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Besichtigung des steinernen Kreuzes an der Wendelinuskapelle (v. l.) Andreas Büttner (Förderverein), Arthur Zimmer (Halbig, Mellrichstadt), Harald Weidner (Vorsitzender Förderverein), Harald Tratt (Bauhofleiter Stadt Bischofsheim), Marcel Lang (Stadtverwaltung Bischofsheim), Matthias Poppe und Friedbert Herleth (Sparkasse) - Fotos: Barbara Enders

BISCHOFSHEIM Steinerne Zeitzeugen aufgearbeitet

Förderverein Bischofsheim präsentiert sieben restaurierte Tafeln und Bildstock

16.11.16 - Zum Jahresende stellten die Mitglieder des Fördervereines Bischofsheim vor, was im Laufe des Jahres unter ihrer Regie geleistet wurde. Vorsitzender Harald Weidner begann den Rundgang an der Eingangsseite der 1739 erbauten Haselbacher Wendlinuskapelle. Hier wurde das etwas über vier Meter hohe Steinkreuz aus dem Jahre 1746 gereinigt und die Inschriften nachgezogen. Das Kreuz wurde, wie viele steinerne Zeitzeugen der Region aus einem sehr quarzhaltigen und deshalb hellen Sandstein hergestellt, wie Arthur Zimmer von der ausführenden Firma Halbig aus Mellrichstadt erklärte. Die Steine stammen wahrscheinlich aus einem Steinbruch bei Oberbach. Durch Bewuchs von Moosen und Flechten erscheint die Oberfläche nach einigen Jahren grünlich.

Von der Löwenstraße aus Richtung Gerberzwinger in die Stadtmauer eingemauerte ...

Im Abschnitt der Stadtmauer parallel zur Hofstraße von 1773

Steintafel von 1774, die im Mauerabschnitt zwischen Färberzwinger und Josefstraße ...

Sockel des Steinkreuzes an der Wendelinuskapelle

Tafel am Treppenaufgang der Haselbacher Wendelinuskapelle

Bildstock neben der Haselbacher Marienkapelle am Streckenweg

Das zweite Besichtigungsobjekt findet sich gleich auf der Rückseite der Kapelle. In der Mauer des Treppenaufganges zur ehemaligen Haselbacher Dorfschule befindet sich eine Steintafel aus dem Jahre 1764 - eventuell als Dokument der Fertigstellung dieses Gebäudeteiles. Der Bischofsheimer Matthias Poppe beschäftigt sich schon längere Zeit mit derlei Schrifttafeln und versucht sie zu entziffern. Die Schrift der Tafel ist klar erkennbar, doch die Bedeutung erschließt sich nicht gleich. Poppe erläuterte, dass der neben dem Schultheiß Adam Wolf als "Pfleeger" benannte Nicolaus Hohn durchaus der Lehrer oder Vorsteher der Schule gewesen sein könnte, was Rückschlüsse zuließe, dass hier der Lehrer benannt wurde, unter dessen Wirken die Schule eingerichtet und betrieben wurde.

Die nächste Station stellte der Bildstock von 1706 neben dem "Kapälle" am Streckenweg in der Haselbacher Flur dar. Zimmer erklärte, dass der Bildstock nicht abgebaut werden konnte, da er dabei zerstört worden wäre. Eine vor vielen Jahren wohl in guter Absicht rückseitig angebrachte Eisenkrampe hatte den Stein eher noch mehr angegriffen, als gesichert. Somit wurde der Stein vor Ort gereinigt. Das erst vor einigen Jahren vorderseitig vom Rhönmaler Herbert Schneider eingelassene Bild wurde in seiner Originalität belassen.

Weiter hat sich der Förderverein drei Steintafeln in der Bischofsheimer Stadtmauer vorgenommen. Sie wurden wohl von damaligen Bürgermeistern eingelassen, während deren Amtszeit die Mauer in Abschnitten erbaut beziehungsweise renoviert wurde. Poppe erläuterte das anhand der Tafel, die im Mauerabschnitt zwischen Färberzwinger und Josefstraße eingelassen ist. Sie besagt, dass 1774 unter den genannten Ratsherren die Mauer auf einer Länge von 56 Fuß repariert wurde. Hierbei machte Poppe auch auf einen Fehler der Restauratoren aufmerksam, die in Zeile zwei den Buchstaben "F" zum "E" machten. Weitere aufbereitete Platten sind zu finden, wenn man von der Löwenstraße aus Richtung Gerberzwinger circa 70 Meter an der Stadtmauer entlang geht (von 1607) und im Abschnitt parallel zur Hofstraße (von 1773).

Insgesamt wurden 6.000 Euro investiert, von denen 3.000 Euro durch Zuschüsse von der Stadt Bischofsheim, dem Bezirk Unterfranken, dem Landratsamt und Spenden von Sparkasse und VR-Bank gedeckt wurden. Weidner dankte den Sponsoren für die finanzielle Unterstützung und der Stadt Bischofsheim, die mit dem Einsatz der Bauhofmitarbeiter und der Weiterleitung der Förderanträge stets hilfreich zur Seite stehe. Somit hat der Förderverein dieses Jahr mit dem im Januar übergebenen Bildstock an der Kreuzbergstraße sieben Objekte überarbeiten lassen. (Barbara Enders) +++


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