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- Fotos: Kolpingwerk

FULDA 5.000 Euro Spende für Viehzuchtprojekt

Begeisternder Ruanda-Aktionstag mit Begegnung der Kulturen

13.11.16 - Jambo Ruanda (Hallo Ruanda) hieß es bei einem kunterbunten Aktionstag des Kolpingwerks im Bistum Fulda mit der Geschäftsführerin des Kolpingwerks Ruanda Dancille Mujawamariya. Eingeladen hatte das Referat EINE WELT, für das die Begegnung von Menschen unterschiedlicher Kulturen ein wichtiger Aspekt in der internationalen Partnerschaftsarbeit ist. Gegen Mittag wurden alle Interessierten zu einem kulinarischen Workshop im Kolpingjugendwohnen willkommen geheißen. Es gab afrikanischen Eintopf aus Kartoffeln, Tomaten, Möhren, Aubergine, Paprika, Kohl und Zwiebeln, nur mit Salz und Koriander gewürzt.

Gemeinsam wurde Gemüse geschält und klein geschnitten, geredet und gelacht. Die Teilnehmerschar war so bunt und vielfältig wie die Zutaten zum Eintopf. Zwei Handwerksgesellen auf Wanderschaft hatten sich dem Aktionstag angeschlossen und standen stellvertretend für die Wurzeln des Kolpingwerks. Dancille aus Ruanda zeigte, was aus Adolph Kolpings Werk geworden ist. Die unbegleiteten minderjährigen Ausländer, die im Jugendwohnen betreut werden, stammen aus Syrien, Afghanistan und Eritrea und waren auch mit dabei.

Jung und Alt, Männer und Frauen, Vertreter verschiedener Berufe, Christen und Muslime, alle taten das Gleiche: Miteinander Kochen und was dabei herauskam, war wahrhaft schmackhaft. 
Während der Eintopf auf dem Herd köchelte, erfuhren die Teilnehmer bei einer Hausführung mehr über das Projekt Kolpingjugendwohnen und die Betreuung der unbegleiteten minderjährigen Ausländer. Im Anschluss gab es eine Stadtführung im Barockviertel von Fulda bevor bei der Abendveranstaltung Dancille bei einem kunterbunten Themenabend von ihrer Lebensgeschichte und ihrer Kolpingarbeit berichtete. Zum Einstieg erfuhren die Zuhörer, dass Ruanda etwa so groß wie Mecklenburg-Vorpommern, aber sehr viel dichter besiedelt ist. Mit einem Quiz konnte man sein eigenes Wissen über Ruanda testen.


Dancille hat eine bewegende Vergangenheit. Ihr Mann wurde erschossen, als junge Frau musste sie sich mit ihren drei kleinen Kindern alleine durchschlagen und nahm während der sechsjährigen Flucht im Kongo noch fünf weitere Kinder auf, die ihre Eltern verloren hatten. 2003 hört Dancille das erste Mal von Kolping, als sie in ihrer Heimatpfarrei in Muramba während eines Gottesdienstes die feierliche Aufnahme neuer Kolpingmitglieder erlebte. Heute zählt der Nationalverband in Ruanda unter ihrer Leitung 52 Kolpingsfamilien.


Als Koordinatorin unterstützt sie die Kolpingsfamilien des Landes in verschiedenen Bereichen, wobei Hilfe zur Selbsthilfe im Mittelpunkt steht. Da der Boden ausgelaugt ist, spielt in der Landwirtschaft das Wissen um die richtige Kompostierung eine große Rolle. Dafür werden den Familien Ziegen oder Kühe zur Verfügung gestellt, um eigenen Dünger herstellen zu können. „Man erkennt Kolpingmitglieder nicht nur an ihren orangefarbenen Hemden sondern auch an ihren Feldern“ erzählt Monika Kowoll-Ferger, die den Tag als Übersetzerin und Begleiterin von Dancille begleitete. Sie war bereits in Ruanda vor Ort und schilderte gemeinsam mit Dancille, wie unterschiedlich die Ernteerträge von Kolpingmitgliedern und Nichtmitgliedern sind. Weitere Beispiele für die Kolpingarbeit in Ruanda sind das Lehren vom Umgang mit Saatgut, ein Ausbildungszentrum für Handwerksberufe, ein Kindergarten, Herstellung von Maismehl, um bessere Preise zu erzielen und eine Modellfarm zu Zuchtzwecken.


Steffen Kempa, Geschäftsführer des Kolpingwerks in Fulda, dankte Dancille und Monika ganz herzlich für diesen wunderbaren Aktionstag und freute sich, gemeinsam mit dem Diözesanvorsitzenden Josef Richter eine Geldspende in Höhe von 5.000,00 Euro aus der Kleidersammlung für die Viehzucht in Ruanda überreichen zu dürfen. Während ihres Tagesprogrammes hatte Dancille bereits bei einer Begegnung mit der Kolping Recycling GmbH den Weg der Kleiderspende bei einer Bildpräsentation kennengelernt. „Ich wünsche mir diesen Kolpingspirit, wie Du Dancille ihn hast, für unsere deutschen Kolpingsfamilien“ so Richter, „Wenn ich Dich heute gehört habe, weiß ich, warum ich bei Kolping bin.“

 

 


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