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Daniela Pulwey, Thomas Schwarz, Bürgermeister Edwin Schneider und Heike Erbes beim Rundgang durch die Ausstellung (von links) - Fotos: Dieter Graulich

ULRICHSTEIN Ausstellung "Tiere weltweit erleben"

Daniela PULWEY und Thomas SCHWARZ präsentieren "Tierstücke"

17.10.16 - „Schon aus der menschlichen Frühgeschichte sind Tierdarstellungen bekannt, dennoch werden diese nicht zur klassischen Tiermalerei gezählt. Die Anfänge der Tiermalerei werden erst im 16. Jahrhundert gemacht. Damals entwickelte sich als eine Art Kategorie des Stilllebens das so genannte „Tierstück“, so Bürgermeister Edwin Schneider am Samstag in seinen Ausführungen zur Eröffnung der Ausstellung „Tiere weltweit erleben“ der bekannten Wildmaler Daniela Pulwey und Thomas Schwarz im „Museum im Vorwerk“.

Dieser Vorläufer der Tiermalerei sei besonders vom Künstler Albrecht Dürer geprägt worden. Sein in Aquarellfarben gemaltes Bild der „Feldhase“, werde von vielen als Meilenstein in der Tiermalerei gesehen. Im weiteren Verlauf der Geschichte, während des 17. Jahrhunderts, waren Tiere nur Teil von Landschaftsdarstellungen. Später entwickelte sich ein verstärktes Interesse an der Natur und ihrer morphologischen Klassifizierung. Dies zog sich auch noch ins 19. Jahrhundert, in der die Tiermalerei gerne in zoologischen Gärten genutzt wurde.

Die 2. Vorsitzende des Fördervereins, Heike Erbes (rechts), eröffnete die Ausstellung ...

Nach der Entwicklung der Fotografie verlor die Tiermalerei ihren praktischen Nutzen, verschwand aber nicht aus der Welt der Kunst. „Im Gegenteil, auch heute ist die Tiermalerei noch sehr beliebt. Der Anspruch, realistische Tierdarstellungen zu produzieren war mit der Fototechnik verschwunden. Das gab Künstlern Raum, die Tiermalerei hauptsächlich als ästhetisches Mittel zu verstehen, was wir in unserer heutigen Ausstellung hier im Museum auch bestätigt bekommen“, so Schneider in seiner Rede und ging dann auf das Wirken von Daniela Pulwey ein, die in Langen geboren wurde und heute in Rodgau-Jügesheim lebt.

Sie habe schon immer einen besonderen Blick für die Schönheit der Natur gehabt und bereits in der Kindheit zeigte sich ihr Talent, diese Schönheit ins Bild zu setzen. Auch die Schaufenster-Dekorationen der gelernten Einzelhandelskauffrau hätten die Blicke der Passanten magisch angezogen. Sie entdeckte ihre Leidenschaft für die Aquarellmalerei und in Monschau (Eifel) begegnete sie 2001 bei einer Weiterbildung dem bekannten Jagdmaler Dieter Schiele. Seine private Malschule in Bad Salzhausen wurde danach zu dem Ort, an dem Daniela Pulwey ihre Kunst entwickelte. Zu den Tieren, die sie in der Wildnis von Namibia, Zimbabwe, Südafrika, Australien, Spanien, Argentinien und den Malediven aufgespürt hat, entstanden viele Kunstwerke, die Gefühle und Lebendigkeit ausdrücken und hervorrufen sollen. Afrikas Tierwelt und Vögel sowie Reptilien zählen zu den bevorzugten Motiven der Künstlerin.

Eine gelungene Kombination: Vorne ein präparierter Keiler und im Hintergrund oben ...

Thomas Schwarz wurde im thüringischen Arnstadt geboren. Obwohl er als Stadtkind aufwuchs, entwickelte sich bei ihm schon frühzeitig die Liebe zur Natur. Dabei faszinierte ihn der Anblick wildlebender Tiere. Als 13-jähriger begann er, erste Zeichnungen anzufertigen und Bilder zu malen, weil ihm die Erzählungen des Erlebten nicht mehr ausreichten. Dabei bemühte er sich schon um eine sehr realistische Darstellung von Tieren in ihrem natürlichen Umfeld.

In der Schule lernte er im Kunstunterricht die Malweise großer Künstler kennen, die ihn sehr beeindruckte. Diese Faszination war ausschlaggebend sich mit der Malerei ernsthaft zu beschäftigen und diese intensiver zu erlernen.
Nach seinem Umzug nach Suhl konnte er im Winter manchmal das Rotwild sogar vom Fenster aus beobachten. Nach seinem Umzug nach Altwiedermus am Fuße der Ronneburg lernte Schwarz 1997 als Besucher einer Bilderausstellung den hessischen Jagdmaler Dieter Schiele kennen. Damit wurde eine wichtige Weiche in seiner künstlerischen Laufbahn gestellt.

Interessante Kombination: Museums-Damhirsch mi Giraffe und Elefant von Daniela ...

Das künstlerische Wirken von Thomas Schwarz entwickelte sich so rasant, dass er bereits im Oktober 2002 seine erste eigene Ausstellung präsentierte. „Er versucht, Spannung zu erzeugen, indem er die 'Grenzgänger' der heimischen Tierwelt in Szene setzt. Tiere, die nicht nur in freier Wildbahn Spuren hinterlassen, sondern manchmal auch vor unserer Haustür anzutreffen sind. Für Thomas Schwarz ist es wichtig, die natürlichen Vorgänge nicht nur zu erleben, sondern auch zu verstehen“, so das Stadtoberhaupt abschließend.

Zuvor hatte Heike Erbes, stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins „Museum im Vorwerk“, betont, dass nach der Jubiläumsfeier „20 Jahre Museum im Vorwerk“ mit der Gemäldeausstellung „Tiere weltweit erleben“ die zeitlich letzte Ausstellung eröffnet werde. Der Zeitraum sei so gewählt worden, dass die prächtigen Gemälde von Wildtieren aus Deutschland und dem Rest der Welt auch am diesjährigen „18. Tag der Jagd“ am 6. November zu bestaunen seien.

Die beiden ausstellenden Künstler, die seit vielen Jahren Mitglied in der Interessengemeinschaft deutscher Tiermaler, die „Animaler“ sind, stellten sich anschließend selbst vor und gingen nochmals näher auf die Beweggründe ein, wie und warum sie zur Wildtiermalerei gekommen seien. (Dieter Graulich) +++


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