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Die Andromeda Galaxie -

REGION Sterne sehen und verstehen

Die Andromeda Galaxie - Sternbild des Monats November

02.11.16 - Mit dem Erscheinen des Pegasus hat auch am nächtlichen Firmament der Herbst vollends seinen Einzug gehalten. Wandert man bei klarer, mondloser Nacht mit dem bloßen Auge vom linken Kastenstern des Pegasus kommend zwei Sterne weiter nach links, dann zwei Sterne weiter aufwärts und läßt den Blick nun ein wenig nach rechts schweifen, so trifft man auf ein diffuses Fleckchen, das sich beim Blick mittels Fernglas als die Andromeda Galaxie, unsere Geschwistermilchstraße herausstellt.

Entdeckt und beschrieben wurde dieses Milchstraßensystem vom persischen Astronomen Al Sufi im Jahre 905 n. Chr., doch mehr als 700 Jahre geriet seine Entdeckung in Vergessenheit.

Der am 10. Januar 1573 im mittelfränkischen Gunzenhausen geborene und am 26. Dezember 1624 in Ansbach verstorbene Arzt, Mathematiker und Astronom, Simon Mayr – auch bekannt unter dem Namen Simon Marius – entdeckte die Andromeda Galaxie erneut und der französische Astronom Charles Messier nahm mehr als 100 Jahre später die Andromeda Galaxie als M31 in seinen Objekt Katalog auf.

Besagte Andromeda Galaxie ist nur rund 2,5 Millionen Lichtjahre von uns entfernt und wohl einer der am meisten untersuchte Galaxien. An ihr lässt sich all das studieren, was auch unserem Milchstraßensystem zu eigen ist, zum Beispeil: Die Spiralstrukturen, Offene und kugelförmige Sternhaufen, Interstellare Materie, Planetarische Nebel, Supernova Überreste, der galaktische Kern, oder gar Begleitgalaxien, um nur einiges zu nennen.

Wenn man so will, können wir in der Andromeda Galaxie unser eigenes Milchstraßensystem von außen beobachten. Eine Zeit lang gingen Astronomen davon aus, dass M31 einen doppelten Kern beinhaltet, die ihrerseits je ein super massives Schwarzes Locher beinhalten. Man vermutete also zunächst, dass eines der supermassiven Schwarzen Löcher aus einer früheren Kollision mit einer anderen Galaxie stammte.

Untersuchungen, die mit Hilfe des Hubble Weltraumteleskop durchgeführt werden konnten zeigten aber, dass der Kern unserer Geschwistermilchstraße aus einem Ring roter und damit älterer Sterne und einem weiteren Ring, bestehend aus blauen und damit jüngerer Sterne besteht, die in dem Gravitationsfeld von einem supermassiven Schwarzen Loches gefangen sind.

Unsere Geschwistermilchstraße und wir bewegen uns aufeinander zu und Simmulationen, sie wurden mit Hilfe einer Großrechenanlage durchgeführt, ergaben, dass sich unsere Galaxie und die Andromeda Galaxie zunächst annnähern und in vier bis zehn Milliarden Jahren treffen und sich dann aus beiden Galaxien eine neues Milchstraßensystem bildet.

Zwei Astronomen die sich sehr frühzeitig und auch sehr intensiv mit unserer Geschwistermilchstraße M31 befassten sollten nicht unerwähnt bleiben. Zum einen ist es Vesto Melvin Slipher – der ehemalige Direktor des legendären Lowell Observatorium in Flagstaff / Arizona – er entdeckte bei seinen Untersuchungen, dass sich M31 in Richtung unseres eigenen Milchstraßensystems bewegt.

Zum anderen ist es Edwin Powell Hubble – nach ihm wurde ja das großartige Hubble Weltraum Teleskop benannt -. Hubble war es übrigends, der 1923 die ersten Cepheiden in M31 entdeckte und um diese Entdeckung gebührend einzuschätzen zu können muss man wissen, dass die Cepheiden Sternen sind, die ihre Helligkeit in sehr regelmäßigen Abständen verändern und dadurch einen vorzüglichen Indikator für die Leuchtkraft - und damit für die Sternentfernungen darstellen.

Wenn man sich also in den kommenden Wochen unserer Geschwistermilchstraße M31 mit Auge, Fernglas oder unterschiedlich großen Teleskopen zuwenden, dann bitte dran denken:

Das Licht von M31 war am Beobachtungsabend bereits 2,5 Millionen Jahre unterwegs und nimmt man nun noch das Zeitmaß welches das Licht zum durchqueren der Andromeda Galaxie benötigt, so dauert es rund 140.000 Jahre um von einem Ende zum Anderen zu gelangen, und das mit Lichtgeschwindigkeit.

Vielleicht werden so die Entfernungen und Dimensionen des Kosmos ein wenig erfahrbarer. Ach, zum Abschluß noch etwas: Die Andromeda Galaxie ist Mitglied einer sogenannten lokalen Gruppe von Galaxien zu der auch M32 und M110 zählen, und unsere Galaxis gehört ebenfalls dazu.

Und nun viel Freude am nächtlichen Firmament, Ihr und Euer Michael Passarge. +++


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