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Die Schneegänse auf ihrem Weg in den Süden. - Fotos: Norbert Hahnel / Bernd Mordziol-Stelzer

HOFBIEBER Kraniche auf dem Flug in den Süden

Naturschauspiel am klaren Himmel über Osthessen

06.10.16 - Die ersten größeren Kranichezüge nutzten am vergangenen Wochenende den guten Rückenwind aus Ost-Nordost um die Rhön auf dem Weg in die Winterquartiere zu überfliegen. Die in der Rhön auch als Schneegänse benannten Großvögel sind die Vorboten des Winters. Die Reise für die meisten Kraniche startete von den großen Rastplätzen der Insel Rügen und am vorpommerschen Bodden sowie der Mecklenburgischen Seenplatte Richtung Süden nach Südfrankreich, Spanien, Portugal sowie Nordwestafrika.

Die ersten Kraniche auf dem Flug in die Winterquartiere wurden von Bernd Trabert vom Forstamt Hofbieber am Mittwoch-Spätnachmittag des 18.09.2016 in der Nähe von Nüsttal gesichtet. Auch im vergangenem Jahr haben die Förster des Forstamtes Hofbieber die ersten Kraniche am 18. September gesichtet. Dies ist der Auftakt zum großen Vogelzug der Kraniche, der in den nächsten Wochen noch weiter an Intensität gewinnen wird. Mehrere tausend Kraniche werden dann wieder die Rhön überfliegen. Am Häufigsten sind die Vögel in den Vormittagsstunden und wieder am Spätnachmittag zu beobachten. Ausgelöst wird das Zugverhalten der Kraniche durch niedrige Temperaturen, nachlassende Nahrungsquellen und günstige Windverhältnisse.

Ein Kranich-Paar in Richtung Süden - vielleicht nach Südfrankreich, Spanien, Portugal ...

Gerade die Windverhältnisse sind entscheidend, damit die Vögel mit möglichst wenig Energieverbrauch das Ziel im Süden erreichen. Deshalb fliegen die Vögel im Windschatten des Vordermanns. Die charakteristischen Flugformationen der Kraniche die Keilformation, der Doppelkeil oder die schräge Reihe wurden von aufmerksamen Beobachtern am Himmel an diesem Wochenende gesehen. Gestern wurden Pfeilformationen von bis zu 20 Kranichen beobachtet. Im vergangenen Jahr haben die Förster des Forstamtes Hofbieber Keilformationen mit weit mehr als 100 Kranichen gezählt. Mehrfach wurde auch beobachtet, wie sich die Formationen kurzfristig auflösten. Die Vögel kreisen dann suchend am Himmel, als wenn sie sich orientieren müssten. Dieses Verhalten der Kraniche ist immer dann zu beobachten, wenn die Vögel versuchen die Thermik zu nutzen, um mit wenig Energieaufwand an Höhe zugewinnen, so der stellvertretende Forstamtsleiter Bernd Mordziol-Stelzer.

Kraniche im Formationsflug.

Die ersten Kraniche auf dem Flug in die Winterquartiere - dabei in Doppelkeilformation. ...

Der Kranichzug bei der Neuausrichtung der Flugformation.

Auch gut zu sehen waren die Segelflugphasen, in denen die Kraniche im Energiesparmodus mit nur wenigen Flügelschlägen in Flugformation dahinglitten. Die Formation setzt sich aus Paaren und/oder Familien zusammen und wird von erfahrenen, kräftigen Altvögeln angeführt, die sich untereinander abwechseln. In der Regel setzen sich die Familien aus den Eltern und zwei Jungtieren zusammen. Das Trompeten der Kraniche war häufig schon zu hören, bevor man die Formationen am Himmel erkennen konnte. Das Rufen dient der Kommunikation und dem Zusammenhalt "der Reisegruppe", insbesondere nachts, bei schlechtem Wetter oder Nebel. Mit einer Reisegeschwindigkeit von circa 70 km/h sind die Kraniche in der Lage einen Non-Stop-Flug von bis zu 2.000 Kilometern zu fliegen. In der Regel unterbrechen die Vögel den Flug regelmäßig um sich auszuruhen. Eine normale Tagesflugleistung liegt bei rund 100 bis 150 Kilometern. Den Vogelzug der Kraniche kann man in den nächsten Wochen noch bis circa Mitte November beobachten. +++


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