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Die Hubertusfeier der Kreisgruppe Bad Neustadt wurde in der Wegfurter Pfarrkirche mit Pfarrer Reinhold Kargl gefeiert - Fotos: Marion Eckert

BISCHOFSHEIM Spannungsfeld zwischen Leben und Tod

Jägerschaft feiert Hubertusmesse in Wegfurt - "Ein Stück Wald kam herein"

15.11.16 - Die Jäger der Kreisgruppe Bad Neustadt feierten in diesem Jahr ihre Hubertusfeier im Rahmen einer Messe in Wegfurt. Pfarrer Reinhold Kargl, der die Messe zelebrierte, freute sich über die waidmännisch geschmückte Kirche und die Klänge der Jagdhornbläsergruppe Rhön, die diesen Gottesdienst prägten.

Jede Menge Laub, Reisig und junge Fichten hatten die Jäger in die Kirche geholt. Die Bänke, die Altäre und der Ambo waren entsprechend geschmückt. Vor dem Altar ein Hirschgeweih mit einem goldenen Kreuz, erinnerte an die Legende vom Heiligen Hubert und dem kreuztraggenden Hirsch "Es ist ein besonderer Gottesdienst in der Wegfurter Kirche. Ein Stück Wald ist herein gekommen. Aber das wirklich Besondere sind die Bläser", sagte Pfarrer Kargl zu Beginn und bat den musikalischen Leiter der Jagdhornbläsergruppe Thomas Zirkelbach, die Instrumente vorzustellen. "Damit wir uns dann ganz auf das Hören konzentrieren können", so Kargl.

Das kleine Horn, auch als Blesshorn bekannt, sei ein Jagdgebrauchsinstrument, das sich von 1880 von Preußen in Deutschland und über die Grenzen verbreitete. 1,30 Meter lang sei das Instrument, mit dem fünf Töne gespielt werden können. Das großer Horn, das Parforcehorn stamme aus Frankreich und sei über Österreich und Böhmen nach Deutschland gekommen. Mit einer Länge von 2,70 Meter sei es eine Oktave tiefer als das Blesshorn und ideal mit diesem zu kombinieren. Es können ebenfalls fünf Töne gespielt werden. Das 4,15 Meter lange Kombinations-Parforcehorn umfasse 16 Töne und war in Wegfurt ebenfalls zu hören. "Das kleine Horn mit Ventil ist eigentlich kein jagdliches Instrument, sondern wie ein Flügelhorn oder eine Trompete zu spielen - es kommt nur bedingt zum Einsatz, meist nur zur Unterstützung", erklärte Zirkelbach.

"Die Melodien der Jagdhornbläser haben ihren ganz eigenen Charakter, heute brauchen wir kein Gotteslob. Wir sind ganz auf das Hören verwiesen." So wünschte sich Kargl, dass die Klänge der Jagdhornbläsergruppe den Gottesdienstbesuchern helfen zur Ruhe, zu sich selbst und zu Gott zu kommen. "Das ist heute unserer alle Aufgabe im Gottesdienst. Im Mittelpunkt steht nicht die Musik, sondern das Hinführen zu Christus und dem was er uns im Wort und Sakrament geben will." In seiner Predigt griff Kargl einige die Jagd betreffende Punkte heraus: "Zur Jagd gehört das man die Flur durchstreift. Man hat immer einen guten Grund auf die Wiesen, durch die Wälder und Felder zu gehen. Das ganz Jahr über sieht man, was sich draußen regt und wächst, entfaltet und duftet. Das ist die schöne Seite, die man bei der Jagd erlebt. Bitte kostet es aus."

Die Hubertusfeier sei auch eine Dankesfeier für ein unfallfreies Jagdjahr. Früher sei die Jagd der Oberschicht vorbehalten gewesen. Heute können jeder, der an Leib und Seele gesund sei, einen Jagdschein erwerben. Herrschaftliches Verhalten der Jäger sei heute nicht mehr zeitgemäß, vielmehr gehe es um das Miteinander: "Ein guter Jäger muss ich in ein Netz von Interessen einbringen." Diese betreffe nicht nur Jäger, sondern jeden Menschen in Familie, Beruf und Alltag. Zur Jagd gehöre auch das Gewehr und der Tod des erlegten Tieres. Eine Vielzahl an Riten und Bräuchen gebe es, um dem toten Tier Respekt zu erweisen. "Es hier bei um den Respekt vor dem Leben und dem Tod", so Kargl. Alle Menschen lebe in der Spannung zwischen Leben und Tod. (Marion Eckert) +++


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