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KREUZBERG Abschied von Pater STANISLAUS

Beliebter Seelsorger verlässt den Kreuzberg

04.10.16 - Die Klosterkirche am Kreuzberg war schon lange vor dem Beginn des Gottesdienstes voll besetzt. Es war der Abschiedsgottesdienst von Pater Stanislaus Wentowski, der in seinen acht Jahren als Seelsorger auf dem Heiligen Berg der Franken viele Freunde gewinnen und für den Glauben begeistern konnte. Gekommen war auch Dekan Dr. Andreas Krefft, dem es oblag die Laudatio zum Abschied zu halten. Aus der Nachbargemeinde des Kreuzbergs, den Walddörfern war Pfarrer Hubert Grütz mit dabei, außerdem Prälat Bernhold Rauch sowie der neue Hausvikar des Klosteres Kreuzberg Pater Georg Andlinger.

„Schön, dass die Kirche so voll ist. Schön, dass Sie sich Zeit genommen, damit wir miteinander Abschied feiern können, denn meine Zeit auf dem Kreuzberg geht zu Ende“, so begrüßte Pater Stanislaus versammelte Gemeinde. Als er vor achteinhalb Jahren gefragt wurde, ob er sich vorstellen könne, auf den Kreuzberg zu kommen, hatte er Bedenken: „Ob Seelsorge neben einer großen Gastronomie überhaupt möglich ist.“ Gleichzeitig habe ihn diese große Herausforderung auch gereizt. „Wenn ich heute zurück blicke, stelle ich fest, dass es möglich ist, den Glauben hier zu erfahren. Schon alleine aus der langen Vergangenheit dieses Wallfahrtsortes ergeben sich Chancen, die den Glauben fördern können. Die Schlichtheit des Ortes zieht Menschen an, die nach dem Einfachen suchen und dem Luxus entkommen wollen.“

In seiner langen Geschichte habe der Kreuzberg nicht umsonst den Beinamen „Heiliger Berg der Franken“ bekommen. „Viele Menschen haben hier Trost in ihrer Not erfahren. Nach wie vor kommen hierher unzählige Menschen, die nach einer Spiritualität und Glauben suchen.“ Vor nicht allzulanger Zeit habe in der Zeitung gestanden, dass die Franziskaner nur für zirka 4.000 Gottesdienstbesucher zuständig seien, während die Gastronomie 600.000 versorgen müsse. „Da meine ich, wer so denkt, der unterschätzt den Geist des Kreuzbergs. Ich will mir nicht ausmalen, was aus diesem Ort wird, wenn dieser Geist ausgelöscht wird und mit ihm die christlichen Werte verloren gehen.“ Und Pater Stanislaus sagte bewusst in die Zukunft gerichtet: „Dieser Ort hätte so große spirituelle Chancen, wenn der Glaube wieder die zentrale Rolle spielen würde.“ Die Franziskaner seien nach wie vor bemüht, auf den Glauben hinzuweisen.


Sein Dank galt allen, die ihn unterstützten und zur Erhaltung des Glaubens auf dem Kreuzberg beigetragen haben. Namentlich nannte er Landrat Thomas Habermann und die Kreuzbergallianz, die die Entstehung von Bruder-Franz-Haus vorangetrieben haben. Jährlich seien hier zirka 50.000 Besucher in der Franziskusausstellung. „In den acht Jahren ist mir tatsächlich der Kreuzberg zur geistlichen Heimat geworden. Ich wäre gerne hier geblieben, doch offensichtlich hat Gott andere Pläne mit mir.“ Letztlich bleibe die Frage: „Wer weiß, wofür es gut ist? Auf die Antwort bin ich selbst sehr gespannt“, blickte er nach vorn.

Auf Bitten von Pater Stanislaus sprach Landrat Thomas Habermann ein Grußwort auch im Namen der Kreuzbergallianz Bürgermeister, dankte für das gute Miteinander und die Nachbarschaft sowie die gute Seelsorge am Kreuzberg. „Die Menschen konnten mit ihren Sorgen und Nöten immer kommen und bekamen einen guten Weg gewiesen. Du hast ihnen geholfen.“ Dass Wirtschaft und Konvent untrennbar zusammen gehören, ist für Landrat Habermann eine Selbstverständlichkeit. „Die Menschen kommen nicht zum Kreuzberg, weil es hier die besten Schweinshaxen und das gute Bier gibt, sondern wegen des besonderen Geistes und der spirituellen Atmosphäre des Berges.“ Auch wenn es nun ein Abschied sei, aber Vierzehnheiligen sei schließlich nicht so weit weg. Sicherlich werde Pater Stanislaus dort altbekannte Rhöner Gesichter wiedersehen.

Monika Werner, die Vorsitzende des Freundeskreis Franziskusweg schloss sich mit Dankesworten für die geistliche Begleitung durch Pater Stanislaus an. Zum Abschluss oblag es ihm selbst sich zu verabschieden. Dazu griff er zur Gitarre und lud alle zu mitsingen ein: „Und bis wir uns wieder sehen, möge Gott seine schützende Hand über dir halten.“


Über Pater Stanislaus Wirken am Kreuzberg sprach Pfarrer Dr. Andreas Krefft in seiner Funktion als Dekan und als persönlicher Freund. Als er im Jahr 2008 auf den Kreuzberg kam, war er noch Pfarrer in den Walddörfern. Sehr schnell haben beide einen guten menschlichen Kontakt gefunden. So erinnerte sich Pfarrer Krefft an viele bereichernde Gespräche und gegenseitigen freundschaftlichen Austausch. Pater Stanislaus habe immer wieder in den Walddörfern ausgeholfen, doch nicht allein durch die Aushilfe sondern aufgrund seiner besonderen Art auf die Menschen und die Verantwortlichen in den umliegenden Gemeinden zuzugehen, habe er sich unentbehrlich gemacht. „Mit dem Herz auf der Zunge hast du auf deine ganze spezielle offene und ehrliche Art Brücken gebaut“, beschrieb es Pfarrer Dr. Krefft. Dadurch habe er viele Menschen wie ein Magnet angezogen und beispielsweise zum Sonntagsgottesdienst auf den Kreuzberg geholt.

Er sei ein Priester im Messgewand, der mit Gitarre in der Hand fröhlich mit den Gläubigen bekannte moderne Lieder singt und neu einübe. Mit seinem Lieblingslied „Wo die Liebe wohnt“ habe er die Herzen der Menschen erreicht. Als Seelsorger sei Pater Stanislaus jederzeit für die Menschen gesprächsbereit gewesen, habe den einen oder anderen sogar über eine längere Strecke ihre Lebensweges begleitet. Als er dann vor zwei Jahre Guardian wurde und noch ganz andere und vielfältigere Aufgaben zu übernehmen hatte, litt er darunter, dass er einen Teil der Seelsorge und die Nähe zu den Menschen im Bruder-Franz-Haus aufgeben musste.

Dass er nun den Kreuzberg verlasse, erfülle die Menschen, die ihn liebgewonnen haben und auch Dekan Dr. Krefft persönlich mit Bedauern. Doch die Entscheidung sei nunmal gefallen, nun heiße es für Pater Stanislaus loszulassen. Mit einem Segensspruch für ein Leben in Richtung Zukunft verabschiedete Dekan Dr. Krefft Pater Stanislaus vom Kreuzberg. (me) +++

 



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