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Maria Mercedes Grajales im Lagerraum in der Rhön - Foto: Colombian Spirit

REGION Die neue schwarze Kunst

Von Kolumbien nach Osthessen: Fair-Trade Kaffee in der Rhön

27.10.16 - Bei den meisten Deutschen gehört der morgendliche Kaffeegenuss zum alltäglichen Ritual. Ob schwarz, mit Milch oder Zucker ist dabei reine Geschmackssache. Die meisten Konsumenten bevorzugen bei der Wahl ihres Lieblingsgetränks nach wie vor die großen Markenhersteller. Klar, bereits Oma hatte das belebende Gebräu eines bayrischen Traditionsunternehmens im Schrank. Warum also jetzt die Wahl überdenken und vielleicht zu einem anderen Produkt greifen?

In den deutschen Nachkriegsjahren etablierte sich Kaffee als Massenprodukt aus dem Supermarkt. Im Vordergrund stand dabei weniger die Qualität, sondern ein möglichst billiger Preis des Bohnengetränks. Mit dieser ersten Welle schwappte Kaffee in alle Haushalte und Büros. Die zweite Welle in den 1980ern löste den einfachen Filterkaffee ab. Italienische Kaffeekultur 'to go', per Kapsel, Pad und von Kaffee-Ketten wie Starbucks und Konsorten zog überall ein.

Eine wahre Expertenkultur des Kaffees entwickelte sich dann Mitte bis Ende der 90er Jahre in Amerika mit der dritten Kaffeewelle, seitdem steht der Kaffee selbst im Mittelpunkt. Die internationale und aufgeklärte Kaffee-Szene widmet dem Kaffeeanbau bis hin zur Zubereitung ganz besondere Aufmerksamkeit. Nachhaltig und fair angebaut worden soll er sein, dafür greift der Konsument auch lieber etwas tiefer in die Tasche, statt auf billig hergestellten Massenkaffee zurückzugreifen. Bevorzugt werden hell geröstete Bohnen, die nicht so bitter sind und den Aromenreichtum des Kaffees herauslocken sollen.

Andreas Tischendorf von Colombian Spirit Foto: Miriam Rommel


Genau diesen Anforderungen stellt sich nun auch ein junges Unternehmen aus der Region Osthessen. Andreas Tischendorf und Maria Mercedes Grajales von Colombian Spirit lernten sich beim Master- Studium in den USA kennen. Er, ein ehemaliger Profisportler und sie, deren Familie bereits seit Jahrzenten in Kolumbien im Kaffeegeschäft tätig ist und eigene Farmen betreibt. Als Marias Großvater starb, übernahm die ehrgeizige 26-Jährige dessen größten Traum: Den eigenen Kaffee in andere Länder zu exportieren. Durch die Beziehung zu Andreas hat die gebürtige Kolumbianerin den ersten Schritt bereits geschafft.

In der Rhön gründete das Paar eine eigene Firma, die erste „Third Wave“- Kaffeelieferung erfolgte bereits. „Durch die Zusammenarbeit mit Marias Familie können wir auf unheimlich viel Erfahrung im Kaffeegeschäft zurückgreifen“, erzählt Andreas im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Ausführlich erklärt er Einzelheiten über den streng überwachten Anbau, die Luftmessung von Feuchtigkeit oder der Sonnenintensität. „Wir versuchen, möglichst viele Geschmacksnoten zu erhalten.“ Wichtig neben der perfekten Bohne sei den beiden, dass ihr Kaffee auch fair angebaut wird. „Wir wollen unser Wissen und Können auch an andere Farmen weitergeben." In Kolumbien sei es üblich, die Kaffeebohnenpflücker nach Volumen zu bezahlen, erzählt Andreas. „Den Unternehmen, die die Leute beschäftigen, ist es zum Beispiel auch völlig egal, ob die Leute da den ganzen Tag in der prallen Sonne stehen müssen.“

Colombian Spirit möchte das alles anders machen. „Wir sind die Farm, das ist der große Unterschied zu den anderen Importeuren. Wir haben also alle Möglichkeiten.“ (Miriam Rommel) +++


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