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EITERFELD Gebühren für Kinderbetreuung steigen

"Zu teuer!": Eltern fühlen sich ungerecht behandelt

20.11.16 - Die Eiterfelder Gemeindevertreter haben am 7. November 2016 eine weitere Erhöhung der Kita-Gebühren zum 1. Januar 2017 beschlossen. Das empfinden die Eltern als ungerecht. "Es ist eine Zumutung. Seit 2013 haben sich die Gebühren für einen Ganztagsplatz im Kindergarten verdoppelt (Ü3: in 2013 monatlich 83 Euro, ab Januar 2017: 180 Euro und im Bereich der U3- 2013: monatlich 135 Euro, ab Januar 2017 monatlich 245 Euro). Das sind Mehrkosten bei einem Kind von über 1.000 Euro pro Jahr", schreiben sie in einer Pressemitteilung.

Kritisiert wird darin außerdem die Arbeit der Gemeinde und deren Vertretern. Der Umgang der Gemeindevertretung mit den Eltern und deren Vertretern ist inakzeptabel. "Erzieher, Elternbeiräte, Mütter und Väter müssen diese Entscheidung aus der Zeitung erfahren. Wo bleibt das Mitspracherecht und die Einbindung der Betroffenen?" 

Zudem solle die Gebührenerhöhung, wie auch in der Vergangenheit, innerhalb eines kurzen Zeitraums mitten im Kindergartenjahr zum Tragen kommen. Die Eltern fragen sich jetzt. "Wo bleibt hier die Planbarkeit? Uns sind die Hände gebunden, denn ein Wechsel der Betreuungsform (zum Beispiel von ganztags auf halbtags) ist laut Aussage der Gemeinde nur zum neuen Kindergartenjahr möglich."

Eiterfeld liege nun im oberen Drittel der Kindergartengebühren im Landkreis Fulda und müsse zusätzlich im Schnitt 35-36 Schließtage überbrücken. "Dazu kommen weitere Gebühren wie Essengeld, Haushaltsgeld etc. Warum schaffen es andere Gemeinden, die Kindergartenbeiträge und Schließtage in erträglichen Höhen zu gestalten? Die Gemeinde Rasdorf reduziert die Schließtage weiter und führt während der Schließzeiten der Sommerferien eine Kinderbetreuung mit Fachkräften durch! Haben Familien und die Kinderbetreuung dort vielleicht einen anderen Stellenwert?" Zudem bleibe auch die Marktgemeinde Eiterfeld nicht vom demographischen Wandel verschont. In 2011 lebten dort noch 7.679 Bürger, 2014 bereits 591 weniger.

Die hohen Kita-Gebühren sind aus Sicht der Eltern kontraproduktiv. "Warum sollte eine Familie nach Eiterfeld ziehen, wenn diese zum Beispiel in Petersberg (Stadtgebiet) niedrigere Kita-Gebühren (Ganztagsplatz: 140 Euro), weniger Schließtage und kürzere Wege zur Arbeit und damit geringer Kosten vorfinden? Was bedeutet dies für Unternehmen gerade in Zeiten des Fachkräftemangels? Bei immer weitersteigenden Kitagebühren wird die Vereinbarkeit von Beruf und Familie bereits auf der Kostenseite zum Scheitern verurteilt und die Landflucht weiter begünstigt."

Den Eltern sei völlig klar, dass eine qualitativ hochwertige Betreuung teuer ist und sie einen bestimmten Anteil davon zahlen müssen. "Wir hätten uns aber im Vorfeld gewünscht, besser informiert und in die Diskussion eingebunden zu werden. Mit einem pauschalen Argument 'die Eltern müssen doch nur 15 Prozent der Kosten tragen, dabei sind vom Land Hessen 33 Prozent gefordert' ist niemandem geholfen, am wenigsten den Kindern." Wenn es nach den Eltern geht, sollten sich die Gemeindevertreter  die absoluten Zahlen sowohl der Gebühren als auch der durchschnittlichen Gehälter anschauen und nicht die Prozentangaben anschauen.

"Kinderbetreuung muss bezahlbar bleiben und der Gemeinde und allen ihren Bürgern auch etwas wert sein. Nicht nur Einrichtungen wie Sportvereine, Feuerwehr etc. bereichern das Gemeindeleben, auch die Kinder, denn die sind die Bürger und Wähler von morgen. Oder ist es vielleicht vorbei mit der Familienfreundlichkeit in der Marktgemeinde Eiterfeld?" +++


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