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Die Autoren des 68. Bergwinkel-Boten - Foto: Dietmar Kelkel

SCHLÜCHTERN Ein gutes Stück Heimat

Vizelandrätin Susanne SIMMLER stellt 68. Ausgabe des Bergwinkel-Boten vor

03.11.16 - Bei der Vorstellung der 68. Ausgabe des Heimatkalenders „Bergwinkel-Bote“ würdigte Vizelandrätin Susanne Simmler in der ehemaligen Schlüchterner Synagoge die Beiträge als ein gutes Stück heimischer Erinnerungskultur. Die Heimatgeschichte biete den großen Vorteil, dass durch die Erforschung kleinerer, vertrauter und eng begrenzter Räume Geschichte überschaubar bleibe. Hier könnten individuelle und gemeinsame Entscheidungs- und Leidensprozesse überhaupt erst erfahren werden.

Es sei Schriftleiter Dr. Georg-Wilhelm Hanna hervorragend gelungen, bei der Auswahl identitätsstiftende Momente zu vermitteln. „Der Heimatkalender atmet Dr. Hanna. Heimatforscher sind Identitätsstifter“, betonte die Erste Kreisbeigeordnete. Dieser Fundus an Erinnerungen müsse an kommende Generationen weitergegeben werden. Susanne Simmler beschrieb kurz die einzelnen Beiträge. Dr. Karin Krolewsky lasse das ehemalige Dorf Ratzerod lebendig werden. Dr. Elisabeth Heil habe sich mit 725 Jahren Stadtrecht für Steinau an der Straße auseinandergesetzt und beleuchte auch die Stadterhebungen unter Ulrich I. von Hanau.

Helmut Tilp betitele ein bisher unveröffentlichtes Weistum für das Dorf Herolz aus dem Jahr 1493. Der Rückzug der französischen Armee 1796 durch die Propstei Sannerz sei Thema von Norbert Weß, zusammengefasst unter dem sprechenden Titel: „All unser Hab und Gut vernichteten sie oder schleppten es fort.” Dr. Benedikt Röder erzähle die Geschichte der Uerzeller Schmidtmühle. Ernst Müller-Marschhausen mache das Heiratsverhalten der Sterbfritzer zum Gegenstand seiner Betrachtung und werte dazu die Kirchenbücher von 1683 bis 1874 aus. Bernd Ullrich erinnere an den Juden „Das Preußje“ von Schlüchtern (1745–1817). Brigitte Steitz erforsche das Schicksal des Alsberger Jagdherren Mamroth im Nationalsozialismus, der wegen seiner jüdischen Wurzeln Repressalien ausgesetzt war.

Linda Hopius erinnere an eine Form des offenen Widerstandes gegen das Nazi-Regime in den zornigen Reimen des Schlüchterner Ehrenbürgers Wilhelm Praesent. Das Grauen im KZ Buchenwald konkretisiere Hans-Joachim Schalies, indem er die Leidenszeit des „Bibelforschers“ (Zeuge Jehovas) Ernst Schwalm aus Salmünster beschreibe. Als Beitrag heimischer Naturkunde halte Karl Theodor Hahn die wertvolle Arbeit der Ökologischen Forschungsstation Schlüchtern fest. Schließlich lasse ein Nachruf von Hans-Werner Kruse das Leben und Wirken der Künstlerin Dorle Obländer bildhaft werden.

Schriftleiter Dr. Hanna stellte im Kalendarium zwölf Persönlichkeiten, die die Heimatgeschichte prägten oder von ihr geprägt wurden, vor. Er kündigte an, dass im kommenden Jahr der 30-jährige Krieg und das Ende des Ersten Weltkrieges in den Mittelpunkt gestellt werde. „Ich freue mich auf spannende Beiträge.“ Der neue Schlüchterner Bürgermeister Matthias Möller dankte allen Kulturschaffenden im Bergwinkel und versprach, Kultur und Heimatgeschichte mehr in den Fokus zu rücken. (Dietmar Kelkel) +++


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