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Ein Außengerüst am Zwischenbau des Schloss-Südflügels lässt darauf rückschließen, dass hier auch das Dach saniert wird. - Foto: Stadt Hanau

HANAU Sanierung im Schloss-Südflügel

Decke über dem Weißen Saal zu erhalten ist die Herausforderung

11.11.16 - Die aufwendige Sanierung von Schloss Philippsruhe geht in die nächste Etappe. Ein Gerüst im Zwischenbau des Südflügels zeugt davon. Im und am Weißen Saal ist für ein Jahr Baustelle, so lange ist der repräsentative Raum nicht nutzbar. Rund 1,6 Millionen Euro gibt der städtische Eigenbetrieb Hanau Immobilien- und Baumanagement (IBM) dafür aus, Dach, Deckenbalkenkonstruktion und Wandbemalung wieder in einen intakten Zustand zu versetzen.

„Hanau lässt sich sein Schmuckstück Schloss etwas kosten, die solide Sanierung wird dann aber einige Jahrzehnte Bestand haben“, erklärt der zuständige Stadtrat Axel Weiss-Thiel. Im Zwischenbau Südflügel ist über die Jahre vor allem an der Seite zum Park an mehreren Stellen Feuchtigkeit eingedrungen. Eine in den 1970er Jahren erfolgte Sanierung der Deckenbalken muss vollständig zurückgebaut werden. Damals wurden zusätzliche Stahlträger eingebaut, um die schon damals geschädigten Deckenbalken abzufangen, und Beton eingebracht, der nach heutigem Kenntnisstand das Schadensbild nur verschlechterte. Glücklicherweise sind Beton und Stahlträger „nur“ auf der Westseite des Saals vorzufinden, das aber auf einer Länge von 34m und einer Breite von rund drei Metern.

Restaurator Hans Michael Hangleiter erläutert IBM-Bauleiterin Susanne Sittinger ...


Wie bei den anderen Gebäudeteilen des Schlosses ist auch über diesem Bauabschnitt das Dach mit Schiefer neu einzudecken, zudem werden die Gauben erneuert. Daher wird in den nächsten Tagen eine große Wetterschutzhülle über dem Zwischenbau des Schloss-Südflügels angebracht, wie sie über dem Marstall derzeit schon zu sehen ist. Den Beton so herauszubrechen, dass die damit verbundenen Erschütterungen der Stuckdecke aus dem 18. Jahrhundert nicht schaden, darin besteht vor allem die Herausforderung. Ein Gerüst prägt derzeit das Innere des Weißen Saals. Wer sich mit Restaurator Hans Michael Hangleiter bis hoch unter die bemalte Decke begibt und sich diese anschließend noch im ersten Stockwerk von oben ansieht, erhält einen Eindruck von den baulichen Anforderungen, die bei dieses Sanierung zu meistern sind.

Die Stuckdecke hängt direkt an den zu sanierenden Balken. „Wir müssen behutsam, in kleinen Abschnitten bei der Deckenbalkensanierung vorgehen“, erläutert die stellvertretende IBM-Leiterin Sibylle Jesgarz. Was sich hinter dem behutsamen Vorgehen verbirgt, erläutern Restaurator Hangleiter und IBM-Bauleiterin Susanne Sittinger: Zunächst ist mit Kanthölzern, die mit den alten Balken verschraubt werden, eine Auffangkonstruktion zu bauen. Zwischen diese und die Stuckdecke bringen die Fachleute eine Schutzschicht aus Flachsfasern ein. Das alles geschieht Quadratmeter für Quadratmeter und nimmt daher einige Monate in Anspruch. Das Säubern und Restaurieren von Fries und eigentlicher Decke erfolgt dann sukzessive.

In der Etage über dem Weißen Saal werden, nach Fertigstellung des Rohbaus Ende 2017, die Räume für die Umsetzung des Museumskonzeptes hergerichtet. Hierfür werden weitere Mittel notwendig. Das Papiertheater soll wieder an seinem angestammten Platz einziehen. Die verbleibende Fläche wird darüber hinaus für ein Lager und eine kleine WC-Anlage genutzt. +++


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