie umgehend angerufen, als ich von meiner Krankheit erfahren habe", beginnt Schad mit ruhiger Stimme. Er litt unter Panikattacken. Eine einschneidende Geschichte sei das gewesen. "Gerade wenn man das Wort 'Krebs' hört, denkt man sofort an den Tod. Das hat mir Angst gemacht." Die Erkrankung liegt nun schon acht Jahre zurück. Vieles hat Schad verdrängt. Doch eines weiß er noch ganz genau. "Ohne meine Frau hätte ich das nicht geschafft. Sie hat mich sehr stark unterstützt und war eine große Hilfe."

Im Frühjahr 2008 nahm der Krebs seinen Lauf. "Ich war einer der wenigen, die schon damals regelmäßig zur Vorsorge gegangen sind", betont Schad seine Weitsicht. Der PSA-Wert, ein Indikator für den Krebs, lag bei 4,2. "Mein Grenzwert ist allerdings 4,0. Da meinte der Arzt, ich solle das im Auge behalten." Zu der Zeit hat sich der ehemalige Berufsschullehrer an die Hoffnung geklammert, dass es sich einfach um eine unwesentliche Abweichung handelt. Doch der PSA-Wert stieg weiter, auf über 5,0. "Meine Prostata wurde dann biopsiert." Schads Gewebe wurde untersucht, die Diagnose des Arztes lautete Prostatakrebs. Ein Schock.

Doch Schad hatte Glück im Unglück. "Der Krebs wurde in einem sehr frühen Stadium diagnostiziert. Das ist der Tatsache geschuldet, dass ich regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung gehe." Eine Operation wollte der 69-Jährige aber vermeiden, zu groß die Angst vor der Impotenz. Letztlich entschied er sich dennoch für den Eingriff. "Die Priorität hat ganz klar das Leben." Ausschlaggebend für seine Entscheidung war die Empfehlung seines Arztes Dr. Tilman Kälble. "Er hat mir da einige Ängste genommen. Kälble hat aber auch klar gemacht, dass es keine Garantie dafür gibt, dass die Potenz erhalten bleibt." Ein Restrisiko blieb also. "Nach der Operation kam er dann auf mich zu. Er meinte, dass alles gut geklappt hat und es nur ein relativ kleiner Herd war", berichtet Schad mit einer gewissen Erleichterung in der Stimme. "Mir ist da ein riesiger Stein vom Herzen gefallen." Schad war für ganze zwei Wochen im Fuldaer Klinikum. Danach begann die vierwöchige Reha. Ende 2008 war er geheilt - für Schad ein ungewisses Jahr voller Ängste.

Es ist alles noch einmal gut gegangen. "Das liegt vor allem an der regelmäßigen Vorsorge. Nur wer rechtzeitig zum Arzt geht, dem kann auch geholfen werden." Zu seinen Freunden und Bekannten sagt Schad immer wieder: "Geht zur Vorsorge. Lasst euch untersuchen. Das ist wichtig." Denn nicht immer endet eine Erkrankung an Prostatakrebs so glimpflich. "In meinem Bekanntenkreis sind einige im Alter zwischen 70 und 80 Jahren erkrankt. Vor einigen Wochen mussten wir einen im Ort beerdigen. Der Krebs wurde zu spät erkannt." Er hat bereits Metastasen gebildet. Zum Schluss konnte der Mann die wahnsinnig großen Schmerzen nur noch unter Morphium aushalten. "Das ist natürlich schon hart", kommentiert Schad den Vorfall mit leiser zurückhaltender Stimme.

"Männer sind solchen Vorsorgegeschichten gegenüber immer sehr distanziert. Deshalb finde ich es toll, dass Aktionen wie 'Deine Manndeckung' darauf aufmerksam machen." So würden viele dazu animiert, sich untersuchen zu lassen. "Wird eine Erkrankung dann frühzeitig erkannt, sind die Heilungschancen sehr groß." (Toni Spangenberg) +++


Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön