Mit der SG Johannesberg auf dem Vormarsch - "Konzentriert bleiben"

20.10.16 - An der Spitze der Gruppenliga zeichnet sich das erwartete Bild ab. Der FC Eichenzell und die SG Johannesberg rangieren auf den vorderen Plätzen und sind der Konkurrenz bereits ein Stück weit enteilt. Hamid Noori und Sven Wiesner von der SGJ wollen davon wenig wissen und mahnen an, die Konzentration hoch zu halten.

„In dieser Liga kann jeder jeden schlagen und man muss in jedem Spiel hochkonzentriert sein“, sagt Wiesner vor dem Gastspiel der Johannesberger am Samstag (16 Uhr) bei der SG Schlüchtern/Elm, die auf Rang 14 liegt und damit tief im Abstiegskampf steckt. Vom bisherigen Saisonverlauf zeigen sich Noori und Wiesner angetan. „Bislang läuft es gut, so kann es weitergehen“, sagen die Beiden unisono. Klar, völlig überraschend ist die Zwischenbilanz Johannesbergs nicht. Die SG hat sich vor der Saison stark verstärkt und galt gemeinsam mit Eichenzell von vorneherein als Anwärter auf die ersten beiden Plätze.

Zehn Tore haben die Beiden zusammen bislang erzielt

Sven Wiesner überzeugt auf der rechten Seite mit seiner Schnelligkeit

Der 19-jährige Noori gilt im Mittelfeld als kreativer Kopf

Mit 36 geschossenen und 13 kassierten Toren weisen die Schützlinge von Jochen Maikranz und Max Lesser auch in dieser Kategorie Werte einer Spitzenmannschaft auf. Ihren Anteil daran haben auch Sven Wiesner und Hamid Noori, die zusammen bereits zehn Tore und einige weitere aufgelegt haben. Und im Sturmzentrum verfügt die SGJ mit Alin Cotan über einen verlässlichen Torschützen. „Nach vorne haben wir schon unsere Qualitäten, aber eben auch in der Defensive“, sagt Wiesner, der seine dritte Spielzeit in Johannesberg spielt.

Der 27-Jährige kommt meist über den rechten Flügel, musste zuletzt aber öfters auf der Position des rechten Verteidigers aushelfen. Seine Stärken? „Ich komme definitiv über meine Fitness“, so Wiesner und ergänzt lachend: „Der Langsamste bin ich auch nicht.“ Von Lehnerz kam der gelernte Einzelhandelskaufmann nach Johannesberg, zuvor kickte er schon in Neuhof. Er und Noori sind nicht die einzigen in der Mannschaft, die bereits über höherklassige Erfahrung verfügen.

Sechs Tore und zwei Vorlagen gehen bisher auf das Konto des Neuzugangs aus Bad Soden ...Archivfotos (2): Carina Jirsch

Noori kam vor etwas mehr als drei Jahren als Flüchtling nach Deutschland ...

Sven Wiesner läuft seit drei Jahren für Johannesberg auf Archivfotos (2): Tobias Herrling

Denn der 19-jährige Noori kam vor der Saison aus Bad Soden nach Johannesberg und hat sich auf Anhieb zur Stammkraft gemausert. „Wir haben eine tolle und gute Mannschaft. Es macht Spaß, hier Fußball zu spielen“, erzählt der in Schlüchtern wohnende Noori. Vor etwas mehr als drei Jahren flüchtete Noori aus Afghanistan nach Deutschland und fasste hier Fuß. Als Fußballer spielte er beim Nachwuchs der Eintracht aus Frankfurt vor, wechselte aber schließlich zum JFV Viktoria Fulda, ehe ihn es zur SG Bad Soden zog.

Hamid Noori gilt im Mittelfeld als kreativer Kopf. Als einer, der auch mal den tödlichen Pass spielen kann. „Das kann man schon so sagen“, sagt Noori und wirkt dabei bescheiden. Warum es derzeit bei der SG Johannesberg läuft? „Die Rädchen greifen einfach ineinander und das Gefüge passt“, sagt Wiesner und Noori ergänzt: „Letztes Jahr war die Mannschaft ja auch schon vierter. Das zeigt ja, dass Qualität vorhanden ist – und verschlechtert haben wir uns nicht.“

Vier Tore und zwei Vorlagen steuerte der Flügelspieler bislang bei

Ob die Verbandsliga das logische Ziel ist? „Sportlich gesehen ist das immer attraktiv“, entgegnet Wiesner. Allerdings fragen sich die Beiden, ob die Liga in ihrer Zusammenstellung für Johannesberg attraktiv ist. Attraktiv jedenfalls ist der Fußball, den die SGJ in diesem Jahr bietet. Hamid Noori und Sven Wiesner sind daran nicht ganz unschuldig. (Tobias Herrling) +++