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Gruppe am Point Alpha ... - Fotos: Peter Claus

BAD HERSFELD Interkulturelles Zentrum on Tour

35 Migranten auf den Spuren der deutschen Teilung

24.10.16 - Dank der Unterstützung des Rotary-Clubs Bad Hersfeld war das Interkulturelle Zentrum (IkuZ) in Bad Hersfeld am vergangenen Samstag in der Lage, 35 Migranten, zum großen Teil aus Syrien, einen kleinen Einblick in die markanten Punkte deutscher Nachkriegsgeschichte in der Region zu ermöglichen. Die Organisatoren sind der Auffassung, dass Erfahrungen der deutschen Geschichte und Kultur wesentliche Bausteine einer erfolgreichen Integration in unsere Gesellschaft darstellen. Aus diesem Grund besuchten die Migranten gemeinsam mit zahlreichen Mitgliedern des IkuZ Point Alpha und die „Brücke der Einheit“ zwischen Philippsthal und Vacha.

Zwei Guides teilten die große Gruppe im „Haus auf der Grenze“ auf. Diejenigen, die noch kein oder nur wenig Deutsch sprachen, wurden zusätzlich von Hamit Ta als Dolmetscher betreut, der die Kernaussagen übersetzte. Nach der Führung durch die Gebäude begaben sich alle entlang der Sperranlagen auf dem ehemaligen Kolonnenweg der NVA zum nur einige 100 Meter entfernten Camp der Amerikaner, die an dieser Stelle den Grenztruppen der DDR gegenüberstanden. Das vollkommen anders gestaltete Museum zeigte die Ausstattung und Entwicklung dieses Postens, der sich in der Region des „Fulda Gap“ befand.

...in der Gedenkstätte Camp Point Alpha ...

vor dem Hoßfeldschen Haus in Philippsthal ...

Ein ebenfalls mitgereister Journalist aus Istanbul, der sich zurzeit als Erasmus-Austauschstudent in Bad Hersfeld aufhält, erkannte den thematischen Unterschied der beiden Einrichtungen. Auf seine Frage, warum in dem einen so viele Waffen gezeigt wurden und in dem anderen nicht, wurde geantwortet, dass das „Haus auf der Grenze“ sich speziell mit der Lebenssituation an der Trennungslinie und der Überwindung der Teilung beschäftige, das amerikanische Camp aber die Realsituation während des „Kalten Krieges“ verdeutlichen wolle. Das beeindruckte ihn außerordentlich.

Den Abschluss dieses Ausflugs stellte der Besuch an der „Brücke der Einheit“ in Philippsthal und Vacha dar. Hier erläuterte der Schriftführer und Pressesprecher des IkuZ, Peter Claus, die Realsituation des Grenzlebens in der Region. Welche Bedeutung die Teilung Deutschlands zum Beispiel für das Hoßfeldsche Haus hatte, das als Druckerei durch die Grenze in zwei Teile gespalten wurde. Aus eigener Sicht konnte er die Öffnung der Grenze an dieser Stelle am 12. November 1989 beschreiben; denn nur wenige Tage später besuchte er den provisorisch errichteten Grenzübergang, um die begeisterten Menschenmassen, die sich hier nach den vielen Jahren der Trennung mit offenen Armen wieder begegnen konnten, hautnah zu erleben.

Für alle Teilnehmer bedeutet dieser Ausflug einen ereignisreichen Tag und ein kleines Highlight aus ihrem noch immer fluchtbelasteten Alltag. Mit ihrem starken Applaus am Ende der Fahrt unterstrichen sie den Wunsch, dass es eine Fortsetzung geben möge, eventuell nach Eisenach oder Weimar. Vielleicht findet sich für die nächste Entdeckungstour ein weiterer Sponsor. +++


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