Archiv
- Fotos: Toni Spangenberg

FULDA Solidarität mit Flüchtlingen

Gegen Rassismus - rund 60 Jugendliche demonstrieren in der Innenstadt

30.09.16 - „Um Europa keine Mauer, Bleiberecht für alle und auf Dauer“, „Ob Ost, ob West, nieder mit der Nazipest“, „Say it loud, say it clear, refugees are welcome here“. Mit Parolen wie diesen zogen am Donnerstagabend rund 60 Jugendliche durch Fuldas Innenstadt und folgten somit dem Aufruf der unabhängigen Jugendorganisation Revolution. Die Organisation ist Teil des bundesweiten Bündnisses „Jugend gegen Rassismus“. Anlass war ein bundesweiter Aktionstag gegen Rechts.

Simeon von Revolution

Franziska von Revolution

„Vor rund einem Jahr berichteten die Medien über einen gigantische Anzahl an Geflüchteten. Warum hört man davon heute nichts mehr? Weil die Festung Europa mittlerweile traurige Realität geworden ist“, kritisiert Franziska von Revolution die europäische Flüchtlingspolitik zum Auftakt der Demonstration am Bahnhofsplatz. Insbesondere das von der EU geschlossene Abkommen mit der Türkei zur Rückführung von Geflüchteten verurteilt die Aktivistin scharf. „Was geht das alles die Jugendlichen an“, will sie von den Demonstranten wissen. Die Antwort sei simpel: „Weil uns das ganze direkt betrifft.“ Revolution kämpfe dagegen, dass sich rechtes Gedankengut in der Gesellschaft breitmache. Jugendliche könnten nicht tatenlos zusehen, wie Mitschüler beleidigt, angegriffen oder abgeschoben würden. „Wir demonstrieren gegen Ausgrenzung, Abschiebung und Krieg.“

Ole von Revolution (rechts)

Kurz darauf setzt sich der Demonstrationszug Richtung Stadtschloss in Bewegung. Viele Passanten bleiben stehen, machen Fotos und applaudieren bei Forderungen wie „Nieder mit Erdogan“ oder „Abschiebung ist Folter und Mord, Bleiberecht für alle jetzt sofort“. Sie verurteilen die „Rassisten von Pegida und AfD“ und kritisieren die Flüchtlingspolitik der deutschen Regierung. Das Konzept der sicheren Herkunftsstaaten lehnen sie ab. Maßgeblich verantwortlich für den aufkeimenden Rassismus und Rechtsruck in Deutschland sei der Kapitalismus. Ole von Revolution fordert daher „eine freie sozialistische Gesellschaft.“

Mauris von Revolution

Am Stadtschloss angekommen ziehen die Demonstranten zur Abschlusskundgebung über die Friedrichstraße in Richtung Buttermarkt. Mauris von Revolution stellt in seiner Rede fest, dass rassistische Postionen mittlerweile auch von der bürgerlichen Mitte besetzt würden. „Das machen die Siege der AfD bei den vergangenen Landtagswahlen deutlich.“ Schuld sei eine generelle Unzufriedenheit der Bürger mit den regierenden Parteien. Viele Menschen seien durch die Weltwirtschaftskrise 2007 in Arbeitslosigkeit und Armut gerutscht. „Rechte Parteien wie die AfD richten den Zorn der Bürger aber nicht gegen das kapitalistische Wirtschaftssystem, was diese Krise ausgelöst hat, sondern gegen Minderheiten.“ Abschließend fordert Mauris die Demonstranten auf, es nicht bei der Teilnahme an der Demo zu belassen. „Wir brauchen dringend eine antirassistische Bewegung, sonst werden wir der rechten Welle bald nichts mehr entgegenzusetzen haben“, forderte er mit Nachdruck am Ende der rund einstündigen Demonstration. (Toni Spangenberg) +++


Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön