Wächtersbach erhält Auszeichnung für kommunale Integrationsarbeit

30.09.16 - Vor einigen Tagen fand die Preisverleihung des Wettbewerbs „Kommune bewegt Welt“ im historischen Rathaus der Stadt Köln statt. Durch diesen Wettbewerb sollen Beispiele herausragender Integrations- und Inklusionsarbeit aus ganz Deutschland hervorgehoben und geehrt werden. In der Kategorie: „Städte- und Gemeinden unter 20.000 Einwohner“ wurde die Stadt Wächtersbach mit einer Ehrung und einem Preis prämiert. Zu den Gratulanten gehörte auch die „Wissen macht Ah“!-Moderatorin des WDR, Shary Reeves. Als Preis erwartet die Stadt Wächtersbach ein Fachworkshop, in dem zusammen mit allen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern neue Vorschläge für Integrationsprojekte oder kommunale Maßnahmen ausgearbeitet werden sollen.

„Nachdem sich die Zahlen der Flüchtlingszuweisungen im Main-Kinzig-Kreis gerade im letzten Jahr massiv erhöhten, konnten wir mit der hervorragenden Unterstützung der ehrenamtlichen Integrationshelferinnen und Integrationshelfer schon viele große Schritte im Integrationsprozess zurücklegen“, so Tim Schneider, Leiter des Integrationsbüros in Wächtersbach. „Wir freuen uns daher sehr über die Auszeichnung, die eine große Anerkennung unserer Leistungen in den vergangenen Monaten darstellt. Hierbei sind ganz besonders die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer hervorzuheben, die den Hauptanteil an dieser Auszeichnung tragen."

Der Preis „Kommune bewegt Welt“, der durch die Firma Engagement Global gGmbH verliehen wurde, wird finanziell durch Fördergelder des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung unterstützt. Neben Tim Schneider nahm für das Diakonische Werk Gelnhausen Robin Mastronardi teil, der in Wächtersbach die Koordination der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer übernommen hat. Ebenfalls dabei waren Heike Horn für die evangelische Kirchengemeine und Ute Pierz für die katholische Kirchengemeinde.

Seit über einem Jahr arbeiten das Diakonische Werk Gelnhausen und die Stadt Wächtersbach in einem besonderen Kooperationsverbund zusammen. Robin Mastronardi übernimmt dabei die Organisation und Steuerung der ehrenamtlichen Integrationsarbeit. Die Zusammenarbeit mit dem Diakonischen Werk sei in den letzten Monaten sehr erfolgreich verlaufen. Durch die sozialpädagogische Unterstützung der Diakonie hätten so kommunale Integrationsprojekte mit den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern umgesetzt werden können, erklärt Schneider. Beispielsweise seien einige Flüchtlinge in die örtliche Vereinsarbeit eingebunden worden.

Er fügt weiterhin hinzu: „Das Erlernen der deutschen Sprache ist der Schlüssel im Prozess einer gelungenen Integration. Gerade aus diesem Gesichtspunkt nutzt die Stadt Wächtersbach bereits zum dritten Mal das besondere Sprachkursangebot des Main-Kinzig-Kreises in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Gelnhausen.“ Der Unterricht findet wöchentlich in den Räumlichkeiten der evangelischen Kirchengemeinde statt. Die Umsetzung derartiger Maßnahmen wäre allerdings ohne die vorbildliche Unterstützung der evangelischen Kirche sowie der katholischen Kirche nicht möglich gewesen.

Besonders hervorzuheben sei die Eröffnung des Sozialkaufhauses im ehemaligen Amtsgerichtsgebäude, das durch die evangelische Kirchengemeinde getragen wird. Das Sozialkaufhaus wird bereits seit Mitte März 2016 betrieben und federführend von Ute Pierz und Heike Horn geleitet. In Zusammenarbeit mit den Betreibern der Gaststätte des Ysenburger Hofs sind über einen Zeitraum von mehreren Wochen drei anerkannte Asylbewerber aus Eritrea im Service sowie eine Person aus Syrien als Beikoch im dortigen Gastronomiebetrieb beschäftigt worden. Eine Weiterbeschäftigung der Personen im Ysenburger Hof wird angestrebt.

Bürgermeister Andreas Weiher zieht ein abschließendes Fazit: „In den vergangenen drei Jahren konnten innerhalb der kommunalen Flüchtlingshilfe gute Strukturen zur unmittelbaren Integration von Flüchtlingen in die örtliche Stadtbevölkerung aufgebaut werden. Das Integrationsbüro der Stadt Wächtersbach unter Leitung von Tim Schneider und das Diakonische Werk Gelnhausen sind außerdem bemüht, die bisher entstandenen Projekte und Maßnahmen weiterzuentwickeln sowie zu optimieren." Einen Dank sprach er auch an alle ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer aus, die in Wächtersbach untergebrachte Flüchtlinge in den Unterkünften betreuen oder als ehrenamtliche Sprachvermittler fungieren. Aus diesem Grund gebühre der verliehene Preis auch allen ehrenamtlich Engagierten in Wächtersbach. +++